Dienstag, 6. Februar 2018

[Rezension] Water and Air - Laura Kneidl

[Rezension] Water and Air - Laura Kneidl

 Titel: Water & Air
Autor: Laura Kneidl
Seitenzahl: 480
Verlag: Carlsen
ISBN-10: 3551315422
ISBN-13: 978-3551315441
Erscheinung Erstausgabe: 03.03.2017

Genre: Genremix aus Dystopie, Krimi und Jugendbuch
Handlungsort: irgendwo unter dem Meeresspiegel und in der Luft


Inhalt:

Nach einem enormen Anstieg des Meeresspiegels ist das Leben auf der Erde nur noch in Wasser- oder Luftkolonien möglich. Denn es blieben nur sehr kleine Inseln von Festland ohne Süßwasser, auf die man höchstens die aus den Kolonien Verbannten schickt.

Kenzie ist eine Wassergeborene und lebt in einer kleinen Kolonie unter dem Meeresspiegel. Durch ihre Unangespasstheit und ein Geheimnis das sie hütet, scheint ihr weiteres Leben in der Wasserkolonie unmöglich zu sein und sie nutzt eine Gelegenheit zur Flucht in eine Luftkolonie. Beeindruckt davon zum ersten Mal in ihrem Leben die Wasseroberfläche zu durchbrechen und die Sonne zu sehen hofft sie dort auf einen Neuanfang. Doch kaum ist sie angekommen wird sie zur Hauptverdächtigen in einer mysteriösen Mordserie die die ganze Kolonie bedroht.


Cover und Gestaltung:


Das Cover ist echt ein totaler Hingucker. Es ist in wunderschönen Blau- und Türkistönen gestaltet und setzt das Zusammenspiel zwischen den beiden Elementen Luft und Wasser toll in Szene, wodurch es auch sehr gut zum Inhalt passt. 



 
Meine Meinung:

Die Idee, dass es nur noch Kolonien in Kuppeln unter Wasser und in der Luft gibt fand ich toll und irgendwie mal etwas ganz anderes als die typsichen Dystopie Szenarien. Ebenfalls erfrischend ist die Tatsache, dass es sich hier einmal um einen Einzelband handelt, der auch in sich abgeschlossen ist. Dies und das tolle Cover veranlassten mich das Buch unbedingt lesen zu wollen.

Man steigt in Kenzies Heimatkolonie in die Geschichte ein und lernt erstmal die Protagonistin und ihr Umfeld sowie die wichtigsten Aspekte der Wasserkolonie kennen. Diese fand ich sehr gut heraus gearbeitet. Es ist eine sehr kleine und familiäre Kolonie mit einer Art sozialistischen Gesellschaft, in der jeder seinen Beitrag zu leisten hat und alles ein Geben und Nehmen ist. Allerdings ist die Kolonie auch sehr rückschrittlich was ihr Frauenbild angeht. Denn diese haben die typische Frauenrolle zu übernehmen und dürfen zum Beispiel keine Entdeckerinnen werden.

Außerdem hat Laura Kneidl hier auch andere tolle die Ideen mit einfließen lassen. So zum Beispiel die Repräsentativen, die in regelmäßigen Abständen zwischen den Koloniearten ausgetauscht werden, um einerseits den Genpool etwas zu durchmischen und andererseits auch die jeweiligen Kulturen weiterzugeben und auszutauschen.

Nach Kenzies Flucht landet sie in einer Luftkolonie, die von der Gesellschaftstruktur ganz anders aufgebaut ist als die Wasserkolonie und einen demokratisch gewählten Rat hat. Doch auch hier ist nicht alles so toll und es gibt Probleme in anderen Bereichen. 

Nachdem Kenzie aber in der Luftkolonie angekommen ist, bekommt das Buch einen ganz anderen Charakter als ich zuerst annahm. Das dystopische Setting wird nämlich nun mit Krimielementen erweitert. Das hatte ich am Anfang gar nicht so auf dem Plan. Die Krimistoryline konnte mich zwar jetzt nicht gänzlich überzeugen, dennoch finde ich gerade diesen Aspekt, dass man bei dem Buch eben nicht so verhersehen konnte in welche Richtung es geht wie bei anderen Jugendbüchern sehr gut. 

Die Charaktere waren leider nicht so herausragend, wie die Welt und das Setting. Sie waren nicht unsymphatisch, dennoch fehlte ihnen etwas, um sich abzuheben oder das einen als Leser dazu veranlasst noch mehr mit den Protagonisten mitzufiebern. Wobei Kenzie sich noch eher etwas von anderen Heldinnen abhob, da sie eben nicht diese typische Weltverbesserin ist, sondern es ihr in erster Linie um sich selbst und ihr eigenes Leben geht. Bei Callum hat mir leider so etwas markantes, das ihn von andern männlichen Protagonisten abhebt gefehlt.
Dennoch hat mir gefallen, dass die Protagonisten beide schon 18 Jahre alt sind und deshalb auch die Liebesgeschichte zwischen ihnen doch eher erwachsener und reifer wirkte als in anderen Jugendbüchern.


Fazit:

"Water&Air" ist eine Genremix aus einem dystopsichen Jugendbuch mit Krimielementen. Es konnte bei mir vor allem durch das interessante Setting, die tollen dystopischen Ansätze und das Aufzeigen verschiedener Gesellschaftssysteme innerhalb der Kolonien punkten. Wer also solche dystopischen Ansätze mag, dem kann ich es nur weiter empfehlen.





Originalität    
  
Umsetzung     

 Schreibstil     

  Charaktere     


          Tempo        
    

         Tiefe      
  
      Lesespaß    





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