[Rezension] Ein Schritt ins Leere - Agatha Christie

Autor: Agatha Christie
Seitenzahl: 304
Verlag: Atlantik
ISBN-10: 3455011853
ISBN-13: 978-3455011852
Erscheinung Erstausgabe: September 1934 unter "Why didn't they ask Evans?"
deutsche Erstausgabe: 1935
Genre: Kriminalroman
Handlungsort: Marchbolt (Wales) und New Hampshire
Klappentext:
Eigentlich sucht Bobby Jones am Fuß der Klippe nur seinen verschlagenen Golfball. Statt diesem findet er einen dort abgestürzten Mann. Der stirbt mit den rätselhaften letzten Worten: „Warum nicht Evans?“ Die Frage lässt Bobby keine Ruhe und gemeinsam mit seiner lebenslustigen Freundin Frances macht er sich auf die Suche nach ihrer Bedeutung. Spätestens als Bobby mit einem zweifelhaften Angebot außer Landes gelockt werden soll ist klar: Es war kein Unfall und wer immer dahintersteckt, wird sich nicht so leicht zu erkennen geben.
Cover und Gestaltung:
Das
Cover ist wieder im tollen einheitlichen Design der Neuauflage der Agatha Christie Bücher vom Atlantikverlag gestaltet. Es zeigt eine Silhouette auf einer Klippe stehen, die wohl Bobby symbolisieren soll, wie er zu Anfang der Geschichte von der Klippe aus nach seinem Golfball sucht. Es passt daher perfekt zum Inhalt des Buches. Als Hingucker hat man den Titelschriftzug noch in den Lichtkegel eines Leuchtturms platziert.
Meine Meinung:
Bei diesem Buch von Agatha Christie handelt es sich um einen Einzelband, in dem keiner ihrer berühmten Ermittler auftaucht. Stattdessen wird der Fall von 2 Hobby Detektiven bearbeitet: Bobby, der den sterbenden Mann bei der Suche nach seinem Golfball kurz vor dessen Tod findet und seiner Jugendfreundin Francis. Die beiden zusammen haben als Kumpel Ermittler Duo mit romantischen Zügen durchaus einen gewissen Charme, der auch das meiste an diesem Buch ausmacht. Sie erinnerten mich in ihrer Art oft an ein anderes Ermittlerduo von Agatha Christie, Tommy und Tuppence in ihrem ersten Fall "Ein gefährlicher Gegner".
Bobby ist der ruhigere von beiden, der seinen Platz im Leben noch nicht so richtig gefunden hat. Francis hingegen ist sehr abenteuerlustig, clever und voller unkonventioneller Ideen. Interessant an der Beziehung der beiden ist auch, dass es einen Standesunterschied zwischen ihnen gibt und Francis eigentlich die Lady ist.
Den Plot dieses Krimis fand ich hingegen nicht so überzeugend, wie andere Bücher von ihr. Es startet zwar recht spannend und die ersten Schritte der Amateur Ermittlungen fand ich ganz interessant. Im Verlauf wird es aber eher ein Abenteuerroman mit immer größeren weitreichenderen Verstrickungen, als ihre typischen Who dunnit Landhauskrimis und ist daher gerade zum Ende hin etwas komplex und verworren mit immer neuen auftauchenden Charakteren. Gleichzeitig sind aber die Feinheiten des Motivs und der Verschleierung nicht so stark ausgearbeitet, wie man es eben von Agatha Christie Krimis sonst so gewohnt ist. Das letzte Drittel des Buches war für mich daher auch etwas durcheinander. Da es schon vor einigen Wochen gelesen habe, ist mir beim Schreiben der Rezension auch bewußt geworden, dass ich das Ende auch schnell schon wieder vergessen habe.
Was allerdings in dem Buch wieder sehr gut gelungen ist, ist die Atmosphäre des damaligen Lebens einzufangen. Besonders die Landschaftsbeschreibungen von den Klippen von Wales und den kleinen ländlichen Dörfern sind richtig gut gelungen.
Fazit:
"Ein Schritt ins Leere" ist hat ein unterhaltsames und unkoventionelles Amateur Ermittlerduo. Vom Plot her fand ich es aber aufgrund der komplizierten immer weitreichenderen Verstrickungen, die auf Kosten der Feinheiten und Verschleierung des Plots gingen, einen der schwächeren Christies und würde es nicht unbedingt als Einstieg empfehlen.

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