[Rezension] Im Auge des Leuchtturms - Antonia Michaelis

[Rezension] Im Auge des Leuchtturms - Antonia Michaelis


Titel: Im Auge des Leuchtturms
Autor: Antonia Michaelis
Seitenzahl: 312
Verlag: Emons
ISBN-10: 3954516756
ISBN-13: 978-3954516759
Erscheinung Erstausgabe: 16.07.2015
Genre: Psychothriller
Handlungsort: Deutschland (Nimmerogg in der Nordsee) 




Inhalt:

Nada Schwarz ist als Organisatorin einer Restaurantkette überaus erfolgreich. Dies kostet sie jedoch ihr gesamtes Privatleben, denn sie steckt alle Zeit und Energie in ihren Beruf und hat somit auch keine Freunde, worüber sie aber auch nicht sonderlich traurig ist. 
Eines Tages erreicht sie eine mysteriöse Postkarte eines Leuchtturms mit einer rätselhaften Nachricht. Daraufhin fällt ihr ein, dass ihre Eltern ein Ferienhaus auf einer Nordseeinsel besaßen und sie macht sich auf den Weg dahin. Tatsächlich steht auf dieser Insel der Leuchtturm von der Postkarte, aber kaum ist sie auf der Insel angekommen, beginnen Traum und Realität miteinander zu verschwimmen....



Cover und Gestaltung:

Auf dem Cover ist der Leuchtturm der Postkarte abgebildet und die dunkle Gestaltung spiegelt die düstere und rauhe Atmosphäre der Geschichte sehr gut wieder. Mir gefällt das Cover und die Farbgebung von diesem sehr gut.


Meine Meinung:

Ich liebe ja sowohl die Jugendbücher, als auch die Erwachsenen Romane von Antonia Michaelis und war nun um so gespannter einen laut Cover Kriminalroman zu lesen.
Wobei ich zunächst sagen muss, dass es sich meiner Meinung nach hier nicht um einen solchen handelt. Wenn dann schon eher in Richtung Psychothriller.

Wie auch in ihren anderen Büchern kommt hier auch wieder der besondere einzigartige Stil von Antonia Michaelis zur Geltung. Diesen muss man mögen und er ist sicherlich nicht für jeden Leser etwas, aber wenn man andere Bücher der Autorin mag, wird man sicherlich auch an diesem Buch seine Freude haben.
Die Grundgeschichte einer Person, die sich nicht an ihre Kindheit erinnern kann und ihre Vergangenheit Stück für Stück wie ein Puzzle zusammen setzt kam mir zwar schon aus einem anderen Buch von ihr bekannt vor, aber wie in viele ihrer Geschichten baut sie auch hier wieder surreale Elemente ein, die Traum und Wirklichkeit miteinander verschmelzen und mir an ihren Büchern immer sehr gut gefallen und sie so besonders machen. 
Daneben fällt natürlich auch hier wieder ihr ganz eigener bildhafter, poetischer und intensiver Schreibstil auf, der zusammen mit dem Setting einer rauhen Nordseeinsel im November eine wahnsinnig tolle außergewöhnliche Atmosphäre schafft.

Trotz das das Grundthema bekannt ist, ist der Spannungsbogen konstant hoch, denn man weiß als Leser genauso wenig wie Nada, wo das alles enden wird. Über das gesamte Buch bekommt man Hinweise, mit denen man miträtseln kann, was wohl geschehen ist. Alle Fäden laufen hier aber wirklich erst ganz zum Schluss zusammen.

Nada ist weder nett noch weich, denn sie hat keine Zeit für so etwas wie Freunde oder Familie. Sie ist beruflich erfolgreich, aber dafür immer nur am Arbeiten und verschwendet kein bisschen Zeit für etwas anderes. Da steckt natürlich auch viel Verdrängung der Vergangenheit dahinter und die die Protagonistin natürlich gewollt so beschrieben, auch wenn dass nicht gerade die größte Sympathie beim Leser weckt.



Fazit:

"Im Auge des Leuchtturms" ist wieder einmal eine psychologisch tiefgehende Geschichte, in der in gewohnter Antonia Michaelis Form Realität und Traum verschwimmen und alle Fäden erst am Ende zusammen laufen. Dies gekoppelt mit der düster schaurigen Novemberatmosphäre und dem poetischen Schreibstil der Autorin machen es mal wieder zu einem Lesevergnügen, dass ich nur wärmstens weiter empfehlen kann.



  


   Originalität     

   Umsetzung      

    Schreibstil      

     Charaktere     

        Tempo         

          Tiefe         


        Lesespaß      



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