Montag, 27. November 2017

[Rezension] Forbidden - Tabitha Suzuma

[Rezension] Forbidden - Tabitha Suzuma



Titel: Forbidden
Autor: Tabitha Suzuma
Seitenzahl: 445
Verlag: Oetinger
ISBN-10: 3789147443
ISBN-13: 978-3789147449
Erscheinung Erstausgabe: 01.01.2011
Genre: Liebesroman, Drama
Handlungsort: England


Inhalt:

Der Vater verlies die Familie und seine 5 Kinder, als Lochan 12 Jahre alt war. Für ihre Mutter steht seit dem ihr eigenes Glück an oberster Stelle und sie verbringt die Zeit lieber mit ihrem Liebhaber als sich um ihre 5 Kinder und den Haushalt zu kümmern. So wachsen die ältesten der Geschwister, Lochan und Maya, schon früh in die Elternrolle für ihre jüngeren Geschwister. 



Cover und Gestaltung:


Die Rosen auf dem Cover passen zwar zu Liebesgeschichte, aber ich finde sie etwas zu kitschig für dieses Buch. Allein das Herz aus Dornen lässt darauf schließen, wie schwierig die Liebe zwischen Lochan und Maya ist und ist hier sehr passend gewählt.



Meine Meinung:


Ich wollte das Buch schon seit Jahren wegen der interessanten und schwierigen Thematik lesen. Das Thema ist nicht gerade unumstritten und ich war gespannt, ob es der Autorin gelingt die Gefühle zwischen 2 Geschwistern auch für den Leser nachvollziehbar darzustellen. Ich war da am Anfang eher skeptisch, aber so wie sie das Schicksal der Geschwister, für die die 2 ältesten schon seit ihrer frühsten Jugend die Verantwortung übernehmen mussten darstellte, fühlte es sich auch für den Leser ganz selbstverständlich an, dass die beiden Gefühle füreinander entwickeln.

Die Autorin hat dabei zwei wunderbare Protagonisten geschaffen, mit denen man mitfühlen und -leiden muss und die einen beide richtig ans Herz wachsen.
Der 17 jährige Locan ist der älteste der Geschwister und musste schon seit seiner frühesten Jugend die Verantwortung für seine jüngeren Geschwister übernehmen. Er kümmert sich aufopferungsvoll um sie, hat aber selbst ziemliche Probleme außerhalb seiner Familie zurecht zu kommen und eine regelrechte Sozialphobie entwickelt. 
Seine 16 jährige Schwester Maya ist da offener und kontaktfreudiger. Aber auch sie ist aufgrund der Situation in ihrer Familie für ihr Alter schon sehr reif und erwachsen und kein üblicher Teenager mehr.
Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von beiden geschrieben, so dass der Leser die Möglichkeit hat, sowohl in die Gefühls- und Gedankenwelt von Locan, als auch in die seiner Schwester Maya einzutauchen. Man erlebt mit, wie  sich beide am Anfang sehr gemächlich ihrer Gefühle füreinander bewusst werden und diese schließlich in einem Gefühlsinferno münden. Die Liebe zwischen ihnen ist eine Art Seelenverwandschaft und fühlt sich auch für den Leser sehr echt an.

Auch die anderen Charaktere sind sehr realistisch dargestellt. Die kleinsten Tiffin und Willa sind sehr süß und sie können einem leid tun eine Kindheit verleben zu müssen, in der sie ihrer Mutter scheiß egal sind. Sie fangen an dies während des Buches immer weiter zu realisieren und klammern sich fortan immer mehr an ihre größeren Geschwister.
Der 12 jährige Kit dagegen ist von außen betrachtet nicht mehr so ein niedliches Kind. Er ist in die Pubertät gerutscht, gibt sich hart und beginnt ein paar falsche Abzweigungen in eine Clique zu nehmen, in der er respektiert wird. Man könnte ihn manchmal einfach nur schütteln, wenn er zu Hause mit seinen Provokationen ständig alle gegen einander aufzubringen versucht. Aber irgendwo kann man ihn auch verstehen, dass er bei so einer Kindheit und in einer Situtation mit der er nicht zurecht kommt irgendwo anders nach Bestätigung sucht.

Ich habe zwar ein emotionales Buch erwartet, aber war dennoch positiv überrascht, wie tiefgehend es ist. Und dabei ist es nicht einmal nur das Inzest Thema. Auch bei dem generellen Schicksal der 5 Geschwister, deren Eltern sich überhaupt nicht für sie interessieren muss man häufig schlucken. Der Druck unter dem Lochan und Maya stehen sich um die Geschwister, den Haushalt und ihre eigenen schulischen Leistungen zu kümmern und nebenbei noch zu sehen, dass niemand etwas von der Situation bei ihnen zu Hause mitbekommt, damit sie nicht auseinander gerissen werden, ist sehr gut dargestellt.

Dazu dann natürlich eine komplette emotionale Achterbahnfqahrt der Gefühle durch die aufkeimende Liebe zwischen Lochan und Maya. Die Gefühle der beiden fühlten sich wie gesagt für mich immer sehr selbstverständlich an und ich fand es an keiner Stelle irgendwie abartig, obwohl man immer im Hinterkopf hat, dass es sich hierbei um Geschwister handelt. Die Geschichte der beiden zieht einen so in seinen Bann, dass man einfach immer weiter liest und lies mich sogar meine Leseflaute vergessen.

Die Autorin schreibt dabei wahnsinnig gefühlvoll, einfühlsam mit vielen wunderschönen Metaphern und die Intensität der Gefühle von Lochan und Maya zueinander verursachte bei mir nicht Selten eine Gänsehaut. Es hat mich sogar so aufgewühlt, dass bei mir die eigentlich bei Büchern (fast) nie heult, schließlich die Tränen kullerten. 

Dazu wie das Ganze ausgeht möchte ich hier nichts verraten, aber es ist definitiv eines der Bücher, die mich über eine ganz lange Zeit nicht mehr loslassen und auch immer einen Platz in meinem Regal behalten dürfen.


Fazit:


"Forbidden" ist ein wahnsinnig emotionales und aufwühlendes Buch zu einem der letzten Tabu Themen unserer Gesellschaft. Sowohl das Schicksal der 5 Geschwister, als auch die verbotene Liebe zwischen Lochan und seiner Schwester Maya berührt einen zu tiefst. Mit viel Tiefgang und einer unglaublichen Intensität gehört es für mich zu den schönsten und authentischsten Liebesgeschichten, die ich gelesen habe, rührte mich zu Tränen, aber wühlte mich auch so sehr auf, dass es lange Zeit dauern wird,  bis ich dieses Buch verdaut haben werde.




   Originalität     

   Umsetzung      

    Schreibstil     

     Charaktere    


        Tempo        

          Tiefe         


        Lesespaß      





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