Titel: Die Blutlinie (Smoky Barett Reihe #1)
Autor: Cody McFadyen
Seitenzahl: 480
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN-10: 3404158539
ISBN-13: 978-3404158539
Erscheinung Erstausgabe: 25.09.2006
Genre: Thriller, Psychothriller
Handlungsort: San Francisco
Inhalt:
Mann und Tochter der FBI Ermittlerin Smoky Barrett wurden von einem Serienkiller vor ihren Augen getötet. Während sie versucht wieder in ihrem Leben klar zu kommen und sich die Frage stellt, ob sie noch einmal in ihrem alten Job arbeiten sollte, wird ihre Freundin ermordet und der Killer hinterlässt einen Brief für Smoky und nimmt ihr so die Entscheidung ab.
Cover und Gestaltung:
Das Cover ist zwar schlicht, aber man erkennt sofort, dass es sich um einen blutigen Thriller handelt, da der Titelschriftzug in Rot mit noch einigen Blutstropfen ringsrum gehalten ist. Die schwarzen Balken horizontal und vertikal sehen aus wie Sargnägel und machen das Cover nochmal zu einem Blickfang.
Meine Meinung:
Bei "Die Blutlinie" handelt es sich um das Debüt von Cody McFadyen und den ersten Teil der Smoky Barret Reihe. So wird zu Beginn des Buches die Ermittlerin der Reihe Smoky erstmal eingeführt. Wie bei vielen Thrillern hat sie als Ermittlerin ihre ganz eigenen Traumata in der Vergangenheit. Und da hat man es hier wirklich auf die Spitze getrieben: Nur 6 Monate zuvor wurde Smokys Ehemann und ihre kleine Tochter Alexandra vor ihren Augen von einem Psychopathen getötet. Während Sie darüber nachdenkt ihrem Leben ein Ende zu setzen erhält ihr Team einen neuen Fall, in den sie ebenfalls persönlich involviert ist: ihre Freundin Annie wurde von einem Serienkiller brutal ermordert und Smokys Patenkind Bonnie für 3 Tage an ihre Leiche gefesselt.
Der neue Serienkiller bezeichnet sich selber als "Jack junior", da er sich für einen Nachfahren von Jack the Ripper hält. Doch er mordet nicht nur auf eine besonders bestialische Weise, sondern hat es auch auf Smoky und die Mitglieder ihres Teams persönlich abgesehen mit denen er Katz und Maus spielt. Jeden von ihnen nimmt er sich persönlich vor und versucht ihn an seiner verwundbarsten Stelle zu treffen, um sie zur Jagd auf ihn zu animieren.
Das Buch ist definitiv nichts für Zartbesaitete. Es geht hier schon besonders grausam und blutig zu. Eine Abscheulichkeit folgt der nächsten durch das gesamte Buch und da musste schon ich, als jemand der sehr oft Thriller liest und dessen Schmerzgrenze da recht hoch hängt, öfters richtig schlucken. Dazu kommen natürlich noch die unfassbar schweren Schicksalsschläge der Charaktere in diesem Buch.
Smoky ist eine gebrochene, entstellte, aber gleichzeitig wahnsinnig toughe Protagonistin. Psychologisch ist ihr Charakter sehr gut ausgearbeitet. Und auch die Mitglieder ihres Teams sind durchaus sympathisch und wachsen einem mit ihren Lebensgeschichten schnell ans Herz. Allerdings hat sich der Autor hier auch an ziemlich vielen Klischees bedient: die Meister Schützin Smoky, die rothaarige Schönheit Callie, der Verhörexperte und Menschenkenner Allan, der feindselig eingestellte aber im Herzen nur durch eine Tragödie gebrochene James und der junge Computer Nerd als neustes Team Mitglied.
Das Bonnie nach diesem Traum so schnell Vertrauen zu ihr eigentlich völlig fremden Leuten aufbaut, fand ich auch etwas unrealistisch.
Der
Schreibstil von Cody McFadyen ist flüssig, aber dennoch sehr
detailverliebt. Den ganzen Beginn fand ich daher sehr ausschweifend durch die vielen inneren Monologe von Smoky. Bis man so richtig in der Handlung voran kommt, dauert es sicher an die 150 Seiten und erst im
letzten Drittel nimmt der Thriller dann noch mehr an Fahrt auf, so dass er einen richtig packen kann.
Der große Pluspunkt bei diesem Thriller lag definitiv in der Psychologie der Charaktere und ihren Schicksalen. Was die Handlung ansonsten anging, empfand ich ihn aber als ziemlich gewöhnlich. Das mag auch daran liegen, dass das Buch schon fast 20 Jahre alt ist und ich schon sehr viele Thriller in meinem Leben gelesen habe. Echte Überraschungen hielt er für mich daher nicht bereit. Die Auflösung konnte man erahnen, besonders auch, da es nicht soviele Optionen für den Täter gibt.
Auch fand ich es etwas komisch, dass "Jack Junior" bei seinen Morden sehr professionell agiert und dem Team immer einen Schritt voraus ist und dann aber am Ende durch einen doch ziemlichen Amateurfehler überführt wird.
"Die Blutlinie"
ist ein solider Auftakt der Thriller Reihe um Smoky Barret, der für mich trotz einiger Klischees mehr von seinen Charakteren und deren Schicksalsschlägen, sowie durch die Schonungslosigkeit der Geschichte lebte, als durch eine allzu ausgeklügelte Handlung oder überraschende Wendungen.
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