[Rezension] Redwood Love - Es beginnt mit einem Kuss - Kelly Moran
Titel: Redwood Love - Es beginnt mit einem Kuss (Redwood Reihe #2)
Autor: Kelly Moran
Seitenzahl: 368
Verlag: Rowohlt
ISBN-10: 3499275392
ISBN-13: 978-3499275395
Erscheinung Erstausgabe: 19.09.2018
Genre: Liebesroman
Handlungsort: USA (Redwood, Oregon)
Inhalt:
Flynn, der zweite der O'Grady Brüder ist von Geburt an taub. Trotzdem ist er ein erfolgreicher Tierarzt geworden. Auch weil er Gaby als Assistentin an seiner Seite hat, die für ihn übersetzt. Und auch privat verstehen sich die beiden Kindheitsfreunde bestens und harmonieren perfekt miteinander.
Doch Flynn fällt es immer schwerer zu unterdrücken, dass er auch noch andere Gefühle für Gaby hegt.
Cover und Gestaltung:
Das Cover ist in Holzoptik gestaltet, in der der Titel wie eingeritzt wirkt und um den Polaroidschnappschüsse von Natur und einem Liebespaares verteilt sind. Es passt perfekt zur Geschichte und ist ein wunderschöner Eyecatcher.
Meine Meinung:
Ich habe diesen 2. Teil der Redwood-Reihe in einer Wichtelaktion bekommen und ihn gelesen ohne den vorherigen 1. Band zu kennen, da man sich bei diesen Liebesroman Reihen ja eh nicht groß spoilern kann. Ich habe mich trotz dessen ziemlich schnell in die Geschichte und die Konstellationen der Charaktere einlesen können.
In diesem Band geht es um Flynn, einen der 3 O'Grady Tierarzt Brüder und Gaby mit der er schon seit Schulzeiten befreundet ist. Wir steigen in das Buch ein, als Gaby auf ein Date wartet und erfahren, dass sie einfach kein Glück bei Männern hat, weil diese sie immer übersehen oder nur als gute Freundin wahrnehmen. Gleichzeitig wird sich Flynn an diesem Abend wieder seiner Gefühle für Gaby bewusst, die er schon seit ihrer gemeinsamen Schulzeit hegt, aber immer unterdrückt hat, um ihre Freundschaft nicht zu gefährden.
Und genau das ist das erste Problem, was ich mit dem Buch hatte. Denn für mich war es nicht nachvollziehbar, warum seine unterdrückten Gefühle genau an diesem Abend wieder derart durchkommen, dass ihm Gaby in den nächsten Tagen überhaupt nicht mehr aus dem Kopf geht. Schließlich arbeiten die beiden nicht schon seit Ewigkeiten zusammen, sondern hingen auch in ihrer Freizeit anscheinend ständig aufeinander und verbrachten öfters Filmabende etc zusammen.
Aber ich glaube, dass ist generell mein Problem mit dem "friends to lover" Trope. Es ist bei diesem selten gut dargestellt, warum Protagonisten, die sich seit Jahren gut kennen genau zu diesem Zeitpunkt andere Gefühle füreinander entwickeln. Deshalb mag ich dieses Trope generell nicht so gerne.
Wie sich die Protagonisten anfangs über die eigenen Gefühle und die des anderen bewusst werden und sich annähern, fand ich dann aber zunächst trotzdem sehr süß zu lesen. Wenngleich man hier als Leser natürlich nicht so ein Knistern spürt, wie bei einem Paar, dass sich noch nicht so in und auswendig kennt und noch viel mehr neues an dem anderen zu entdecken hat.
Auch die Zweifel die beide hegen, ob sie nicht ihre Freundschaft kaputt machen, wenn sie eine Beziehung miteinadner eingehen und diese nicht funktioniert, fand ich zunächst nachvollziehbar. Allerdings war diese Geschichte dann nach c.a. 150 Seiten erzählt und wäre eher eine Novelle geworden. Mein zweites Problem war, dass man es dann auf knapp 400 Seiten gestreckt hat ohne dass viel mehr an Handlung oder Hindernis für die beiden hinzu kam. So bestand das halbe Buch nur aus einem hin und her zwischen den beiden und ein sich im Kreis drehen um ihre Zweifel. Dies gestaltete sich dann doch etwas zu nervig.
Interessant fand ist, dass wir hier mit Flynn einen Protagonisten haben der von Geburt an taub ist. Flynn ist zwar ansonsten sehr selbstbewusst und hat viel im Leben erreicht, aber wenn es um Frauen geht ist er trotzdem unsicher und ängstlich ihre Reaktionen aufgrund seines Handicaps nicht richtig einschätzen zu können.
Gaby hat schon als Jugendliche Gebärdensprache gelernt und übersetzt für ihn als seine Assistentin in der Praxis, aber auch im gemeinsamen Freundeskreis automatisch immer mit. Deswegen hadert besonders Flynn immer wieder mit sich, was er verlieren und wie sich sein Leben verändern würde, wenn er die lange und innige Freundschaft zu Gaby aufs Spiel setzt.
Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir das Setting. Die Kleinstadt Redwood in Oregon zwischen Bergen und Meer, in der sich alle Bewohner gegenseitig kennen, gestaltet eine ganz wunderbare Wohlfühl-Atmosphäre.
Fazit:
"Redwood Love - Es beginnt mit einem Kuss"
ist ein ganz schöner Wohlfühlroman mit einem interessanten Protagonisten. Ein solches Highlight, wie für viele andere ist die Reihe für mich nach diesem Band aber noch nicht.
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