Montag, 14. Februar 2022

[Rezension] Im Namen des Lexikons - Amelie Nothomb

[Rezension] Im Namen des Lexikons - Amelie Nothomb


Titel: Im Namen des Lexikons
Autor: Amelie Nothomb
Seitenzahl: 160
Verlag: Diogenes
ISBN-10: 325706344X
ISBN-13: 978-3257063448
Erscheinung Erstausgabe: 01.01.2003
Genre: Belletristik, Roman
Handlungsort: Frankreich, Paris und Vororte


Inhalt:

Lucette wünscht sich ein besonderes Leben für ihre Tochter und ist überzeugt, dass bereits die Namenswahl Einfluss auf das spätere Schicksal des Kindes haben wird. In einem alten Lexikons aus dem 19. Jahrhundert findet sie den Namen Plectrude und ist überzeugt, dass ihrer Tochter mit diesem  extravaganten Namen ein aufregendes Leben vergönnt sein wird.



Cover und Gestaltung:

Das Cover hat das gängige Diogenes Layout. Auf dem Bild sieht man ein Mädchen mit Flügeln, dass Plectrude darstellen könnte


Meinung:

Da ich von vielen Seiten immer höre wie toll die Bücher von Amelie Nothomb sein sollen, wollte ich auch mal ein paar davon ausprobieren. Bei "Im Namen des Lexikons" handelt es sich nur um ein kleines 160 Seiten dünnes Büchlein. Dementsprechend steigt die Geschichte auch mehr als rasant ein. Besonders am Anfang überschlagen sich ungeheurliche Ereignise von der Schwangerschaft der jungen Lucette, über den Mord am Kindsvater, ihre Haftstrafe bis hin zu Plectrudes Geburt im Gefängnis vergehen weniger als 20 Seiten als wäre dies alles nichts besonders. Auch wenn es um Plectrudes Leben gehen sollte fand ich das dann doch etwas arg knapp und überzeichnet.

Später bremst die Autorin das Tempo dann etwas und der Großteil des Buches spielt zu Plectrudes Teenagerzeit und handelt von einem Kind, dass hochintelligent ist, aber nur das tut worin es einen Sinn sieht und immer mehr oder weniger eine Außenseiterin bleibt.
 

"Sicherlich gibt es in der Welt des Schrifttums für jedermann ein Werk, das ihn zum Leser machen könnte, vorausgesetzt das Schicksal sorgt für die Begegnung."
 
 
 
Amelie Nothomb hat einen flüssigen aber äußerst knappen und nüchternen Schreibstil und so ließ sich das Buch schnell lesen und ist sehr kurzweilig. 

Plectrude entwickelt während ihrer Kindheit den Traum Tänzerin zu werden und verfällt später als sie eine Ausbildung dazu macht der Magersucht. Ein Thema was bei Büchern der Autorin wohl öfters vorkommt und autobiographische Einflüsse enthält. Das Thema Magersucht und der Fanatismus ihrer Pflegemutter durch Plectrude ihre eigenen unerfüllten Träume zu verwirklichen sowie die enthaltene Gesellschaftskritk fand ich die interessantesten Aspekte in dem Buch. Andere spannende Dinge, die angeschnitten wurden, wie zum Beispiel Plectrudes Leidenschaft sich während ihrer Kindheit selbst in Gefahr zu begeben werden kurz thematisiert und spielen danach nie wieder eine Rolle, was ich schade fand. Auch hatte ich mir bei dem Buch eine ganz andere Geschichte erwartet, in der es auch mehr um den extravaganten Namen des Mädchens geht. Doch dieser spielte gar keine tiefere Rolle mehr in Plectrudes Leben.

Was ich dann noch völlig abstrus und surreal fand war eine Szenen am Ende des Buches. Ich habe von vielen gehört, dass die Enden von Amelie Nothomb sehr besonders sein sollen.  Ich fand diese Szene aber einfach skurril und sehr merkwürdig und weiß überhaupt nicht wie man das interpretieren soll.

Insgesamt kann ich die Begeisterung für Amelie Nothombs Bücher nach "Im Namen des Lexikons" noch nicht nachvollziehen. Aber ich habe mir damals gleich noch 3 weitere ihrer Bücher gebraucht bestellt, die ich sicher demnächst nochmal ausprobieren werde.

Fazit:

"Im Namen des Lexikos" ist eine kurzweilige flüssig zu lesenede skurille Geschichte. Die Geschichte war mir allerdings zu knapp u eher faktenbasiert abgearbeitet ohne bei den Emotionen der Charaktere tiefer zu gehen und hinterlässt daher eher eine Leere nach dem Lesen. Zudem war das Ende war einfach nur abstrus und merkwürdig.




   Originalität     

   Umsetzung      

    Schreibstil      

     Charaktere     

        Tempo        

         Tiefe  
      
 
      Lesespaß    




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