Autor: Kanae Minato
Seitenzahl: 272
Verlag: C. Bertelsmann
ISBN-10: 3570102904
ISBN-13: 978-3570102909
Erscheinung Erstausgabe: 27.03.2017
Genre: Psychodrama, Belletristik
Handlungsort: Japan
Inhalt:
Manami, die kleine erst 4 jährgie Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Moriguchi wird tot im Schulschwimmbad aufgefunden. Zunächst scheint es so, als ob es sich um einen Unfall handelt und das Mädchen beim Spielen ins Wasser gefallen und dort ertrunken ist. Doch an ihrem letzten Arbeitstag tritt die Lehrerin vor ihre Klasse und offenbart, dass es sich um Mord handelt und sie die zwei Verantwortlichen Schüler dafür kennt, die sich in dieser Klasse befinden. Damit setzt sie ein tödliches und unaufhaltsames Drama in Gang.....
Cover und Gestaltung:
Das Cover ist in hellem grau mit einem blutenden roten Apfel in der Mitte einfach, aber dennoch optisch sehr ansprechend gestaltet. Erinnert der Apfel zunächst etwas an eine Adaptation von Schneewittchen, wird man beim Lesen feststellen, dass er symbolisch auch wunderbar in diese Geschichte passt.
Auch den deutschen Titel "Geständnisse" fand ich sehr passend gewählt.
Meine Meinung:
Alles was zuvor geschehen ist, erfährt man als Leser in Rückblenden von ganz unterschiedlichen Personen. Denn das Buch ist in 6 Abschnitte unterteilt, die jeweils aus der Sicht von unterschiedlichen Personen in Monologform erzählt werden. So erlebt man auch die verschiedenen Sichtweisen zu diesem Fall und die Puzzleteile setzen sich immer weiter zusammen. Allerdings gibt es neben anderen Perspektiven auf bestimmte Situationen auch in jedem Abschnitt eine Fortführung der Geschichte, so dass nie Langeweile beim Lesen aufkam.
Was ich an diesem Buch einfach genial fand, ist dass man am Anfang und auch während der Geschichte immer wieder glaubt genau zu wissen was denn nun passiert ist. Aber am Ende der Abschnitte werden immer wieder neue Details offenbart und es sind so radikale Wendungen eingebaut, dass man einsehen muss eigentlich gar nichts zu wissen.
Es ein Buch, dass sich sehr stark mit der Frage nach Schuld und Moral auseinandersetzt ohne dabei in die typische Schwarz/Weiß-Malerei zu verfallen. Denn es gibt hier eigentlich kein Schwarz und kein Weiß, kein Alleinschuldigen und niemanden den man völlig frei von Schuld sprechen könnte. Und so wird man hier wahrscheinlich auch keinen Charakter als Symphatieträger empfinden. Denn jeder trägt einen gewissen Teil dazu bei, dass das Drama in dem Buch immer mehr eskaliert und irgendwann einfach unaufhaltsam wird.
Am Anfang war die Geschichte noch ein wenig gemächlich und ich hatte etwas Probleme mit dem doch sehr nüchternen, gefühlskalten Schreibstil zurecht zu kommen. Aber je weiter man in dem Buch liest, desto mehr wird man in den Sog dieses Psychodramas hinein gezogen und man will einfach nur noch wissen wohin die Geschehnisse mit diesen vielen Wendungen eigentlich noch führen sollen.
Ebenfalls hoch interessant sind die Einblicke in die japanische Kultur. Denn das Buch unterscheidet sich nicht nur durch den sehr nüchternen und kühlen Schreibstil von Büchern dieses Genres aus dem englisch- bzw. deutschsprachigen Raum. Auch die leistungsorientierte Gesellschaft in Japan und besonders die Werte Vorstellungen dort, die sich doch sehr stark von unseren unterscheiden, sind natürlich tragend für diese Geschichte..
Fazit:
Originalität
Umsetzung
Schreibstil
Charaktere
Tempo
Tiefe
Lesespaß
Huhu Julia,
AntwortenLöschenich habe letztes Jahr den Film dazu gesehen und fand ihn echt genial. Echt eine erschreckende Geschichte, sehr psychologisch und echt krass! Ich glaube, das Buch muss ich auch echt mal lesen! :D
Liebe Grüße
Jessi
Huhu Jessi,
Löschenja das solltest du tun :D Und ich werde mir den Film auch sehr bald mal anschauen.
Viele Grüße, Julia
Freut mich, dass dir der Autor und sein Buch gefallen hat :D
AntwortenLöschen[Ich fand das Cover jetzt nicht sonderlich passend, aber das ist Geschmackssache)
Ich mochte auch sehr, dieses Ungewisse. Geht einem im Film nicht anders.