[Rezension] Das Feuerzeichen - Francesca Haig
Autor: Francesca Haig
Seitenzahl: 480
Verlag: Heyne
ISBN-10: 3453270134
ISBN-13: 978-3453270138
Erscheinung Erstausgabe: 26.10.15
Genre: Jugendbuch, Dystopie, Fantasy
Inhalt:
Nach einer nuklearen Katastrophe vor 400 Jahren ist die Welt weitgehend zerstört und fast in Mittelalter zurück versetzt. Bei Geburten kommen seit kurz nach der Explosion nur noch Zwillinge zur Welt. Allmählich erkennt man das Muster, dass immer nur ein Zwilling davon ganz gesund ist, den man Alpha nennet und der andere eine Mißbildung aufgrund der Strahlung der nuklearen Explosion hat. Diese werden als sogenannte Omegas gebrandmarkt und verbannt zu einem Leben in Armut und Abgeschiedenheit. So ergeht es Cat, die lange versucht zu verstecken, was ihr "Makel" ist. Doch schließlich wird auch sie gebrandmarkt und verbannt, während ihr Zwillingsbruder Zach Karriere macht. Doch Cat empfindet dieses System mehr als ungerecht und beginnt schließlich zu kämpfen. Dies ist jedoch nicht so einfach, denn wenn ein Zwilling stirbt, kostet das auch den anderen das Leben.
Cover und Gestaltung:
Das Cover ist sehr toll gestaltet und ein ziemlicher Hingucker im Bücherregal. Es sieht aus wie sehr altes Papier, das an den Rändern angebrannt wurde. In der Mitte ist groß das Omegazeichen eingebrannt, was sich auf die Brandmarkung der Zwillinge mit Missbildung bezieht und somit sehr gut zum Inhalt und auch zum Titel des Buches passt.
Meine Meinung:
Das Setting für diese Dystopie ist sehr düster und hat mir richtig gut gefallen: eine extreme Zweiklassengesellschaft, eine zerstörte Welt in der teilweise nur Ödland zurück geblieben ist, die Menschheit hat sich zurück entwickelt, da Maschinen nun gänzlich verboten sind, denn der technische Fortschritt wird für die Nuklearkatastrophe verantwortlich gemacht.
Der Anfang war mir allerdings etwas zu langatmig. Cass sitzt bereits in Gefangenschaft und erzählt von dort aus von ihrem Leben und wie es soweit kam, dass sie nun in einer Zelle sitzt. Dabei legt die Autorin viel Wert auf die Umgebungsbeschreibungen der Landschaft nach der Explosion, was alles sehr bildhaft macht, aber das Buch auch zunächst etwas in die Länge zieht. Später wird der Plot aber spannender und wendungsreicher. Und besonders das Ende kam sehr überraschend.
Cass ist eine tolle Protagonistin und eine starke Persönlichkeit. Sie kämpft gegen alle Widrigkeiten für die Welt in ihrer Vorstellung, in der Alphas und Omegas gleichberechtigt nebeneinander leben können. Im Gegensatz zu anderen Omegas hat sie keine körperliche Missbildung, sondern ist eine Seherin, dh. sie kann bestimmte Ereignisse aus der Zukunft bereits sehen.
Zach, ihrem Zwillingsbruder merkt man schon als Kind seine Gerissenheit und seinen Machthunger an. Cass empfindet trotzdem eine gewisse emotionale Nähe zu ihm, da sie nicht wie andere Omegas als Baby verbannt wurde, sondern erst mit 13 Jahren. Zach ist auch nicht unbedingt nur eindimensional als der Böse dargestellt, so dass ich auf seine Entwicklung in den Folgebänden sehr gespannt bin.
Später kommen noch einige weitere Charaktere hinzu, u.a. Kip, der zunächst sehr undurchsichtig ist und über den man erst gegen Ende so einiges mehr erfährt.
Fazit:
"Das Feuerzeichen" ist der Auftakt zu einer, abgesehen von anfänglichen Längen sehr spannenden Dystopie mit einer sehr originellen Ausgangsidee, die ich sonst so noch nirgendwo gelesen habe. Sie ist sehr atmosphärisch mit einem Setting was fast mittelalterlich anmutet und tollen Charakteren.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 4,5 Sterne.
Charaktere
Tempo
Tiefe
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 4,5 Sterne.
Originalität
Umsetzung
Schreibstil
Charaktere
Tempo
Tiefe
Lesespaß
Hallo Julia,
AntwortenLöschenschön, dass es dir auch gefallen hat. Band 2 ist ja diese Woche erschienen.
Grad diese Längen am Anfang haben mir recht gut gefallen, weil ich dadurch ein Gefühl für die Entwicklung bekommen hat. Aber sie wurden in einigen Rezensionen kritisiert. Immer wieder interessant, wie unterschiedlich man beim Lesen empfindet.
Liebe Grüße,
Nicole