[Rezension] Die Therapie - Sebastian Fitzek
Titel: Die Therapie
Autor: Sebastian Fitzek
Seitenzahl: 384
Verlag: Knaur TB
ISBN-10: 3426633094
ISBN-13: 978-3426633090
Erscheinung Erstausgabe: 01.07.2006
Genre: Psychothriller
Handlungsort: hauptsächlich Parkum (fiktive Insel in der Nordsee) und kleinere Teile in Berlin
Klappentext:
Keine Zeugen, keine Spuren, keine Leiche. Josy, die zwölfjährige Tochter des bekannten Psychiaters Viktor Larenz, verschwindet unter mysteriösen Umständen. Ihr Schicksal bleibt ungeklärt. Vier Jahre später: Der trauernde Viktor hat sich in ein abgelegenes Ferienhaus zurückgezogen. Doch eine schöne Unbekannte spürt ihn dort auf. Sie wird von Wahnvorstellungen gequält. Darin erscheint ihr immer wieder ein kleines Mädchen, das ebenso spurlos verschwindet wie einst Josy. Viktor beginnt mit der Therapie, die mehr und mehr zum dramatischen Verhör wird …
Cover und Gestaltung:
Das Cover zeigt nur einen Arm in einer Art Nebel oder aber hinter einer Milchglastür, was gut zu einer Szene in der Geschichte passen würde. Auf jeden Fall erkennt man sofort, dass es sich bei dem Buch um einen Thriller handeln muss.
Ansonsten gab es bei Fitzeks Debüt noch nicht die bekannten besonderen Gimmicks in der Gestaltung, wie in den Erstauflagen seiner neueren Werke. Und die Therapie ist nur als Taschenbuch erschienen.
Meine Meinung:
Ich wollte nun mal das Debüt von Sebastian Fitzek lesen, um es mit seinen neueren Werken zu vergleichen, da viele seine alten Bücher besser finden. So viele Unterschiede konnte ich aber gar nicht feststellen. Anscheinend hat Fitzek sehr früh seinen eigenen Stil gefunden, den er bis heute beibehalten hat.
Das Buch beginnt sehr spannend mit dem Prolog in dem Viktors Tochter Josie spurlos aus einer Arztpraxis verschwindet und sich auch keiner dort erinnern konnte sie gesehen zu haben.
Danach springt das Buch 4 Jahre weiter und Viktor Larenz befindet sich in einer psychatrischen Klinik und erzählt dort dem behandelten Arzt Dr. Roth was ihm bei der Suche nach seiner Tochter Josie alles widerfahren ist.
Diese von Viktor Larenz erzählte Geschichte, wirft in ihrem Verlauf immer mehr Fragen auf. Dazu kommt, dass viel Foreshadowing auf eine anstehende Katastrophe betrieben wird und man ja von Anfang an weiß, dass Viktor Larenz am Ende in dieser psychatrischen Klinik landet. All das erzeugt einen Lesesog, der einen wie typisch bei Fitzek durch die Seiten fliegen lässt, um zu erfahren wie alles zusammenhängt. Dazu kommen ebenfalls die für Fitzek typischen kurzen Kapitel, die das Lesetempo noch weiter erhöhen. Nur im letzten Drittel hatte das Buch zwischendurch mal kleine Längen, wo man das Gefühl hatte die Geschichte beginnt sich im Kreis zu drehen.
Das Setting auf der abgelegenen Nordseeinsel hat mir sehr gut gefallen, da es die beklemmende Atmosphäre des Buches noch verstärkte. Ebenfalls über die Thematik um psychisch erkrankte Menschen lese ich sehr gern. Viktor Larenz war selber mal einer der renommiertesten Psychiater und die an Schizophrenie leidende Anna Spiegel, die ihn auf Parkum aufsucht, ist eine sehr interessante und undurchsichtige Figur.
Irgendwann kommen aber so viele verwirrende Informationen in der Geschichte dazu, dass man eigentlich ahnt, dass dies nicht mehr logisch zu erklären ist und worauf das Ganze am Ende hinauslaufen muss, um das alles noch zusammen führen zu können. Ich habe den einen Teil der Auflösung daher schon weit vor dem Ende geahnt. Allerdings ist das Buch schon 2006 erschienen und ich weiß nicht, ob das Thema damals in Thrillern auch schon etwas ausgelutscht war wie heute.
Doch wie in seinen neueren Werken, belässt es Fitzek auch nicht bei dem einen Ende, sondern es gibt noch eine zweite große Wendung. Die nochmalige Wendung in diesem Buch ist mir aber zu Hollywood mäßig und wieder viel zu drüber. Es wirkt einfach zu gewollt, nur um noch eine Überrachung einzubauen. Dazu kam sie mir auch sehr unlogisch vor, denn so ganz kann man sich das Motiv der entsprechenden Person am Ende nicht erklären.
Fazit:
Insgesamt unterschied sich Fitzeks Debüt "Die Therapie" für mich nicht stark von seinen neueren Büchern. Gut gefällt mir, dass es wie fast alle Fitzeks eine kurweilige, spannende und unterhaltsame Lektüre ist. Den üblichen Kritikpunkt, dass es nach dem gefühlten Ende unbedingt nochmal eine Wendung geben muss, die dann nur noch gezwungen wirkt, habe ich aber auch hier.
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