Titel: Mein Herz wird dich finden
Autor: Jessi Kirby
Seitenzahl: 368
Verlag: FISCHER Sauerländer
ISBN-10: 3737353522
ISBN-13: 978-3737353526
Erscheinung Erstausgabe: 25.02.2016
Genre: Belletristik, Liebesroman
Handlungsort: Kalifornien
Inhalt:
Mias große Liebe Jacob ist vor 400 Tagen bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Doch er hat seine Organe gespendet und so vielen Menschen eine zweite Chance zu leben gegeben. Auch Noahs Leben konnte durch ein passendes Spenderherz gerettet werden.
In ihrer Trauer kontaktiert Jakobs Freundin Mia die Empfänger von seinen Organen. Alle antworten und treffen sich mit ihr, bis auf Noah. Dies lässt Mia keine Ruhe und wider besseren Gewissens begibt sie sich allein auf die Suche nach dem Menschen, der nun Jacobs Herz in sich trägt. Sie will eigentlich nur schauen, wer er ist und kein Wort mit ihm wechseln, doch dann kommt alles anders als sie denkt und sie findet, was sie nicht für möglich gehalten hätte. Doch sie verpasst auch den richtigen Moment um sich Noah zu erkennen zu geben und bald hat sie mehr Angst vor dem was sie verlieren könnte, wenn sie die Wahrheit sagt.
Cover und Gestaltung:
Das Cover ist wunderschön in metallisch glänzenden Rot- und Orangetönen gehalten. Das Herz in der Mitte spielt schon auf das zentrale Thema im Buch an und kennzeichnet es auch deutlich als Liebesroman.
Meine Meinung:
Das Buch hatte mich aufgrund des interessanten Themas "Organspende" sofort angesprochen.
Man steigt sofort zum Zeitpunkt der Suche von Mia nach den Empfängern der Organe ihres verstorbenen Freundes Jakob in die Geschichte ein. Zum einen fand ich es eigentlich gut, dass man gleich in die Geschichte hinein geworfen wird, zum anderen hätte ich Jakob gern etwas näher kennengelernt. Dies hätte man ja auch über noch mehr Rückblenden machen können, um auch als Leser eine Bindung zu diesem Charakter aufbauen und somit auch besser mit Mia in ihrer Trauer mitfühlen zu können.
Ansonsten hat es mir aber sehr gut gefallen, wie sich das Buch über große Teile eher ruhig entwickelt und sich die zarten Gefühle langsam entfalten können. Der Schreibstil ist dabei sehr eindringlich und warmherzig, so dass man völlig in die Gefühlswelten der Protagonisten abtauchen kann.
Die Protagonisten waren mir dabei beide sofort sympatisch. Bei Mia merkt man zu Beginn, wie einsam und zerbrechlich sie ist und wie sie sich völlig aus dem Leben zurück gezogen hat. Dabei zerfließt sie jedoch nicht in Selbstmitleid, sondern man versteht ihren tiefen Kummer und kann ihren Gedanken und Handlungen auch auch stets folgen. Trotz der sehr traurigen Ausgangssituation im Buch, enthält es viele tolle lebensbejahende Szenen, die Mia die Lebensfreude langsam wieder zurück bringen.
Noah hingegen ist trotz seiner schweren Krankheit ein fröhlicher und positiver Mensch. Aber er will auch endlich mit seiner Vergangenheit und den Entbehrungen, die er als Jugendlicher hatte abschließen, um endlich so zu leben wie andere Jungs in seinem Alter. Auch für ihn hatte ich viel Verständnis, denn für die Empfänger von Organspenden muss es ebenfalls schwer sein mit dem Wissen zu leben, dass ein anderer Mensch dafür gestorben ist und man nur deswegen selber weiter leben darf.
In erster Linie ist es natürlich eine jugendliche Liebesgeschichte und das Thema Organspende wird leider eher oberflächlich angekratzt. Aber das hatte ich schon vor der Lektüre erwartet und ich fand es so trotzdem schön Mia und Noahs Geschichte ein Stück weit zu begleiten.
Vor jedem Kapitel gibt es ein Zitat oder Informationen zum Thema Herz, die auf das darauffolgende Kapitel gut passten. Dies finde ich gut und man konnte sich mal etwas näher mit seinem wichtigsten Organ im Körper auseinandersetzen.
“Jedes Herz singt ein Lied, unvollkommen, bis ein anderes Herz zurückflüstert.”
(Plato, S.134)
Nicht so gut gefallen hat mir das Ende. Gerade nachdem sich die Autorin im Verlauf der Geschichte so schön viel Zeit genommen hat die Gefühle der Protagonisten aufzubauen, passt ein solch daher geklatschtes Ende überhaupt nicht. Für mich einfach war es einfach viel zu kurz und abrupt. Da hätte man ruhig noch etwas mehr ausholen können.
Fazit:
"Mein Herz wird dich finden" ist ein sehr warmherziges und berührendes Jugendbuch über das interessante Thema Organspende, aber auch über tragische Schicksalsschläge und wie man irgendwann trotzdem wieder zurück ins Leben zurück finden muss. Geprägt wird diese Geschichte vor allem durch ihre sympatischen Protagonisten.
Leider zieht die Autorin den ruhigen und langsamen Aufbau der Gefühle zwischen den beiden nicht bis ganz zum Schluss durch und dieser war für mich dann leider viel zu abrupt.
Charaktere
Tempo
Tiefe
"Mein Herz wird dich finden" ist ein sehr warmherziges und berührendes Jugendbuch über das interessante Thema Organspende, aber auch über tragische Schicksalsschläge und wie man irgendwann trotzdem wieder zurück ins Leben zurück finden muss. Geprägt wird diese Geschichte vor allem durch ihre sympatischen Protagonisten.
Leider zieht die Autorin den ruhigen und langsamen Aufbau der Gefühle zwischen den beiden nicht bis ganz zum Schluss durch und dieser war für mich dann leider viel zu abrupt.
Originalität
Umsetzung
Schreibstil
Charaktere
Tempo
Tiefe
Lesespaß
Hallo Julia,
AntwortenLöschenda sind wir einer Meinung. Ich fand es auch sehr schön zu lesen und das ernste Thema wurde sehr gut verpackt. Außerdem hatte ich so ein wunderbares Sonne-Sommer-Sonnenschein-Gefühl beim Lesen. :)
Liebe Grüße,
Nicole
Huhu!
AntwortenLöschenDas klingt an sich ziemlich gut, aber ich finde es schade, wenn das Thema Organspende nicht so umfassend behandelt wird, wie man bei dem Thema ja eigentlich erwarten würde! Das wäre für ich nämlich der Hauptgrund, das Buch zu lesen, ich lese eher selten Liebesgeschichten. :-)
Schöne Rezension! Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt!
LG,
Mikka