Montag, 28. März 2016

[Rezension] Racheherbst - Andreas Gruber


[Rezension] Racheherbst - Andreas Gruber


Titel: Racheherbst
Autor: Andreas Gruber
Seitenzahl: 512
Verlag: Goldmann
ISBN-10: 3442482410
ISBN-13: 978-3442482412
Erscheinung Erstausgabe: 14.09.15

Genre: Thriller





Inhalt:

In Leipzig wird eine ausgeblutete Leiche ans Flussufer angespült, deren Rückgrat gebrochen ist. Walther Pulaski lernt bei der Aufnahme des Mordfalls die Mutter des Opfers kennen, die auf eigene Faust ihre zweite Tochter Dana suchen will, bevor diese ein ähnliches Schicksal ereilt. Da bei Pulsakis Kollegen der Fall der ermordeten Prostituierten nicht allzu hohe Priorität genießt, wird er immer mehr in die eigenen Ermittlungen der Mutter mit hineingezogen. Zusammen stoßen die beiden auf ähnliche Morde, die in der Vergangenheit in mehreren europäischen Städten statt fanden.

Die Anwältin Evelyn Meyers übernimmt währenddessen in Wien die Verteidigung eines plastischen Chirurgen der des Mordes an einem Mädchen verdächtigt wird, dass ebenfalls ausgeblutet und mit gebrochenem Rückgrat gefunden wurde. 


Cover und Gestaltung:

Das Cover ist sehr schlicht gehalten und legt die Betonung auf den Schriftzug des Titels. Die dunkle Farbgebung passt zu einem Thriller, aber es würde mir im Buchladen nicht ins Auge springen.



Meine Meinung:

Nachdem ich den ersten Band "Rachesommer" um Walther Pulaski und Evelyn Meyers gelesen habe, folgte nun der zweiter Teil der Reihe "Racheherbst". 
Ich muss sagen, während ich bei "Rachesommer" zumindest die erste Hälfte des Buches sehr spannend fand, war es hier eigentlich nur der Prolog. Danach brauchte ich bei diesem Buch viel länger, um in die Geschichte reinzukommen, da sie eine sehr lange Anlaufzeit benötigt. Die Spannung baut sich hier extrem langsam und für meinen Geschmack viel zu spät auf.

Sehr gut gefiel mir eigentlich die Idee die Geschichte wieder aus 2 Handlungssträngen in zwei unterschiedlichen Städten, nämlich Leipzig und Wien aufzubauen. Wie schon bei "Rachesommer" findet die Begegnung zwischen Pulsaki in Leipzig und Meyers in Wien erst sehr spät im letzten Drittel statt, aber während bei "Rachesommer" zumindest bis zur Hälfte die Zusammenhänge auch für den Leser noch relativ unklar waren und sich die Handlungsstränge wie zwei ganz unterschiedliche Geschichten gelesen haben, ist dem Leser hier gleich klar, wie alles verknüpft ist. Und das ist auch ein schon das K.-o.-Kriterium, denn ein guter Thriller lebt für mich vor allem von seinen Verstrickungen, Wendungen und Überraschungen. Diese bleiben hier aber völlig aus und ich wusste von Anfang an wer der Täter ist. Die Geschichte um die Morde bzw. das Motiv des Täters ist zwar ganz interessant, wurde aber für mich am Ende leider nur zu kurz angeschnitten und nicht ausreichend thematisiert.

Zwischendurch sind immer wieder Kapitel eingestreut, in denen die Taten des Mörders beschrieben werden. Diese sind relativ blutig, so dass dieser Thriller eher nichts für schwache Nerven ist.

Die Protagonisten gefielen mir in "Rachesommer" noch sehr gut. Bei Walter Pulaski blieb das auch so. Er hat sich zwar weiter entwickelt, aber seine eigensinnig zynische Art behalten. Bei Evelyn Meyers hingegen ging die Entwicklung eher rückwärts. Während ich sie in "Rachesommer" noch als intelligente scharfsinnige Anwältin wahrnahm, benahm sie sich in diesem Buch einfach nur noch extrem naiv und man konnte nur den Kopf schütteln über ihr Verhalten.



Fazit:

Bei "Racheherbst" handelt es sich um einen Thriller mit einer ganz guten Grundidee. Dieses interessante Motiv des Täters wurde aber leider viel zu oberflächlich abgehandelt. Ansonsten war es mir für einen Thriller viel zu vorhersehbar geschrieben und auch die weibliche Protagonistin Evelyn Meyers hat im Vergleich zum vorherigen Band stark abgebaut.




   Originalität     

   Umsetzung      

    Schreibstil      

     Charaktere     

        Tempo        

          Tiefe         

        Lesespaß      




Die Reihe:

Zur Walter Pulaski Reihe von Andreas Gruber gehören derzeit 2 Bände: "Rachesommer" und der im letzten Jahr erschienene "Racheherbst".


                                                        
                                                                  
                                                   

2 Kommentare:

  1. Ohhh wie schade... Ich fand das Buch total super. Allerdings bin ich aber auch ein absoluter Thriller-Neuling und vielleicht deswegen auch mit weniger zufrieden?! :D:D

    Schade, dass es dich nicht begeistern konnte...


    Liebste Grüße
    Sonja

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  2. Schade, schade! Ich liebe die Thriller des Autors...aber Geschmäcker sind eben verschieden.
    Liebe Grüße
    Martina

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