Freitag, 30. Mai 2014

[Rezension] Die Rebellion der Maddie Freeman - Katie Kacvinski

[Rezension] Die Rebellion der Maddie Freeman - Katie Kacvinski


  
Titel: Die Rebellion der Maddie Freeman 
Autor: Katie Kacvinski 
Seitenzahl: 368
Verlag: Bastei Lübbe (Baumhaus Taschenbuch)
ISBN-10: 3414823004
ISBN-13: 978-3414823007
Erscheinung Erstausgabe: 22.07.2011





Lesezeitraum:

29.05.2014 - 30.05.2014


Inhalt:

Maddie, die Tochter des Gründers der Digital School, lebt wie jeder andere im Jahr 2060 in einer vollkommen digitalisierten Welt, in der alles nur noch über den Computer erledigt wird und keiner mehr ein reales Leben führt. Doch dann lernt sie Justin kennen, der das reale Leben außerhalb des Netzes liebt und der Anführer einer Widerstandsgruppe ist, die gegen diese digitale Welt kämpft. Dieser beginnt ihr die Augen zu öffnen und Maddie muss sich entscheiden, ob sie sich dem Widerstand, der auch gegen ihren Vater gerichtet ist anschließt oder zu ihrer Familie steht. 



Cover und Gestaltung:

Das Cover ist in pink gehalten und zeigt ein Mädchen, dass wohl Maddie darstellen soll. Die Farbgebung finde ich nicht so passend für diese Geschichte und das rosa Cover hätte mich im Buchladen sicher nicht auf das Buch aufmerksam gemacht. Das Mädchen, welches auf dem Cover abgebildet ist hat meiner Meinung nach nicht viel Ähnlichkeit mit Maddie, wie sie in dem Buch wirkt. Gut finde ich die glühende Drähte, die wohl die Vernetzung der Menschen symbolisieren soll.
Der Titel und die Inhaltsangabe hatten mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Allerdings finde ich nach dem Lesen den deutschen Titel unpassend und irreführend. Hier passt der englische Titel "Awaken" (Erwachen, Aufwachen) besser. Eine genauere Erläuterung dazu aber weiter unten.


Meine Meinung:

Auf diese Dystopie wurde ich aufgrund der sehr vielversprechenden Romanidee aufmerksam. Man schreibt das Jahr 2060 und die Technologie ist soweit voran geschritten, dass das gesamte Leben nur noch innerhalb der eigenen vier Wände stattfindet. Man kann so gut wie alles im Internet erledigen und ebenfalls alle sozialen Kontakte über diverse Plattformen online pflegen. Da sich in den Schulen Mobbing, Amokläufe und Selbstmorde immer mehr häuften, wurde die Digital School als sicherere Alternative von Maddies Vater entwickelt, die ebenfalls vor dem Computer stattfand. Im Endeffekt gibt es für die Menschen überhaupt keinen Grund mehr ihre Wohnungen zu verlassen und sie haben sogar Angst davor.



"Wir waren zu einer Kultur aus Zombies geworden, die sich mechanisch von einer Digitalwelt zur nächsten bewegten."


Betrachtet man, wie weit die Technologie allein in den letzten 20 Jahren voran geschritten ist, so finde ich dieses Szenario nicht unrealistisch und auch gar nicht mehr zu weit entfernt. Ein Leben ohne Computer ist heute schon gar nicht mehr vorstellbar. Wenn man schon alleine nur an die sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter und Co denkt, die es wirklich möglich machen sein gesamtes soziales Leben übers Internet zu führen. Biefe wurden durch Emails ersetzt, die Kinder zocken lieber vorm Computer, als sich draußen zu bewegen oder mal ein gutes altes Brettspiel in die Hand zu nehmen. Viele Menschen erledigen ihre Einkäufe auf die bequemere Art und Weise mittels Online Shopping. Selbst Lebensmittel kann man heute schon übers Internet kaufen. Dazu kommt dann noch die Entwicklung der Handys und Smart Phones. Reale Gespräche werden durch das ständige Tippen von SMS abgelöst. Die Fotografie wurde komplett digitalisiert und auch auf Bücherebene ist dieser Prozess voll im Gange. Ausgehend von diesen Entwicklungen in nur 20 Jahren würde ich nicht ausschließen, dass wir 2060 wirklich in dieser Welt, wie sie im Buch dargestellt ist, angekommen sind.


"Ich bin die Sicherheit meiner Onlineprofile gewohnt und lebe geschützt hinter den Avataren und ClipArts, die ich entwerfe, um meine Persönlichkeit auszudrücken [...]
Jeder Fehler lässt sich mit einem Tastenklick ausradieren."


Die Inhaltsangabe und der Trailer, das klang alles so vielversprechend und ich bin mit großen Erwartungen an das Buch heran gegangen. Aber von der Umsetzung dieser tollen Idee war ich dann doch enttäuscht. 
Die Vorstellung der digitalen Welt, in welcher Maddie lebt zu Beginn des Buches fand ich noch sehr gut. Dass sich zwischen Maddie und Justin eine Liebesgeschichte entwickeln würde war mir auch vor der Lektüre schon klar. Aber das diese so sehr im Vordergrund steht und die eigentlich interessanten Aspekte der Geschichte nur oberflächlich abgehandelt werden hatte ich nicht erwartet. Den deutschen Titel finde ich irreführend, da ich dem Titel nach zu urteilen erwartet hätte, dass Maddie durch Justin die Augen geöffnet werden und es zu einer Rebellion ihrerseits gegen das System kommt. Diese Rebellion bleibt jedoch mehr oder weniger auf ihren inneren Kampf beschränkt. Ansonsten bleibt Maddie eher eine Mitläuferin der Bewegung. Unter einer Rebellion hatte ich mir schon eher etwas radikaleres vorgestellt. Davon ausgehend finde ich den deutschen Titel echt schlecht gewählt und das englische "Awaken" (Erwachen, Aufwachen) würde hier mehr Sinn ergeben.

Maddie als Charakter fand ich ebenfalls überhaupt nicht passend zu dieser Geschichte. Sie wirkt alles andere als eine toughe Rebellin, so wie ich sie mir gewünscht hätte und wie das Cover den Eindruck erweckt. Sie wirkt doch eher naiv, unreif und ihr Handeln fand ich teilweise unüberlegt. Außerdem ging mir das seitenlange Geschmachte für den distanzierten Justin unter Aufgeben jeglicher Selbstachtung bald auf die Nerven.

Justin ist die weit aus interessantere Person. Er verhält sich distanziert, selbstlos und verbissen. Er gibt praktisch sein gesamtes eigenes Leben auf um für seine Ideale zu kämpfen. Viele seiner Aussagen beinhalten dann doch den Tiefgang, den ich mir für die gesamte Geschichte gewünscht hätte und zwingen einen zum Nachdenken und Reflektieren. 


„Kein Computerprogramm kann vermitteln, was es heißt, etwas mit eigenen Sinnen zu erfahren."

"Man ist nur ein Zuschauer. Die Leute sitzen auf der Tribüne und schauen ihrem eigenen Leben zu, anstatt wirklich zu leben.“

 "Man kann Menschen nicht davon abhalten menschlich zu sein. Wir sind kreativ und sozial. Menschen sind wie Wasser, wen du versuchst sie zu kontrollieren, werden sie einen Weg finden frei zu kommen.“



Eine genauere Ausarbeitung hätte ich mir noch zu Maddies Vater und ihrer Beziehung zu ihm gewünscht, da er ja ebenfalls eine Schlüsselperson darstellt.



Fazit:

"Die Rebellion der Maddie Freeman" hat eine unglaublich gute, zukunftsweisende Grundidee, von der wir gar nicht mehr so weit entfernt sind. Leider wird bei der Umsetzung viel Potential dieser Idee verschenkt. Eine richtige Rebellion, wie sie im Titel angekündigt wird findet eigentlich nicht statt, vieles reduziert sich auf die Liebesgeschichte zwischen Maddie und Justin und von der Protagonistin war ich doch sehr enttäuscht. Trotzdem zeigt das Buch die Bedrohung und Gefahren des social live gut auf und zusammen mit der Welt die Kacvinski in dem Buch entwirft und der schmalen Gratwanderung zwischen Gegenwart und Zukunft erhält es von mir insgesamt 3,5 Sterne.






       Originalität       

       Umsetzung        

        Schreibstil        

       Charaktere        

           Tempo          
             

Die Reihe:


 





Donnerstag, 29. Mai 2014

[Rezension] Eene Meene - Einer lebt, einer stirbt - M.J. Arlidge

[Rezension] Eene Meene - Einer lebt, einer stirbt - M.J. Arlidge


   
Titel: Eene Meene - Einer stirbt, einer lebt 
Autor: M.J. Arlidge 
Seitenzahl: 368
Verlag: rororo
ISBN-10: 3499238357
ISBN-13: 978-3499238352
Erscheinung Erstausgabe: 02.05.2014





Lesezeitraum:

24.05.2014 - 27.05.2014


Inhalt:

Ein perfider Serientäter entführt Paare und sperrt sie in abgelegene und einsame Orte. Es gibt keine Fluchtmöglichkeit und keine Nahrung. Nur eine Waffe mit einer Kugel und die Nachricht des Täters, dass nur einer von ihnen überleben kann, wenn er den anderen umbringt. Der Täter ist sehr gut organisiert und plant seine Taten akribisch, aber das Ermittlerteam rund um Detective Inspector Helen Grace erkennt keine Verbindung zwischen den Opfern. Und die Serie reißt nicht ab.......



Cover und Gestaltung:

Ein besonderes Detail bei dem Buch ist, dass es zwei verschiedene Cover gibt. Einmal in rot und einmal in grün (wobei das rote wohl eine limitierte Edition und nur in der ersten Auflage erhältlich ist). Beides sind absolute Signalfarben. Und hier hat der Leser die Entscheidung, welches er nimmt. Genauso wie die Opfer im Buch eine Entscheidung treffen müssen. 
Ich habe das grüne Cover gewählt und finde, dass gerade bei diesem die Bilder nicht das Original wiedergeben. Das grün ist noch viel greller und geht schon fast ins neonhafte. Außerdem haben die Buchstaben auch Struktur und das Cover fühlt sich gut an.


Der Titel "Eene Meene - Einer lebt, einer stirbt", der von dem alten Kinderreim „Eene meene muh, und raus bist Du“ abgeleitet wurde, ist ungewöhnlich, aber sehr passend für diese Geschichte.



Meine Meinung:

Man steigt sofort richtig ins Geschehen ein und ist gleich im ersten Kapitel mitten drin in der Entführung von Sam und Amy, die bereits tagelang in einem ehemaligen Schwimmbad vor sich hin vegetieren. Der Spannungsbogen wird damit sehr schnell aufgebaut und hält sich auch über das ganze Buch hinweg auf einem sehr hohen Niveau, bevor er zum Ende hin noch weiter ansteigt.
Anhand des Klappentextes denkt man am Anfang es handle sich nur um diese Entführung, die im Mittelpunkt des Buches steht. Aber schnell wird klar, dass es sich um eine ganze Reihe von Entführungsfällen nach der selben Szenerie handelt. Der Täter lockt seine Opfer in eine Falle, sperrt sie ohne Nahrung oder Wasser an einen verlassenen Ort ein aus dem es kein Entkommen gibt. Er hinterlässt ihnen eine Waffe mit nur 1 Kugel und eine Nachricht. Sie müssen sich entscheiden, wer von beiden weiterlebt und wer sterben soll. Aber, und dies wird im Verlauf des Buches, in dem man die Überlebenden auch noch über die Entführung hinaus begleitet immer deutlicher: eigentlich ist es die Entscheidung zwischen Mord mit lebenslanger Schuld und dem eigenen Tod.


"Auf dem Boden vor dir liegt eine Pistole. Mit einer Kugel. Für Sam oder für dich. Das ist der Preis der Freiheit. Du musst töten, um zu Leben. Willst du Leben Amy?"
(Seite 6)

Bei diesem Buch hat mich die außergewöhnliche Romanidee zum Kauf veranlasst, die wirklich sehr gut umgesetzt wurde. Der ganze Plot und das Motiv des Täters ist tiefgründig, sehr gut durchdacht und löst sich erst gegen Ende des Buches überaus stimmig auf.

Das Buch ist in 117 Minikapitel unterteilt, die teilweise nur 1-2 Seiten lang sind, was das Erzähltempo enorm hoch macht und den gut aufgebauten Spannungsbogen nie abreißen lässt. Diese extrem kurzen Kapitel machen das Buch zu einem echten Pageturner und es gibt kaum eine geeignete Stelle es aus der Hand zu legen.
Die Kapitel werden dabei aus ganz verschiedenen Perspektiven erzählt: der Ermittler, des Täters, der einzelnen Opfer. Ich mag diese Perspektivwechsel in Büchern unheimlich gern, da man sich so ein besseres Gesamtbild der Geschichte erschaffen kann.Teilweise wären ein paar Zeitangaben vielleicht noch ganz nützlich gewesen, um besser abschätzen zu können, wie viel Zeit zwischen den einzelnen Opferszenen vergangen ist oder welche Ereignisse parallel ablaufen, da die Ermittler am Anfang immer einen Schritt zurück sind. Trotzdem kann man den einzelnen Charakteren und Handlungen aber zu jedem Zeitpunkt gut folgen und es ist trotz der Fülle der verschiedenen Personen nicht zu verwirrend.

Ein weiterer Pluspunkt bei diesem Buch waren für mich die Charaktere. Besonders DI Helen Grace fand ich sehr interessant dargestellt. Während ich normalerweise bei Thrillern gern mehr vom Täter und seiner Psyche erfahren möchte, hat bei mir hier auch mal die Ermittlerin bleibenden Eindruck hinterlassen. Nach außen ist sie eine starke, selbstbewusste, ehrgeizige, aber unberührbare Frau, die ihren Beruf lebt. Aber diese scheint nur eine perfekte Maske zu sein. Immer wieder fragt man sich, was wirklich hinter dieser undurchsichtigen Ermittlerin steckt und Stück für Stück kommt man diesem näher.
Aber auch die anderen Charaktere sind authentisch und greifbar dargestellt mit ihren Problemen, die sie zu tragen haben.
Bei den Opfern erfährt man hier und da ebenfalls etwas über ihr Leben, aber im Mittelpunkt steht bei ihnen ihre Psyche, ihr innerer Konflikt in der ausweglosen Situation, ihre Überlegungen und die darauffolgenden Gewissensbisse. Auch ihr körperliches Dahinvegetieren wird in knallharter, prägnanter und erschütternder Weise geschildert.

"Vertrauen ist zerbrechlich - schwer zu verdienen, leicht zu verlieren."
(Seite 10)


Fazit:

Endlich mal wieder ein Thriller, der mich gänzlich überzeugen konnte und sich von der breiten Masse abhebt. Eine sehr gut durchdachte tiefgründige Geschichte, spannend und in rasantem Tempo erzählt und mit gut ausgearbeiteten Charakteren bestückt.
Ich freue mich schon auf Band 2 der Reihe um Helen Grace.

Insgesamt erhält dieses Buch von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für alle Thriller-Liebhaber!




      Originalität        

       Umsetzung        
     
        Schreibstil      

        Charaktere       

           Tempo           


             

Die Reihe: 

"Eene Meene" ist der Auftakt zu einer Reihe um Detective Inspector Helen Grace. Auf englisch wird der 2. Teil bereits am 11. September erscheinen.

Hier die beiden englischen Bücher der Serie:


           




Mittwoch, 28. Mai 2014

[Rezension] Bald wird es Nacht Prinzessin - Anna Schneider

[Rezension] Bald wird es Nacht Prinzessin - Anna Schneider


   
Titel: Bald wir es Nacht Prinzessin 
Autor: Anna Schneider 
Seitenzahl: 224
Verlag: Planet Girl
ISBN-10: 3522503937
ISBN-13: 978-3522503938
Erscheinung Erstausgabe: 19.03.2014





Lesezeitraum:

20.05.2014 - 22.05.2014


Inhalt:

Es sollte die Party des Jahres werden. Alle tanzen, trinken und haben Spaß. Kaum einer beachtet Nova, die plötzlich im Garten bewusstlos am Boden liegt und später ins Koma fällt. Keiner der Partygäste will etwas gesehen haben und so manche Dinge kommen Daniel, dem Erste Hilfe Leistenden komisch vor. Auch Novas beste Freundin Jessi verliert nie den Glauben an sie und möchte nun zusammen mit Daniel aufklären was an diesem Abend wirklich passiert ist.



Cover und Gestaltung:

Das Cover zeigt Baumzweige und den Blick durch die Baumkronen in Richtung Himmel, was durchaus irgendwie zu der Geschichte passt. Ich finde das Motiv des Covers und die Farbgebung in grünlichen Tönen sehr schön. 
Am Anfang jedes Kapitels befindet sich unter der Zahl ebenfalls immer eine Ranke abgedruckt.


Meine Meinung:

"Ich habe keine Angst vor dem Sterben.
Ich möchte bloß nicht dabei sein, wenn es passiert."

(Woody Allen, Seite 5)


Ohne große Einleitung steigt das Buch sofort an der Stelle ein, an der Nova auf einer Party ihr Bewusstsein verliert und schließlich ins Koma fällt. 
Novas Eltern haben kein Verständnis für das Verhalten ihrer Tochter, lehnen sie ab und kümmern sich nicht um sie. Nur ihre beste Freundin Jessi steht bedingungslos hinter ihr und will klären, was sich an diesem Abend auf der Party wirklich zugetragen hat. Die Freundschaft zwischen Nova und Jessi fand ich dabei sehr schön dargestellt. Das bedenkenlose Vertrauen, dass Jessi in ihre Freundin hat, wie sie sich für sie einsetzt und wie liebevoll sie sich um sie kümmert, als diese im Koma liegt.
Unterstützt wird Jessi dabei von Daniel, der Nova auf der Party gerettet hat und im Krankenhaus sein soziales Jahr absolviert. Sehr schön dargestellt war das langsame nähere Kennenlernen und die sich entwickelnde Freundschaft der beiden, unterbrochen von Zweifeln auf Jessis Seite, da Daniel zunächst etwas undurchsichtig dargestellt ist und auch ein Geheimnis mit sich trägt. 
Obwohl Nova im Koma liegt und nicht aktiv an der Handlung beteiligt ist erfährt man auch von ihr einiges in Form von elektronischen Tagebüchern, die sie in Form von Videoblogs auf ihrem Laptop abspeichert. Diese kommen immer mal wieder im Buch in Form von Rückblenden vor und sind grau unterlegt dargestellt. Dies fand ich eine wundervolle Idee, um der im Koma liegenden Nova auch eine Stimme zu verleihen. Man lernt ihr Schicksal und ihre daraus resultierende Sicht auf die Dinge besser kennen. Diese Videoblogs waren für mich die am besten geschriebenen Kapitel im Buch, denn sie bringen Novas Gedanken- und Gefühlswelt unglaublich anschaulich rüber. 
Alle Charaktere sind sehr authentisch und glaubhaft gezeichnet. Am interessantesten dargestellt war für mich dabei Nova. Ein starker Charakter, aber immer im Kampf um Anerkennung und Liebe.

"Der Main wirkte wild und unberechenbar. Er ist für mich so wie das Leben. Mal schwillt alles an, sind tolle Augenblicke im Überfluss da, mal sind die Tage mies und karg. Einen Einfluss darauf hat man nie. Ich nicht und auch niemand sonst."
(Novas Videoblog, Seite 100)


Ansonsten ist der Schreibstil sehr einfach und flüssig, wie es typisch ist für Jugendbücher. Da das Buch nur 219 Seiten, eine recht große Schrift und einen sehr großzügigen Rand hat, fliegt man nur so durch die Seiten und es liest sich sehr schnell. 
Es behandelt wichtige und ernste Themen wie Freundschaft, das Andersein, den Kampf um Anerkennung, Partys, Gruppenzwang, Probleme mit den Eltern, Einsamkeit, Liebe....und zeigt dabei manche harte Realität auf. 
Das Ende war mir persönlich etwas zu rasant. Da hätte wenigstens noch ein Kapitel gefehlt. Allerdings kann man sich nach Beenden des Buches ein Zusatzkapitel auf der Verlagsseite herunterladen, was die Geschichte nochmal abrundet.

"Cool Girls can't die."
(Novas Motto)


Ich bin zwiespaltiger Meinung bei dem Buch. Ich lese generell sehr gerne Jugendbücher und finde die darin enthaltenen Geschichten oft genauso faszinierend und fesselnd wie die Bücher für Erwachsene. Dennoch unterteile ich Jugendbücher meist zwischen welche, die auch für Erwachsene spannend zu lesen sind und zwischen "jugendliche Jugendbücher". Dies gehört für mich eher zur zweiten Kategorie. Denn obwohl ich die Themen, die darin angesprochen wurden sehr wichtig finde und sie ebenso wie Novas Schicksal zum Nachdenken anregen konnte mich dieses Buch nicht richtig fesseln und mir fehlte oft die Spannung. Vielleicht mag es auch daran liegen, dass ich sehr gern zu den richtigen Thrillern greife und die Geschichte für mich einfach zu durchsichtig und vorausschaubar war. Ich konnte mir im Prinzip über weite Teile des Buches vorstellen was passiert ist und wie das Ganze enden wird. Ein bisschen mehr Spannung hätte dem Buch sehr gut getan.
Dennoch denke ich, dass es für die Zielgruppe für die es bestimmt ist ein sehr gutes Jugendbuch ist, dass wichtige Themen und Probleme von Jugendlichen aufgreift, zum Nachdenken anregt und hier den Nerv der Zeit genau trifft. Allerdings würde ich es auch von dieser Zielgruppe ausgehend eher als Jugendbuch und nicht als Jugendthriller bezeichnen.


Fazit:

Eine ganz nette Geschichte, die mich allerdings nicht so richtig fesseln konnte. Aber für die eigentliche Zielgruppe, Jugendliche von c.a. 13 - 16 Jahren ein sehr geeignetes Jugendbuch, dass für diese wichtige Themen und Probleme aufgreift. Für die Zielgruppe hätte ich auch noch einen Stern mehr vergeben und kann es für diese auch weiterempfehlen.

Aber von mir als Leserin einer etwas älteren Generation erhält es insgesamt 2,5 Sterne.





      Originalität       

       Umsetzung        

           Schreibstil      

            Charaktere     

                Tempo        



             


Dienstag, 27. Mai 2014

[Aktion] Gemeinsames Lesen #62

[Aktion] Gemeinsames Lesen #62

http://asaviels.blogspot.de/2014/05/gemeinsam-lesen-62.html


1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?



Ich lese gerade "Eene Meene - Einer lebt, einer stirbt" von M.J. Arlidge Seite 274. 


2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

"Jeder hat einen Punkt an dem es nicht mehr weiter geht."


3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!)

Ich liebe es. Ein Thriller, der endlich mal etwas anderes ist als das 0815 Schema. Tolle Idee, interessante Charkatere, tiefgründig, spannender Schreibstil und ein Wahnsinns Tempo. Was will man mehr? Ich bin echt begeistert, endlich mal wieder ein Thriller ganz nach meinem Geschmack. Das hatte ich lange nicht.

"Auf dem Boden vor dir liegt eine Pistole. Mit einer Kugel. Für Sam oder für dich. Das ist der Preis der Freiheit. Du musst töten, um zu Leben. Willst du Leben Amy?"


4. Du darfst den Hauptcharakter deines Buches an einen Platz aus deiner Welt mitnehmen (dein Zimmer, Natur, Stadt, eine bestimmte Straße, ein bestimmter Ort), welcher wäre das und warum?

Hm, gibt es da überhaupt DEN Hauptcharakter? Es gibt so viele Charaktere darin und jedes Kapitel ist immer aus der Sicht eines anderen geschrieben. Aber wahrscheinlich am ehesten die Ermittlerin Helen Grace, da man den Täter ja noch nicht kennt und Opfer gibt zu viele auf die eingegangen wird.
Aber nun ja eine Polizistin brauche ich nun eigentlich nicht wirklich hier ;) Wenngleich sie ein wie alle anderen sehr interessanter Charakter ist.