Autor: Josh Malerman
Seitenzahl: 320
Verlag: Penhaligon
ISBN-10: 3764531215
ISBN-13: 978-3464531218
Erscheinung Erstausgabe: 16.03.2015
Genre: Mix aus Endzeitdrama, Horror und Mysteriethriller
Inhalt:
Als Malorie gerade erfährt dass sie schwanger ist, breitet sich ein seltsames Phänomen auf der Welt aus. Erst werden vereinzelt Menschen wahnsinnig und bringen sich selbst und Angehörige um. Doch schon bald häufen sich diese Meldungen von überall her auf der Welt. Malorie verschanzt sich mit einer Gruppe von wenigen Überlebenden in einem Haus und kämpft ums Überleben in einer Welt in der man die Augen nicht öffnen darf.
Cover und Gestaltung:
Das Cover ist einfach gehalten, aber durch das ausgestanzte "O" im Schutzumschlag und der Leuchtschrift dennoch ein Blickfang. Es wirkt geheimnisvoll und mysteriös und passt somit gut zur Geschichte. Der Titel "Bird Box" erschließt sich während des Lesens.
Meine Meinung:
Die Geschichte wird in 2 Zeitebenen erzählt, die sich kapitelweise abwechseln und am Ende zu einem Gesamtbild schließen. Zum einen begleiten wir Malorie und ihre 2 Kinder in der Gegenwart, wie sie über den Fluss versuchen an einen sicheren Ort zu fliehen.
Der zweite und für mich interessantere Erzählstrang spielt 4 Jahre zuvor und erzählt, wie sich immer größer Hysterie auf der Welt ausbreitet und Malorie nach dem Tod ihrer Schwester in einem Haus Zuflucht bei einigen anderen der Überlebenden sucht. Gut platzierte Cliffhanger und ein toller Spannungsbogen ziehen den Leser besonders bei diesem Erzählstrang komplett in seinen Sog. Der Schrecken wächst, die Atmosphäre wird immer beklemmender und bedrohlicher, besonders als es mit der Zeit auch zu immer mehr Spannungen unter den Überlebenden kommt.
Das Buch ist eher eine Mischung aus Endzeitdrama, Horror und Mysteriethriller, in dem Josh Malerman geschickt mit einer der Urängste des Menschen spielt, nämlich der nicht sehen zu können, was um einen herum passiert. Auch der Leser wird in diese "Blindheit" mit einbezogen, da auch er nie einen Blick in die Außenwelt bekommt und nicht weiß, ob die Existenz der "Wesen" reiner Fantasie entspringt oder es wirklich Dinge da draußen gibt, die Menschen nur durch den reinen Anblick in den Wahnsinn treiben. Dieses Arbeiten mit den anderen Sinnen macht das Buch ebenfalls sehr interessant und bereitet ein schaurig gruseliges Kopfkino.
Mit der Protagonistin Malorie konnte ich mich nicht recht identifizieren, was aber wohl auch an ihrer Situation und den Erfahrungen liegt, die sie gemacht hat. Diese machen ihre Handlungen teilweise nachvollziehbarer. Sie ist einerseits eine sehr starke Frau, zu ihren Kindern aber eher hart und gefühlskalt. Diese besitzen nicht einmal Namen, sondern werden nur mit "Junge" und "Mädchen" betitelt und von Geburt an in aller Strenge auf ihren Hörsinn trainiert.
Neben der im Mittelpunkt stehenden Malorie gibt es noch einige andere Überlebende, die teilweise gut charakterisiert werden, teilweise aber auch etwas blass bleiben. Doch jede Figur nimmt dabei ihren Platz in der Geschichte ein.
Allerdings gibt es für mich bei dem Buch auch einen größeren Kritikpunkt, der vor allem das Ende betrifft. Eigentlich gefallen mir offene Enden meist ziemlich gut, aber hier wird der Leser eigentlich komplett im Dunkeln stehen gelassen. Sicherlich lässt sich nicht alles logisch erklären, aber dass man eigentlich keine seiner Fragen beantwortet bekommt und alles Mysteriöse offen stehen bleibt, hat mich dann schon etwas enttäuscht. Hier ist wohl die Fantasie des Lesers gefragt oder der Autor hat sich die Option für einen Nachfolgeband offen gelassen.
Fazit:
Bei "Bird Box: Schließe deine Augen" handelt es sich um ein grausames Endzeitszenario, dass einen besonders durch eine beklemmende Atmosphäre und subtilen Horror in den Bann zieht und ein schauriges Kopfkino beschert. Vom Ende war ich leider jedoch etwas enttäuscht, da sollte der Leser selbst etwas Fantasie mitbringen, dann kann ich dieses Buch weiterempfehlen.
Charaktere
Tempo
Tiefe
Lesespaß
Der Leser wird im dunkeln stehen gelassen. Sagst es ja selbst :D
AntwortenLöschenIch fand das Ende okay. Es passte zum Buch einen im Ungewissen zu lassen. Die Erklärung hätte wahrscheinlich zu perfekt sein müssen.
Mich störten da eher fragen nach den Nahrungsmittels, wie kann man blind vier Jahre überleben? Vor allem mit 2 Kindern!
Ja ich hab mir auch schon gedacht, dass das nie alles logisch aufgeklärt werden kann, aber dann so gar nicht. Irgendwie ging das Ende auch recht schnell, dafür das sie vorher so lange auf dem Fluss rumgeschippert sind.
LöschenNun ja auf so Logik sachen wie mit den Nahrungsmitteln lege ich wiederum bei einem ja schon Richtung Fantasy gehenden Buch dann wieder nicht so viel Wert.
Ich muss gleich mal nach deiner Rezi schauen, falls du dazu schon eine geschrieben hast.
Hallo Julia,
AntwortenLöschenich hoffe es geht dir gut. Die Geschichte hat mir richtig gut gefallen. Denn gerade die "Unwissenheit" macht den Reiz der Geschichte aus. Das Buch regt die Phantasie an, wie das Leben von Malorie, ihren Kindern und dem Rest der Menschheit weiter geht. Insgesamt kann ich das Buch sehr empfehlen.
Liebe Grüße,
Uwe
Hallo Uwe,
Löschenfreut mich, dass es dir so gut gefallen hat. Ich hätte mir halt bloß so ein bißchen Aufklärung gewünscht, aber das ist Geschmackssache. Atmosphärisch war es auf jeden Fall richtig toll.
Liebe Grüße, Julia
Hallo Julia,
AntwortenLöschenich habe heute damit begonnen und stehe noch etwas orientierungslos am Anfang. Gerade auf das Ende machst du mich jetzt immens neugierig.
Liebe Grüße,
Nicole
Hallo Nicole,
Löschenna dann bist du jetzt wahrscheinlich mittlerweile schon fertig und ich muss gleich mal rüber geschaut kommen, ob es schon eine abschließende Meinung von dir dazu gibt.
Liebe Grüße, Julia
Hallo Julia,
AntwortenLöschenich würde gern deine Rezension auf unserem Blog "Bloggervernetzt" veröffentlichen: https://bloggervernetzt.wordpress.com/2015/05/22/bird-box-schliese-deine-augen-von-josh-malerman/. Würdest du die Bewertung eher bei 3 oder eher bei 4 Sternen sehen?
GLG Litis
(http://litis-fabelhafte-welt-der-buecher.blogspot.de)