Autor: Jussi Adler Olsen
Seitenzahl: 410
Verlag: dtv
ISBN-10: 3423212624
ISBN-13: 978-3423212625
Erscheinung Erstausgabe: 01.02.11
Genre: Thriller
Inhalt:
2002: Die erfolgreiche Politikerin Merete Lynggard wird entführt und in ein Verlies gesperrt. Den Grund dafür kann sie sich selbst nicht erklären. Doch an ihrem Geburtstag wird sie von einer Lautsprecherstimme danach gefragt, warum man sie dort festhält. Errät sie dies erhält sie ein Geburtstagsgeschenk, gibt sie jedoch eine falsche Antwort entstehen ihr weitere Unannehmlichkeiten in ihrem Gefängnis.
2007: In Kopenhagen wird ein Sonderdezernat Q gegründet, um alte ungeklärte Fälle von besonderer Bedeutung neu aufzurollen und so wird auch der Fall von Merete Lynggard wieder aus der Schublade geholt.
Cover und Gestaltung:
Das Cover sticht nicht besonders hervor und wäre mir im Buchladen wahrscheinlich nicht ins Auge gestochen. Trotzdem gefällt es mir ganz gut, da die dargestellte Kette Bezug auf den Inhalt nimmt ohne zuviel zu verraten und auch die düsteren gedeckten Farben gut zum Genre passen.
Meine Meinung:
Das Buch besteht aus zwei Handlungsstängen: einer beginnt im Jahr 2002 und erzählt von er Entführung von Merete und ihrer anschließenden Gefangenschaft in einem Verlies. Diesen Strang fand ich sehr gelnugen und bildhaft geschrieben. Die beklemmende Stimmung kommt unglaublich gut rüber.
Demgegenüber steht der Strang von 2007, in dem das Sonderdezernat Q gegründet wird, um sich mit Fällen von besonderem Interesse aus der Vergangenheit zu befassen, bei denen die Ermittlungen eingestellt wurden. Im Zuge dessen nimmt man sich als erstes den Fall von Merete Lynggard wieder vor und beginnt diesen neu aufzurollen. Zunächst werden aber auch die eigentliche Gründung des Sonderdezernates Q und die Charaktere sehr ausführlich eingeführt, was ich in Anbetracht auf die Länge der Reihe um diese Charaktere und das Sonderdezernat noch recht sinnvoll finde.
Aber mit der Zeit hoffte ich immer mehr, dass das Tempo endlich mal anziehen und sich mehr auf den eigentlichen Fall konzentrieren würde. Dies dauerte jedoch extrem lange. So ziemlich ein Dreiviertel des Buches fand ich sehr zäh. Dass die Ermittlungen sehr gemächlich anlaufen und nicht alles glatt läuft ist noch sehr realistisch, gerade weil der Fall bereits 5 Jahre zurück lag. Aber es gibt auch zahlreiche Nebenhandlungsstränge zum Teil zu Ermittlungen in anderen Fällen, die das Ganze noch mehr in die Länge gezogen haben. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass der Fall über sehr viele Umwege erzählt wurde und man viel zu viele Nebenbaustellen mit ins Buch gebracht hat.
Erst auf den letzten 100 Seiten geht es dann nochmal etwas rasanter zu. Viel spannender war es dann jedoch auch nicht mehr, da der ganze Fall meiner Meinung nach doch ziemlich vorhersehbar und geradlinig erzählt wurde. So fehlten mir auch die Wendungen und Überraschungen in dem Buch.
Ein großer Pluspunkt des Buches waren für mich, neben der Intention des Sonderdezernates Q aber besonders die Charaktere.
Carl Morck, der im Dienst in einen Schusswechsel geriet und ansehen musste wie einer seiner Kollegen starb und ein anderer querschnittsgelähmt wurde, geht seitdem eher bissig druchs Leben. So schiebt man ihn erstmal eigentlich nur mit der Gründung des Sonderdezernats in den Keller ab, um ihn los zu werden, wo er anfangs eher weniger motiviert sein Ein-Mann-Dezernat führt.
Fazit:
"Erbarmen" ist ein solider Thriller mit einer guten Idee eines Dezernates, dass alte Fälle wieder aufrollt und vor allem sehr gut gezeichneten besonderen Charakteren. Leider war es mir aber viel zu langatmig umgesetzt und zu geradlinig und vorhersehbar erzählt, um in der Thrillerlandschaft hervorzustechen.
Originalität
Umsetzung
Schreibstil
Charaktere
Tempo
Tiefe
Lesespaß
Hallo,
AntwortenLöschenstimme dir voll und ganz zu: Das Ende war vorhersehbar, worüber ich sehr enttäuscht war... Morck fand ich klasse mit seiner zynischen Art :)
Viele liebe Grüße
Bea
Huhu,
Löschenja die Charaktere sind klasse, weswegen ich auch weiter lesen werde. Aber vom Plot her hoffe ich, dass die Folgebände etwas überrachender werden. Hast du schon weitergelesen mit der Reihe? Hast du dir auch den Film zu "Erbarmen" angeschaut? Mich würde es interessieren. Aber vielleicht lese ich auch erstmal weiter, um dann nicht immer die Schauspieler bim lesen vor Augen zu haben.
Viele Grüße, Julia
Hey,
Löschennein, ich habe noch keinen weiten Band bisher gelesen (obwohl sie im Regal stehen) und auch den Film habe ich nicht gesehen (wusste gar nicht, dass es eine Verfilmung gab :D).
Mal schauen... vielleicht lese ich dann im Herbst weiter, wegen der Stimmung und so... du weißt schon. ;)
Viele liebe Grüße
Bea
Hallo,
AntwortenLöschenmit dem Buch wollte ich demnächst beginnen. Schade, dass es dir zu langatmig war. Ich bin gespannt, wie ich es finden werde.
Lieben Gruß
Steffi