Montag, 22. Juni 2015

[Rezension] Bittersweet - Miranda Beverly-Whittemore

[Rezension] Bittersweet - Miranda Beverly-Whittemore


Titel: Bittersweet
Autor: LMiranda Beverly-Whittemore
Seitenzahl: 418
Verlag: Insel Verlag
ISBN-10: 3458360700
ISBN-13: 978-3458360704
Erscheinung Erstausgabe: 07.03.15

Genre: Belletristik, Familiengeschichte Drama






Inhalt:

Die Protagonistin Mabel kommt aus bescheidenen Verhältnissen und ist nur durch ein Stipendium für eine Elite-Universität zugelassen wurden. Ihre Zimmergenossin Ev hingegen ist das komplette Gegenteil. Sie stammt aus der reichen Familie Winslow und ist dazu noch sehr hübsch und beliebt. Ev beachtet Mabel überhaupt nicht, bis sich in ihrer Familie ein tragisches Ereignis abspielt und sie in Mabel eine gute Zuhörerin und Freundin findet. Spontan lädt sie diese ein die Ferien mit ihr in Winloch, dem Sommersitz der Familie Winslow zu verbringen. Alles wirkt idyllisch und wie ein Paradies auf Mabel bis die Fassade zu brökeln beginnt und sie auf dunkle Familiengeheimnisse stößt.




Cover und Gestaltung:

Das Cover ist richtig toll. Es zeigt das Ferienhaus in dem Ev und Mabel den Sommer verbringen. Es liegt ruhig und idyllisch an einem See, doch dieses Bild ist trügerisch, wie auch die Winslows.
"Bittersweet" ist der Name des Sommerhauses. der Titel passt aber auch perfekt zur Geschichte.



Meine Meinung:


Das Buch war komplett anders, als ich es erwartet habe. Es beginnt ziemlich klischeehaft wie eine typische Highschoolgeschichte. Trotzdem fand ich den Anfang noch interessant und auch die Ankunft in Bittersweet wurde schön atmosphärisch dargestellt. Aber dann nach spätestens 80 Seiten wird die Geschichte sehr langatmig. Die Autorin verliert sich zu sehr in detailreichen Beschreibungen normaler Sommer Badetage. Atmosphärisch war die Geschichte zwar weiterhin etwas besonderes, aber dies ging zu stark zu Lasten der Handlung. Ein Pageturner, wie hinten auf dem Buch steht ist es für mich absolut nicht gewesen. Im Gegenteil: Über weite Teile musste ich mich ziemlich durch das Buch quälen, weil die Handlung einfach nicht weiter ging. Erst nach 300 Seiten voller Andeutungen eines Familiengeheimnisses nimmt das Buch nochmal richtig Fahrt auf. Diese Aufklärung ging dann schon beinahe wieder zu schnell. Man hat das Gefühl hier wollte die Autorin nochmal alles, was sie vorher an Handlung versäumt hat auf die letzten Seiten quetschen. Dramaturgisch hätte man da sicher einiges besser machen können.

Die Auflösung an sich fand ich dann doch etwas unglaubwürdig und überzogen, aber vor allem lies sie auch viele meiner Fragen offen. Und dann das eigentliche Ende des Buches machte mich endgültig sprachlos und ich fing mich echt an zu fragen wie die Autorin dieser Geschichte so ein Ende hat verpassen können. Viele Leute werden da sicher anderer Meinung sein, aber ich finde ein schlechteres Ende hätte man dem Plot überhaupt nicht geben können und so verlor das Buch für mich auch komplett seine Aussage.

Leider konnte ich auch mit den Charakteren nicht mitfiebern. Mit der Protagonistin Mabel, die die Geschichte aus der Ich-Perspektie schildert, konnte ich überhaupt nichts anfangen. Wie geblendet sie vom Leben der Winslows ist und wie naiv sie durch die Welt wandelt. Dazu war mir auch ihr Neid und Egoismus auf der einen Seite, aber dann wieder diese ungesunde Fixierung auf Ev auf der anderen Seite viel zu viel. Ständig grübelt sie darüber nach was diese oder jene Situtation für ihre Stellung in der Familie bedeuten würde, dabei ist sie nur der Feriengast der Tochter des Familienoberhauptes. Nachforschungen stellt sie nur an, weil ihr in Aussicht gestellt wird eines der Cottages zu erben, falls sie fündig wird. Wie absurd ist das denn schon allein. Mabels Hintergrundgeschichte kam für mich ebenfalls viel zu kurz und erst in die Auflösung hineingequetscht. Diese hätte man eher schon am Anfang bringen und auch etwas ausführlicher darstellen können, dann hätte ich vielleicht mehr Verständnis für Mabel entwickeln können.
Auch mit den anderen Charakteren konnte ich nicht viel anfangen. Entweder sie stellten sich als sehr berechnend und manipulativ heraus oder sie waren einfach zu blass. Hier hätte man sich auch lieber auf weniger Charaktere beschränken sollen, die man besser ausarbeitet, anstatt den gesamten Stammbaum der Winslows einfließen zu lassen.


Fazit:

"Bittersweet" ist ein Familiendrama mit einer durchaus interessanten Grundidee. Leider war das Einzigste was mich an dem Buch überzeugen konnte, die gut eingefangene Atmosphäre. Vom Plot, den Charakteren und dem Spannungsbogen war es leider überhaupt nicht meins.






   Originalität     

    Umsetzung      

    Schreibstil      

     Charaktere     

        Tempo         

          Tiefe          

        Lesespaß      



Vielen Dank an den Insel Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!




2 Kommentare:

  1. Hallöchen,
    da bin ich aber gespannt, ob mich Bittersweet begeistern kann. Auf dem SUB rückt es definitiv ein kleines Stück weiter runter.
    Bin gespannt, wie dir Heart.Beat. Love gefallen wird. Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut und bin leider komplett enttäuscht. Na ja, vielleicht packt es dich ja doch ☺
    GLG,
    Mel

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    1. Huhu,

      na dann bin ich mal gespannt, ob es dir mehr zusagt und wie du die Protagonistin findest. Ist halt ein ruhigeres atmosphärisches Buch, wenn man das mag.
      Deine Meinung zu "Heart.Beat.Love" kann ich jetzt auch nachvollziehen. Ich hab es nun gelesen und mich konnte es auch nicht so begeistern, hatte mir da etwas anderes drunter vorgestellt.
      Viele Grüße, Julia

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