Montag, 22. Juli 2024

[Rezension] Identität 1142 - H.G. Sebastian Fitzek u.a.

[Rezension] Identität 1142 - H.G. Sebastian Fitzek u.a.


Titel: Identität 1142
Autor: Sebastian Fitzek u.a.
Seitenzahl: 368
Verlag: Bastei Lübbe

ISBN-10: 3426282666
ISBN-13: 978-3426282663
Erscheinung Erstausgabe: 30.09.2020
Genre: Kurzkrimis




Inhalt:

Unter dem Motto #wirschreibenzuhause hat Bestseller-Autor Sebastian Fitzek Ende März 2020 seine Instagram-Follower zu einem interaktiven Schreibwettbewerb aufgerufen. 1142 begeisterte Fans machten sich an die Arbeit und sandten ihre Thriller-Storys ein, die sich um das Thema “Identität” drehen, um das Motiv “Rache” und um den Fund eines Handys mit bedrohlichen Bildern darauf - Nervenkitzel pur!

Eine Jury aus AutorInnen, Agenten und VerlagsmitarbeiterInnen wählte die dreizehn packendsten Geschichten aus, die nun in der Thriller-Anthologie "Identität 1142" erscheinen. Zusätzlich steuerten zehn der erfolgreichsten deutschsprachigen BestsellerautorInnen eigene spannende Kurzgeschichten bei: Wulf Dorn, Andreas Gruber, Romy Hausmann, Daniel Holbe, Vincent Kliesch, Charlotte Link, Ursula Poznanski, Frank Schätzing und Michael Tsokos - sowie natürlich Sebastian Fitzek selbst.


Cover und Gestaltung:

Das Cover mit dem Totenkopf in dem QR Code ist ein echter Blickfang, auch wenn es nichts mit den Geschichten zu tun hat. Schön ist, dass die Namen aller Autoren, die in dem Buch veröffentlicht wurden unten mit auf das Cover gedruckt wurden.


Meine Meinung:

Natürlich ist hier erst einmal positiv hervorzuheben, dass es sich hierbei um ein Charity-Projekt handelt, bei dem alle Erlöse dem in der Corona Pandemie arg gebeutelten Buchhandel zu Gute kommen und nebenbei von Sebastian Fitzek noch weniger bekannte Autoren oder auch Hobbyautoren gefördert werden. Es finden sich aber durchaus auch Autoren, die schon etwas veröffentlicht haben unter den Hobbyautoren, wie z.b Michael Thode, von dem ich schon einen Roman gelesen habe oder Daniel Holbe, der eigentlich schon ziemlich bekannt ist.

Etwas schade fand ich, dass man die Kriterien für die Hobbyautoren sehr eng und strenger gefasst hat, als für die Etablierten. Es musste um das Thema Identität gehen, was ich sehr gut fand. Aber in allen Geschichten sollte zusätzlich ein Handy gefunden werden, auf dem man Fotos von sich selber entdeckt. Der Protagonist sollte ein Geheimnis haben und das Motiv sollte Rache sein. Für eine Kurzgeschichte fand ich das extrem eng gefasst. Erstaunlicherweise sind dennoch sehr unterschiedliche Geschichten dabei raus gekommen, was man erst gar nicht so erwartet hätte. Dennoch fand ich gerade, dass dann immer z.b. schon das Motiv von vornherein klar war sehr schade.
Die Etablierten Autoren hatten nur die Vorgabe des Themas Identität (wobei sich manche anscheinend auch freiwillig an das ein oder andere Kriterium gehalten haben). Warum also der Unterschied?

Zu den Geschichten muss ich sagen, dass ich sie von meinem Lesegeschmack sehr unterschiedlich empfand und zwischen 1 und 5 Sternen alles vergeben habe. Dabei verläuft die Linie aber nicht zwischen Hobby und etablierten Autoren, sondern bei beiden Gruppen war alles dabei. 

Generell habe ich aber auch gemerkt, dass Kurzgeschichten vielleicht nicht so unbedingt mein Ding oder ich vielleicht zu anspruchsvoll für diese bin. Öfters finde ich sie einfach in ihrer Kürze von etwa 15 Seiten entweder zu langweilig und unspektakulär oder sie wirkten nicht wie eine eigene Geschichte, sondern eher einfach wie eine Szene aus einem anderen Buch.

Folgend habe ich nochmal eine Kurzmeinung zu jeder Geschichte aus dem Buch und die Bewertung.

 

Das Geschenk von Livia Fröhlich
Toller Einstieg und sehr gute Geschichte mit tollem Twist am Ende.h.

Durchleuchtet von Ursula Poznanski
Verstörende Situation. Der Twist am Ende erinnert etwas an SAW.

Du kennst den Ort von Michael Thode
Man erahnt schnell worum es geht, aber die Geschichte ist teilweise unlogisch (warum wird das Handy überhaupt aufgehoben, welches Foto droht alles zerbrechen zu lassen) und es hat kein ordentliches Ende, sondern bricht gefühlt mittendrin ab ohne dass der Leser irgendwie erahnen könnte wie die Geschichte ausgeht.

Thomas von Vanessa Krypczyk
Eine sehr gute Geschichte. Kurz bevor es geschieht, also zum perfekten Zeitpunkt, ahnt man dann das krasse Ende.

Julischnee von Romy Hausmann
Eine richtig tolle und vor allem unglaublich atmosphärisch geschriebene Geschichte. Die sehr gute Pointe ahnt man dann kurz bevor sie eintritt.

Monster von Kathy Tailor 
Auch eine super Geschichte bei der man lange nicht weiß was Sache ist und die einen doppelten Clou am Ende hat. Erst nach diesem versteht man auch wie gut die Vorgaben hier umgesetzt wurden. Wahnsinns Thriller Kurzgeschichte.

Christina muss sterben von Andreas Gruber
Die Geschichte fängt sehr gut an, man erahnt aber wohin sie führt sehr schnell, zu schnell für meinen Geschmack.

Aufgelöst von Saskia Hehl 
Ein seltsam abgehakter Schreibstil, in den ich gar nicht hinein fand. Ich hab auch die Geschichte gefühlt überhaupt nicht richtig verstanden. Es war einfach nur extrem verwirrend.

Der Plan von Charlotte Link 
Der Schreibstil von Charlotte Link ist sehr gut und atmosphärisch, aber die Kurzgeschichte sehr langweilig und unspektakulär. Der Twist war leicht vorherzusehen.

Berufsblind von Julian Gabriel Schneider
Besonders am Anfang sehr spannend geschrieben, flacht im Verlauf etwas ab. Aber solide Kurzgeschichte.

Geburtstag in der Hölle von Mordechai Simons  
Die Geschichte war nichts so meins. Man wusste sehr schnell, worauf es hinauslaufen wird und daher war sie mir zu langatmig und mit zu vielen technischen Details versehen, wo man als Laie nicht einschätzen kann, ob dies alles realistisch ist oder eher nicht.

Ich bin Rotkäppchen von Pia Schmidt
Der ganze Stil der Geschichte war komplett verwirrend für mich. Leider nicht so meins.

Wer bin ich von Daniel Holbe
Da wollte wohl jemand Corona verarbeiten. Nicht so meine Geschichte mit den Verschwörungstheorien und ziemlich langatmig.

Ach wie gut das keiner weiß von Annika Bühnemann  
Der Anfang ist gut und beängstigend geschrieben. Aber auch diese Geschichte fand ich zu vorhersehbar und nichts besonderes.

Spuren der Gewalt von Michael Tsokos 
Die Geschichte beginnt sehr spannend, aber endet abrupt oder aber ich habe das Ende nicht so richtig verstanden. Es wirkte auf mich eher wie eine Szene aus einem Buch anstatt eine abgeschlossene Kurzgeschichte, zumal der Protagonist Paul Herzfeld ist, der auch in seinen anderen der Hauptcharakter ist.

Blind Date von Melanie Bottke  
Eine sehr gute und solide Kurzgeschichte. Das Ende ist allerdings schon sehr überzogen und übertreibend.

Entlang der goldenen Ähren von Robert Hönatsch  
Die Grundidee und Aussage der Geschichte ist sehr gut und eindrücklich. Leider wurde diese aber eher langatmig umgesetzt. Man hätte diese Idee meiner Meinung nach viel besser ausbauen können.

Pauls Begleiter von Vincent Kliesch 
Spannend, toller Plot und mit einer sehr guten Auflösung am Schluss. Eine sehr gute Kurzgeschichte.

Frei Tod von Anne Schmitz 
Ein interessanter Einstieg. Es entwickelt sich schon fast zu einem Ermittlerkrimi als Kurzgeschichte. Aber es waren zuviele Personen, Handlungsstränge und Zeitsprünge für eine Kurzgeschichte, so dass man diesen Plot eher für einen Roman hätte verwenden können.

Alice vor dem Spiegel von Wulf Dorn     
Eine interessante Geschichte mit gutem Ende. Aber es bleibt viel offen bzw. es gibt sehr viel Raum sich am Ende selbst etwas zusammenzureimen.

Die Siegerin von Gabriel Störzinger
Eine gut gemachte und runde Geschichte mit einem interessanten Verlauf. Den Twist am Ende sieht man kommen quasi kurz bevor er geschieht.

Niemand von Sebastian Fitzek
Eine typischer Fitzek. Ihm gelingt es auch in einer Kurzgeschichte den Leser gekonnt in die Irre zu führen.


Fazit:

Zusammenfassend kann ich sagen, dass schon ein paar sehr gute Geschichten darin zu finden sind, aber auch einige wo man sich durchquälen muss, um die Perlen zu finden. Besonders im Mittelteil des Buches häuften sich die eher schwachen Geschichten und da hatte mich das Buch doch etwas verloren.





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