Montag, 8. April 2024

[Rezension] Too Late - Colleen Hoover

[Rezension] Too Late - Colleen Hoover


Titel: Too Late
Autor: Colleen Hoover
Seitenzahl: 464
Verlag: dtv

ISBN-10: 342379044X
ISBN-13: 978-3423790444
Erscheinung Erstausgabe: 22.03.2019
Genre: Liebesroman, Dark Romance
Handlungsort: irgendwo in den USA


Inhalt:

Sloan ist Studentin und wohnt mit ihrem Freund Asa in einem Haus, in dem auch Asa's "Mitarbeiter" ständig ein- und ausgehen und die meiste Zeit Party gemacht wird. Eigentlich liebt sie Asa nicht und sie verachtet seine Drogengeschäfte, bleibt aber bei ihm, da er für den Heimaufenthalt ihres behinderten Bruders aufkommt, was sie finanziell alleine nicht stemmen könnte. Eines Tages lernt sie auf dem Campus Luke kennen, der ihr gefällt, da er ganz anders zu sein scheint als Asa und mit dem sie einen lockeren Flirt beginnt. Umso enttäuschter ist sie, als Luke in Asa's Haus auftaucht und ebenfalls in dessen Drogengeschäfte verwickelt zu sein scheint....


Cover und Gestaltung:

Das Cover zeigt die Mund- und Nasenpartien eines Frauengesichtes und gefällt mir von der Farbgebung her eigentlich sehr gut. Allerdings merkt man auch an der Gestaltung schon, dass es etwas düsterer und dunkler gehalten ist, als ihre anderen Liebesromane.


Meine Meinung:

Ich habe schon einiges von Colleen Hoover gelesen und musste erstmal feststellen, dass dieses Buch ganz anders ist als ihre anderen Werke, weshalb es auch in der Erstauflage unter dem bold Label erschienen ist. Es handelt sich hier nicht um ein Jugendbuch, denn es ist düster, voller Gewalt, Fäkalsprache, erzwungenem Sex und Frauen, die nur als Sexobjekte behandelt werden. Es sollte daher nicht unter 18 Jahren gelesen werden. Und mir persönlich war dies auch zuviel, da ich sowas sonst nicht lese.

Das Buch ist abwechselnd aus der Ich-Perspektive der 3 Protagonisten Sloan, Carter und Asa geschrieben, was ein Pluspunkt ist, denn so bekam man die Gefühle und Persönlichkeiten von allen dreien gut mit.
Sloan ist eine sehr selbstlose Protagonistin, die sich schon als Kind um ihren kranken Bruder kümmerte, weil es ihre drogensüchtige Mutter nicht tat und jetzt auch noch für ihn so ziemlich alles über sich ergehen lassen würde. Sie ist Asa ziemlich erlegen. Mit der Zeit lernt sie aber auch zu lügen um sich selbst vor ihm zu schützen.

Carter/Luke ist dagegen allerdings sehr farblos und nur oberflächlich dargestellt. Auch verhält er sich mit Blick auf seinen Beruf echt ziemlich dämlich, naiv und unprofessionell und bringt sich und Sloan sehr leichtfertig in Gefahr.
Beide zusammen als Paar entwickelten aber für mich auch nie so eine Dynamik oder Emotionalität, dass ich so wahsninnig mit ihnen mitgefiebern konnte.
Asa war als Charakter noch am interessantesten und vielschichtigsten gezeichnet, dadurch das man auch immer wieder Kapitel aus seiner Kindheit eingestreut bekam und so nachvollziehen konnte, wie er zu dem narzistischen Mistkerl geworden ist.

Der Aufbau des Buches ist auch sehr gewöhungsbedüftig. Nach c.a. 2/3 kommt das erste Mal das Wort "Ende" und man hätte die Geschichte auch gut dort enden lassen können. Aber dann folgt ein Epilog über mehrere Kapitel. Diesem folgt ein Prolog auch Sicht von Sloan, der vor dem Anfang des Buches spielt, aber zusammengefasst schon mal aus Asas Sicht im ersten Teil erzählt wird. Und darauf folgt nochmal ein Epilog zum Epilog. Diese Epiloge bestehen eigentlich nur noch darin ein endloses Katz und Maus Spiel zwischen Sloan und Carter mit Asa auf die Spitze zu treiben und die Handlung wird dadurch noch unrealistischer als im 1. Teil.

Erst im Nachwort erfährt man dann, dass dieses Buch für die Autorin zunächst nur als "Fingerübung" zwischen der Arbeit an anderen Projekten geschrieben wurde, es dann auf einer e-book Plattform veröffentlicht und wenn die Fans nach mehr geschrien haben noch ein Stück weiter daran geschrieben wurde. Und so liest sich der Aufbau des Buches auch. Ohne konsistenten Spanungsbogen, teils ohne nachvollziehbare Logik und wie immer noch ein Stück hinten dran dazu geschrieben, weil nach mehr verlangt wurde. Als sie es dann aufgrund der Begeisterung der Fans in einem Verlag normal veröffentlichte, wollte sie es laut Nachwort auch unbedingt in der Originalfassung raus bringen, was meiner Meinung nach ein Fehler war. Den Prolog hätte man sehr gut vorn ran setzen können und nach dem ersten "Ende" oder allerspätestens dem ersten Epilog aufhören sollen.


Allerdings habe ich noch die alte Ausgabe. Letztes Jahr ist es nochmal neu im Director's Cut, als "die definitive Ausgabe" rausgekommen. Keine Ahnung, ob man darin jetzt nochmal was am Aufbau der Geschichte geändert hat. Allerdings ist in der Beschreibung von neuen Plot Twists die Rede und ich bin mir nicht sicher, ob diese das Buch braucht und verbessern werden.


Fazit:

Mit diesem Buch hat Colleen Hoover sowohl thematisch, als auch vom Aufbau her was Neues gewagt. Mir hat es leider nicht zugesagt, da es mir sprachlich zu derb war und vom Spannungsbogen nicht passte. Auch die Handlungen der Protagonisten waren teilweise unlogisch und alles zu over the top.




Originalität    
  
 Umsetzung    

 Schreibstil     

 Charaktere    
 

   Tempo             
      
  Tiefe              
  
  Lesespaß        



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