[Rezension] Delirium - Lauren Oliver

[Rezension] Delirium - Lauren Oliver


 Titel: Delirium
Autor: Lauren Oliver 
Seitenzahl: 416
Verlag: Calsen
ISBN-10: 3551313016
ISBN-13: 978-3551313010
Erscheinung Erstausgabe: 26.10.2011

Genre: Dystopie, Juendbuch
Handlungsort: USA, Maine, Portland


Inhalt:

Lena lebt in einer Welt in der Zukunft, in der die Liebe als tödliche Krankheit namens Amor Deliria Nervosa gilt. Um zu verhindern, dass man dieser Krankheit erliegt und sich verliebt, wird bei jedem Bürger kurz vor seinem 18. Geburtstag ein Eingriff vorgenommen, mit dem er geheilt wird und keine Liebe mehr empfinden kann. 

Auch Lena steht kurz vor diesem Eingriff, fiebert diesem schon entgegen und zählt die Tage bis dahin. Denn seit ihrer frühesten Kindheit macht sie sich Sorgen, dass etwas mit ihr nicht stimmen könnte, da ihre Mutter eine der wenigen Personen ist, bei der der Eingriff nicht funktioniert hat. Doch so langsam nagen Zweifel an ihr und besonders als sie Alex kennen lernt ist sie sich nicht mehr sicher, ob wirklich alles was sie in seiner Nähe spürt so falsch sein kann....


Cover und Gestaltung:


Das Cover dieses Buches ist einfach wunderschön. Eigentlich mag ich Gesichter auf einem Cover gar nicht, aber die Darstellungsweise dieses Profilbildes, sowie die Schreibschriftzüge über das Cover verteilt und die Farbgebung gefallen mir mir sehr gut.

Und auch beim Lesen ohne Schutzumschlag sieht das Buch in einem glänzenden Rotton sehr ansprechend aus.


Meine Meinung:

Die Plotidee die Liebe als Krankheit darzustellen ist einmal richtig genial und was ganz neues für eine Dystopie. Dabei ist es auch nicht wirklich abwegig, wenn man sich die Symptome der Liebe anschaut und wie sich das Gehirn in diesem Zustand nahezu völlig abschalten kann. Vielmehr noch wenn man bedenkt wie Menschen an den Folgen von Liebe und Liebeskummer auch zu Grunde gehen können. Die Begründungen, Argumentationen und Überlegungen dazu sind auf jeden Fall richtig toll dargestellt, verleihen dem ganzen viel Tiefe und lassen diese Welt gar nicht mehr so unrealistisch erscheinen.
Interessant und viel Potential hat dann aber auch die Tatsache, dass man durch den Eingriff am 18. Geburtstag nicht nur die Liebe in einer gewöhnlichen Liebesbeziehung verhindert, sondern auch die Liebe und tiefe Zuneigung zwischen Eltern und ihren Kindern, zwischen Geschwistern und Freunden dabei zerstört wird.

"Die gefährlichsten Krankheiten sind die, die einem das Gefühl geben gesund zu sein"

Die Geschichte an sich ist aber leider wieder aufgebaut wie eine typische Jugendbuchdystopie. Sprich die Protagonistin lernt einen Jungen kennen und wirft daraufhin ziemlich bald alle ihre bisherigen Überzeugungen über Bord und es entwickelt sich zu einer typischen 0815 Liebesgeschichte. Das hab ich hier echt sehr bedauert, da in dieser wirklich einzigartigen Plotidee einfach soviel mehr Potential gesteckt hätte. Zu Gute halten muss man dem Buch allerdings noch, dass diese Entwicklung von Lena nicht beim ersten Anblick von Alex von jetzt auf gleich statt findet, sondern wohl dosiert ist.

Die Protagonisten waren mir nicht gerade unsymphatisch, aber so richtig mitfiebern konnte ich mit ihnen auch nicht, da sie einfach zu gewöhnlich und einfach wie zig andere Jugendbuch Protagonisten dargestellt waren. 
Die Geschichte wurde hierbei meiner Meinung nach viel mehr von den Nebencharakteren getragen, die meiner Meinung nach um einiges überzeugender dargestellt wurden. Besonders gut hat mir Lenas kleine Cousine Grace und Lenas beste Freundin Hana gefallen. Auch die Geschichte um Lenas Mutter, die quasi durch ihre Liebe gestorben ist, fand ich sehr interessant.

Der Schreibstil ist sehr eingängig, wenn auch am Anfang vielleicht etwas zu ausschmückend. Toll fand ich die wahnsinnig schönen Zitate, sowie die Reime, Gedichte oder Auszüge aus wissenschaftlichen Büchern der Gesellschaft, die den Anfang jedes Kapitels schmücken.

An manchen Stellen, besonders am Anfang fand ich die Geschichte allerdings auch sehr schleppend. Ab ca. der Hälfte passiert dann aber mehr und relevante Ereignisse folgen dann schneller aufeinander. Besonders am Ende nimmt das Buch noch einmal richtig Fahrt auf endet in einem fiesen Cliffhanger, so dass man eigentlich schon unbedingt wissen will, wie es weiter geht. 


Fazit:


Delirium ist eine Dystopie mit der wahnsinnig genialen und einzigartigen Plotidee, dass Liebe in Wahrheit eine Krankheit ist und überhaupt nicht so erstrebenswert ist wie in unserer Gesellschaft heute. Leider wurde das Potential dieser tollen Idee aber nicht ausgeschöpft, da sich das Buch doch bald in die typische 0815 Jugendbuch Liebesgeschichte wandelt.





   Originalität     

   Umsetzung      

    Schreibstil      

     Charaktere     


        Tempo        

          Tiefe         


        Lesespaß      





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