Autor: Guillaume Musso
Seitenzahl: 384
Verlag: Pendo
ISBN-10: 3866123787
ISBN-13: 978-3866123786
Erscheinung Erstausgabe: 01.06.15
Genre: Spannungsroman mit Thrillerelementen
Inhalt:
Die Polizistin Alice und der Jazz Pianist Gabriel wachen mit Handschellen aneinander gekettet auf einer Parkbank im Central Park auf. Sie haben sich zuvor noch nie gesehen und wissen nicht, was in der letzten Nacht geschehen ist und wie sie auf dieser Park Bank gelandet sind. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg um der Wahrheit auf die Spur zu kommen und müssen dazu in die düstersten Momente aus Alice Vergangenheit zurückkehren.
Cover und Gestaltung:
Das Cover gefällt mir sehr gut, besonders da es von der Gestaltung sehr gut zu den letzten Büchern von Musso passt. Vorn sieht man wieder die weibliche Protagonistin vor der Skyline von New York und hinten den männlichen Protagonisten. Klappt man die Innenlaschen auf bekommt man wie bei den vorhergehenden Büchern eine "Ich bin..." Vorstellung der Charaktere.
Auch der Kontrast zwischen dem in blau gehaltenen Cover und dem gelben Schriftzug finde ich hier sehr gut gelungen.
Meine Meinung:
Als großer Fan von Guillaume Musso weiß ich ja nun schon, dass in seinen Büchern immer etwas anderes drin steckt, als wonach sie ausschauen. Es ist schwierig die Bücher in ein Genre einzuordnen, allerdings sollte man keine reinen Liebesgeschichten erwarten, auch wenn die Cover und Titel dies suggerieren. Während ich die älteren Bücher vielleicht noch zur Kategorie Romane zählen würde, sind die neuer erschienenen Titel immer mehr rasante Spannungslektüre. Bei diesem Buch wurde ich jedoch in der Hinsicht überrascht, dass es doch für Musso einige sehr blutige Momente gab. Schreibt Musso jetzt also auch richtige Thriller?
Das Buch beginnt gleich mitten im Geschehen. Sofort im ersten Kapitel befindet man sich mit Alice und Gabriel im Central Park in New York, wo sie aneinander gekettet aufwachen und sich nicht daran erinnern können, wie sie dort gelandet sind. Die einzigen Hinweise, die sie haben sind eine Nummer, die auf Alice Hand geschrieben worden ist, ein Zettel in ihrer Hosentasche, eine Pistole und eine Nummer, welche auf Gabriels Arm eingeritzt wurde. Mit Hilfe dieser wenigen Dinge machen sie sich nun zusammengekettet und ohne Geld oder Papiere auf den Weg, um eigene Ermittlungen anzustellen, was in der letzten Nacht geschehen ist.
Nach diesem schnellen Einstieg geht die Geschichte rasant quer durch New York weiter. Mussos Schreibstil ist sehr einfach zu lesen, die Kapitel in angenehmer Länge und die meisten von ihnen enden mit einem Cliffhanger, so dass man sehr schnell durch die Seiten fliegt und das Buch nur schwer aus der Hand legen kann.
Typisch für Musso sind wieder sehr viele Wendungen in die Geschichte eingebaut, die den Leser überraschen. Immer wenn man gerade denkt, man weiß wohin sich die Geschichte entwickeln wird, schlägt er eine andere Richtung ein. Und genau deswegen liebe ich seine Bücher so. Mussos Geschichten sind ein ganz eigenes, schwer zu definierendes Genre und man weiß nie wie sie sich entwickeln. Sie sind für mich so individuell und heben sich von dem ganzen vorhersehbaren Einheitsbrei, der innerhalb eines Genres immer nach Schema F folgt ab.
Alice ist eine sehr starke Frau und mutige sowie toughe Polizistin, die das Zepter lieber selbst in die Hand nimmt. Dadurch verhält sie sich jedoch sehr kühl und forsch gegenüber ihren Mitmenschen. Durch ihre extrem dominante Art war sie mir den Großteil des Buches über zwar nicht sympatisch, aber sie stellt einen sehr interessanten Charakter mit Ecken und Kanten dar, mit der es nicht langweilig wird und so hat mir dies überhaupt nichts ausgemacht.
Von Alice erfährt man während der Geschichte sehr viel und wird auch mit in ihre Vergangenheit genommen. Durch die sehr brutalen und dramatischen Geschehnisse von damals lernt man Alice ein wenig besser zu verstehen. Besonders ist hier, dass der Autor für sie zwei Perspektiven gewählt hat und die Zeitformen tauscht: sie erzählt die Rückblenden aus der Ich-Perspektive im Präsens, während die Gegenwart von einem auktorialen Erzähler im Präteritum geschildert wird.
Von Gabriel erfährt man hingegen nicht viel und er bleibt das gesamte Buch über eher mysteriös.
Der gesamte Plot ist raffiniert aufgebaut und nach zahlreichen Wendungen erwartet einen die größte sicher kurz vor Ende zur Auflösung des Ganzen und lässt einen sprachlos staunend zurück. Das doch eher ungewöhnliche Ende ist hier Geschmackssache. Dies bestätigen auch die vielen unterschiedlichen Meinungen zu dem Buch. Ich fand es jedoch wieder einmal sehr gut gelungen. Unbestritten ist es jedoch eines: überraschend. Bei diesem Buch würde ich echt meine Hand dafür ins Feuer legen, dass mit dieser Auflösung niemand rechnet.
Es werden alle Fragen geklärt, aber der Epilog ist nicht ganz eindeutig und lässt auch noch Spekulationen des Lesers zu und diesen fand ich für die Geschichte besonders passend gewählt.
So ist dieses Buch mein 2. Lieblingsbuch von Guillaume Musso geworden, direkt nach "Ein Engel im Winter". Aber zum Glück habe ich noch nicht alle Bücher von ihm gelesen und somit noch genug vorrätig, um das lange Jahr bis zu seinem hoffentlich nächsten Buch zu überbrücken.
Fazit:
Wie man von Guillaume Musso gewohnt ist bekommt man auch mit "Nacht im Central Park" eine ungewöhnliche, raffiniert aufgebaute und sehr wendungsreiche Geschichte präsentiert, in der nichts ist, wie es scheint. Selbst als Musso Fan, der längst weiß wie der Autor seine Plots entwickelt und in der Lage ist mit den Genres zu spielen, wurde ich hier wieder mehr als verblüfft. Ich kann jedem nur diesen Autor ans Herz legen, ansonsten verpasst ihr wirklich außergewöhnliche Geschichten. Und alle die schon Bücher von ihm kennen, werden sowieso wieder dazu greifen. Denn hat man einmal damit angefangen, will man alle Bücher von ihm lesen.
Originalität
Umsetzung
Schreibstil
Charaktere
Tempo
Tiefe
Lesespaß
Vielen Dank an den Piper Verlag und Lovelybooks für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Ja, ich gehöre zu den Lesern, die das End enicht so gut fanden, obwohl es wirklich eine tolle Idee ist. Der Schreibstil ist wieder super und sehr gelungen und man fliegt förmlich durch die Geschichte. Was ich dabei nicht so mag, sind die vielen Übetreibungen.....trotzdem bin und bleibe ich ein Musso Fan und werde auch seine weiteren Bücher lesen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
Ah hallo Martina,
Löschenja ich kann schon verstehen, dass manchen das Ende nicht so toll fanden. Ich dachte auch erstmal...what, aber dann fand ich es mal wieder genial :)
Freut mich, dass du trotzdem ein Musso Fan bleibst. Hast du eigentlich schon alle Bücher von ihm gelesen?
Viele Grüße, Julia
Huhu!! :)
AntwortenLöschenTatsächlich habe ich noch kein Buch von Musso gelesen, obwohl alle von diesen Büchern schwärmen. Das sollte ich unbedingt noch nachholen, auch du klingst total begeistert. :)
Eine wirklich schöne Rezension! ^-^
Alles Liebe,
Jasi ♥
Dankeschön :)
LöschenJa unbedingt mal probieren. Ich bin mir fast sicher, dass du dann noch mehr von ihm lesen willst, wenn du einmal angefangen hast. Bin heute noch froh damals auf die Empfehlung von jemandem für diesen Autor gehört zu haben.
Liebe Grüße, Julia