[Rezension] Das Labyrinth erwacht - Rainer Wekwerth
Titel: Das Labyrinth erwacht (Labyrinth Reihe #1)
Autor: Rainer Wekwerth
Seitenzahl: 408
Verlag: Arena
ISBN-10: 3401067885
ISBN-13: 978-3401067889
Erscheinung Erstausgabe: 01.01.2013
Genre: Jugendthriller
Handlungsort: unbekannter Ort
Klappentext:
Es sind sieben Jugendliche, aber nur sechs Tore führen in die Freiheit. Und das Labyrinth, das sie gefangen hält, denkt. Es ist bösartig. Sie wissen nicht, wer sie einmal waren. Aber das Labyrinth kennt sie. Jagt sie. Es gibt nur eine einzige Botschaft: Sie haben zweiundsiebzig Stunden Zeit, das nächste Tor zu erreichen, oder sie sterben. Ein tödlicher Kampf um die Tore entbrennt - aber sie sind dort nicht allein.
Cover und Gestaltung:
Das Cover ist auf jeden Fall ein Eyecatcher. Auch wenn kein richtiges Labyrinth drauf zu sehen ist, sondern es eher aussieht wie eine Honigwabe, in der sich die Jugendlichen befinden. Die Teile der Reihe passen gut zusammen, da sich das Motiv des Covers immer wiederholt und nur verschiedene Hintergrundfarben hat. In Band 1 ist diese feuerrot.
Meine Meinung:
An diesem Buch hatte mich vor allem die Idee angesprochen: 7 Jugendliche in einem Labyrinth auszusetzen, aus der sie nur durch Tore in die nächste Welt gelangen. Und mit jeder Welt steht 1 Tor weniger zur Verfügung. Dies versprach eine interessante Gruppendynamik zu werden, da in jeder Welt einer zurück bleiben muss.
Und diese Gruppendynamik bekommt man auch. Die Charaktere der 7 Jugendlichen sind sehr verschieden. Man hat solidarische und hilfsbereite, aber auch perfide Intriganten darunter. Manche sind die geborenen Anführer, andere wirken schwach und sensibel.
Hinzu kommt, dass sie alle keinerlei Erinnerung an ihr vorheriges Leben haben. Die Erzählperspektive wechselt immer in kurzen Abschnitten zwischen den Charakteren hin und her, so dass wir sowohl die Gedanken von allen sieben mitverfolgen können, wie auch die gelegentliche Rückkehr von einigen Erinnerungsfetzen aus deren Leben vor dem Labyrinth.
Der
erste Teil der Reihe erweist sich also vor allem als ganz interessante
Charakterstudie. Richtig nah, so dass ich da irgendwie hätte mitfiebern
können, bin ich allerdings keinem der Protagonisten gekommen. Sondern
man fühlt sich als Leser hier eher als interessierter aber unbeteiligter
Beobachter.
Was die Umgebung anbelangt, in der die 7 Jugendlichen gedächtnislos erwachen, ist der Titel und das Cover etwas irreführend. Denn es handelt sich nicht wirklich um ein Labyrinth wie man sich das vorstellen würde. Sondern die Jugendlichen befinden sich eher in feindlichen Welten, die sie innerhalb einer gewissen Zeit durchqueren müssen bis zu den sogenannten Portalen, die sie in die nächste Welt führen.
In diesem Auftaktband durchqueren die Protagonisten 2 Welten. Die erste Welt besteht aus endloser Steppe, die nur an einer Stelle von einem Fluß und einem kleinen Wald durchzogen wird. Der Gang durch diese Welt dauerte ziemlich lange und zog sich für meinen Geschmack zu sehr. Klar lernt man dabei erstmal die Charaktere näher kennen, aber ansonsten passiert ausser laufen, schlafen und essen nicht wirklich viel. Teilweise werden sie noch von sehr diffusen Kreaturen verfolgt. In der zweiten Welt geht es dann etwas rasanter zu und es passiert mehr. Die Durchquerung der 2. Welt bekam aber nur etwa 1/3 der Seitenzahlen des Buches.
Der Schreibstil des Buches ist doch sehr schlicht und simple gehalten und hat mir daher nicht sonderlich gefallen. Klar handelt es sich hier um ein Jugendbuch, aber da gibt es auch in diesem Bereich viele Beispiele mit einem etwas ausgefeilteren Schreibstil. So verstärkte er noch die Eintönigkeit der ersten Welt, was in mir oft nicht den sonderlichen Drang auslöste unbedingt weiterlesen zu müssen.
Ausserdem sollte man wissen, dass das Buch völlig offen endet. Es gibt nicht den kleinsten Ansatz von etwas Abgeschlossenem. Daher macht es bei dieser Reihe keinen Sinn nur den ersten Band zu lesen, denn man ist am Ende des Buches genauso ratlos wie am Anfang, was es mit dem Labyrinth auf sich hat. Die Gruppe hat nur 2 Welten durchlebt, wurde in jeder dieser dezimiert und alle anderen Fragen bleiben weiter offen für die Folgebände.
Das was einen in der Reihe weiterlesen lässt ist vor allem die Neugierde, wer wann zurückgelassen wird, wer gegebenenfalls ganz am Ende übrig bleibt und was das große Ganze hinter dem Labyrinth ist. Da ich Band 2 schon lange zu Hause auf dem SUB stehen habe und dann doch zu neugierig bezüglich dieser Fragen bin, werde ich die Reihe wohl auch weiterlesen.
Fazit:
"Das Labyrinth erwacht" ist der Auftakt zu einer Reihe mit einer äußerst interessanten Grundidee. Leider konnte mich der erste Band noch nicht wirklich in seinen Bann ziehen, da es doch oft an Spannung fehlte und er sich mehr als Charakterstudie darstellte. Was die übergeordnete Handlung betrifft, weiß man am Ende dieses Buches genauso wenig wie am Anfang. Da ich jedoch neugierig bin und Band 2 schon auf meinem SUB liegt, werde ich wohl weiterlesen.
Charaktere
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