Montag, 30. Januar 2017

[Rezension] Die Macht des Schmetterlings - Matt Dickinson

[Rezension] Die Macht des Schmetterlings - Matt Dickinson


Titel: Die Macht des Schmetterlings 
Autor:Matt Dickinson
Seitenzahl: 352
Verlag: Baumhaus
ISBN-10: 3833901691
ISBN-13: 978-3833901690
Erscheinung Erstausgabe: 21.06.2013
Genre: Roman; Belletristik





Inhalt:

Alles beginnt in Großbritannien an einem Sommertag um 7:37 Uhr. Ein Schmetterling schlüpft aus seinem Kokon. Keiner ahnt in dem Moment, welche Verkettung von Ereignissen der kleine Schmetterling an diesem Tag auslösen wird. Doch dann erschreckt dieser einen jungen Hasen, der gerade seinen ersten Erkundungsgang außerhalb des sicheren Baus unternimmt. Dieser bringt auf der Flucht einen Jockey und sein Rennpferd zu Fall und so nimmt eine Kettenreaktion von Ereihgnissen seinen Lauf die das Schicksal einer Vielzahl von Menschen auf verschiedenen Kontinenten beeinflusst und der Schmetterlingseffekt ist nicht mehr aufzuhalten.


Cover und Gestaltung:

Das Cover ist passend gestaltet und zeigt einen blauen Schmetterling. Ansonsten glänzt es sehr schön in silber.
>Auch der Titel ist äußerst passend und diesmal meiner Meinung nach besser gewählt, als im englischen Original.



Meine Meinung:

Als ich zum ersten Mal auf dieses Buch aufmerksam wurde, wusste ich sofort dass es, sofern gut umgesetzt, eine absolute Geschichte für mich ist. Denn dieses Buch basiert auf der Chaostheorie im Speziellen auf dem Schmetterlingseffekt, der besagt, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings irgendwo auf der Erde unvorhersehbare und weitreichende Konsequenzen haben kann. Dies wird in dieser Theorie oft durch den Satz: "Der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien kann einen Tornado in Texas auslösen" bildlich veranschaulicht.
Und auf genau diesem Prinzip basiert dieses Buch. Alles beginnt 7:34 Uhr morgens in England, als ein Schmetterling schlüpft. Nach dem dieser einen jungen Hasen in Schrecken versetzt, der daraufhin einen Jockey samt Rennpferd zu Fall bringt, wird eine unvorhersehbare Kettenreaktion über nahezu alle Kontinente ausgelöst und es bleibt natürlich nicht bei so unbedeutenden Ereignissen wie einen verschreckten Hasen, sondern die ganze Kettenreaktion nimmt immer weitreichendere und größere Ausmaße an und endet in einer Katastrophe.

Dies schildert Matt Dickinson in seinem Buch, in dem er einer Vielzahl von Personen auf verschiedenen Teilen der Erde genau einen Tag lang folgt. Bei einigen sieht man den Zusammenhang sofort, bei anderen ist es bis zum Ende nicht klar wie sie mit den anderen Schicksalen verknüpft sind. Und jedes dieser Schicksale wird durch den einen Flügelschlag des Schmetterlings am Anfang maßgeblich beeinflusst.

Eine grandiose Idee. Sowas trifft immer sofort meinen Geschmack und ich fand es auch richtig gut umgesetzt. Das Buch enthält auf c.a. 340 Seiten 189 Kapitel. Daran sieht man schon, dass diese Kapitel wahnsinnig kurz sind, keines länger als 2 Seiten. So springt man immer zwischen den vielen Schauplätzen und Beteiligten hin und her. Dennoch kommt man eigentlich nie durcheinander, da die verschiedenen Personen entweder teilweise in Kontakt sind und sie sich eben immer gemäß dem Schmetterlingseffekt gegenseitig beeinflussen.

Eine genaue Charakterzeichnung und damit auch Bindung zu den Charakteren ist aufgrund des rasanten Szenenwechsels und Erzähltempos natürlich nicht möglich und das Buch ist eher nüchtern geschrieben, worüber man sich natürlich vorher klar sein muss. Aber ich denke das ist es auch nicht worauf dieses Buch abzielt. Den es geht wie gesagt viel mehr um die Handlungsstränge, die sich immer mehr zu einem verweben. Mit allzu viel Geschichte um all die Personen drum herum, würde man da einfach den Blick aufs Wesentliche nämlich diese Verkettung, die dazu führt, dass eine kleine Sache in solch ein großes Chaos mündet, versperren.

Es macht unheimlichen Spaß in unglaublichem Tempo durch die Kapitel zu rasen. Das Buch hat einfach einen Sog, wie ich ihn bei kaum einem anderen empfunden hatte, der einen immer drängt weiter zu lesen. Es hetzt den Leser von Ereignis zu Ereignis dieser Kettenreaktion und man kommt einfach nicht von dem Buch los, weil man weitere Zusammenhänge zwischen den Ereignissen zu erkennen versucht und die Auswirkungen, die immer fataler werden weiter verfolgen möchte. Ständig rekapituliert man, wie die einzelnen Ereignisse mit dem Flügelschlag des Schmetterlings zusammen hingen und versucht vorherzusehen, wohin die einzelnen Handlungsstränge führen könnten. Ich war völlig in dem Buch versunken, konnte an nichts anderes denken und habe das Buch wirklich für mich gänzlich untypisch an einem Abend durchgelesen, da die Spannung dabei buchstäblich bis zur letzten Seite anhält.
Die Geschichte ist sehr gut durchdacht wie ich finde und hat auch am Ende auch einen perfekten Abschluss gefunden, der den Kreislauf schließt.

Das Einzigste was ich als sehr schade empfunden habe, ist das auf einigen Seiten in der Inhaltszusammenfassung viiiieeel zu viel verraten wird. Dort stehen für einen Handlungsstrang schon Ereignisse, die nach ca. 230 Seiten eintreffen also nach über 2/3 des Buches. Dies hat mir leider etwas Spannung aus diesem Handlungsstrang genommen und auch einiges an Lesespaß, denn wäre ich nicht gespoilert wurden, hätte ich diese Entwicklung so nie vorhergesehen. Deswegen bin ich in meiner Inhaltszusammenfassung sehr kurz geblieben und habe wirklich nur die ersten 5 Seiten beschrieben. Es ist ein Buch über dessen Inhalt man vorher nicht zu viel wissen sollte, um sich den riesigen Lesespaß nicht zu nehmen.

Fazit:

"Die Macht des Schmetterlings" ist rasant erzählt, spannend und einfach nur genial durchdacht. Man wird mit den ersten Seiten in dieses Buch eintauchen und erst wieder ankommen, wenn es mit der letzten Seite zugeschlagen wurde. Und selbst dann hallt das Buch noch nach und man kann sicher unendlich lange darüber nachdenken und diskutieren, ob nun wirklich der Schmetterlings schuld an allem ist.

Ein grandioses Buch und eine absolute Leseempfehlung von mir für alle die die Chaostheorie interessant finden, solche Episodengeschichten lieben oder einfach nur Lust auf ein rasantes Buch mit unvorhersehbarem Ausgang haben wollen!






   Originalität     

   Umsetzung      

    Schreibstil      

     Charaktere     

        Tempo         

          Tiefe         


        Lesespaß      



Die Reihe:

Es gibt noch einen 2. Teil der "Reihe" mit dem Titel "Der Tod des Schmetterlings". Dieser beruht auch auf dem Schmetterlingseffekt, kann meines Wissens nach aber unabhängig vom ersten Buch gelesen werden. 



                                 






5 Kommentare:

  1. Hallo,

    eine tolle Rezension.
    Ich finde das Thema des Buches sehr spannend und bin daher wirklich neugierig auf das Buch.
    Allerdings hab ich auch schon die ein oder andere negative Stimme gehört, was mich doch etwas zögern lässt. Aber ich glaube es fasziniert mich zu sehr, um es nicht zu lesen :D

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    1. Hallo,
      dankeschön :)
      Man sollte halt sich drauf einstellen, dass es ziemlich nüchtern geschrieben ist, ohne viel Beschreibung drumherum oder der Charaktere. Aber wenn man da ausschweifender geworden wäre, wäre man mit dem eigentlichen Handlungsstrang wohl durcheinandergekommen.
      Faszinierend ist es auf jeden Fall, man ist danach in der "Was wäre wenn..." Denkschleife ;)
      Und bloß nicht die Zusammenfassung auf amazon vorher lesen. Die verrät leider schon soviel.
      Ich halt bald erstmal Ausschau nach Teil 2 :)

      Viele Grüße, Julia

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  2. Hey,
    eine tolle Rezension zu einem tollen Buch. Ich finde die Chaostheorie total spannend. In dem Buch ist es richtig gut umgesetzt. Dass es einen 2. Band gibt, wusste ich gar nicht. Der kommt direkt auf meine WuLi. :)

    Ganz lieben Gruß
    Steffi

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    1. Hallo,
      danke :)
      Ja der 2. Teil ist wohl unabhängig vom ersten, aber das selbe Prinzip. Freu mich auch schon auf nochmal so einen Lesespass :)

      Viele Grüße, Julia

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  3. Hallo Julia,

    freut mich, dass es dir auch gut gefallen hat. Sehr schön rezensiert! Ich freue mich auf den 2. Teil.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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