Mittwoch, 28. September 2016

[Rezension] Die 5. Welle - Rick Yancey

[Rezension] Die 5. Welle - Rick Yancey


Titel: Die 5. Welle (Band #1)
Autor: Rick Yancey
Seitenzahl: 496
Verlag: Goldmann
ISBN-10: 3442313341
ISBN-13: 978-3442313341
Erscheinung Erstausgabe: 14.04.14

Genre: Dystopie, Jugendbuch, Endzeitroman





Inhalt:

Plötzlich taucht ein gigantisches außerirdisches Raumschiff in der Erdumlaufbahn auf und die Menschheit beginnt Böses zu ahnen, da die Außerirdischen darin zu keiner Kontaktaufnahme bereit sind.
Und tatsächlich beginnen "Die Anderen", wie sie von den Erdbewohnern genannt werden bereits nach 10 Tagen mit der Ausrottung der Menschheit um die Erde zu erobern. Mit der ersten Welle, einem elektromagnetischer Impuls, lassen sie die gesamte Stromversorgung und Elektronikzusammenbrechen und tauchen die Erde in Dunkelheit. Die zweite Welle überrollt die Welt mit meterhohen Wellen und rottet ganze Küstenlinien aus. Die dritte Welle kommt als tödliches Virus, dass Milliarden von Menschen dahin rafft.Aber es kommt noch schlimmer: denn nach der 4. Welle weiß man nicht mehr, wem von den wenigen Überlebenden man eigentlich noch vertrauen kann.
Cassie hat ihre gesamte Familie und all ihre Freunde während dieser ersten vier Wellen verloren und ist nun auf sich allein gestellt unterwegs. Sie streift durch die Wälder und ist immer darauf bedacht niemandem im Kampf ums Überleben zu trauen, bis sie eines Tages auf ihrer Flucht verletzt wird....



Cover und Gestaltung:

Das Cover finde ich sehr schön und auch gut gewählt mit dem Mädchen, dass allein im dunklen Wald steht und auf die zerstörte Stadt blickt, die in einem kleinen Lichtfleck erstrahlt. Viel Düsternis und ein kleiner Fleck Licht, der wohl etwas Hoffnung symbolisieren soll. Es ist toll, dass hier einmal das englische Originalcover übernommen wurde.


Meine Meinung:

Lange hatte ich das Buch auf meinem SUB liegen und bin nun wirklich froh es endlich mal zur Hand genommen zu haben.Ich habe es natürlich schon durch alle Blogs geistern sehen, aber eine genaue Vorstellung, was mich bei dem Buch erwarten würde, hatte ich eigentlich nicht. Und so bin ich mit der Erwartung an eine "typische" Jugenbuchdystopie an das Buch ran gegangen. Diese lese ich zwar nach wie vor sehr gerne, aber man muss trotzdem sagen, dass sich bei der Flut an Dystopien im Jugendbuchgenre vieles wiederholt und besonders das Schema des Plots eigentlich fast immer gleich ist.

"Die 5. Welle" ist zwar auch ein Jugendbuch, aber hebt sich vom Rest in vielerlei Hinsicht ab, was mich sehr begeistert hat.
Zum einen ist mir die Thematik einer Alien Apokalypse in diesem Genre noch nicht begegnet und ich fand das Szenario überaus realistisch dargestellt, insofern man das bei einem Science Fiction Buch sagen kann. Dabei ist die gezeichnete Welt für ein Jugendbuch sehr düster, brutal und hoffnungslos, aber genau das erwarte ich von einer Dystopie auch. Die melancholisch triste Atmosphäre kommt durch den sehr bildhaften Schreibstil von Rick Yancey sehr gut rüber.

Der zweite Punkt, den ich toll fand, war die Spannung im Buch, denn das ganze Mysteriöse wird über sehr lange Zeit aufrecht erhalten. Der Leser weiß genau wie die Protagonisten nicht, was vor sich geht, welchem Zweck etwas dient oder aber wem er vertrauen kann. Dem Autor gelingt es auch falsche Fährten zu setzen, so dass es auch an überraschenden Wendungen im Buch nicht mangelt.

Eine weitere Besonderheit ist die Erzählweise des Buches. Es gibt insgesamt 4 Perspektiven zwischen denen hin und her gewechselt wird. Beim ersten Perspektivwechsel war ich noch etwas verwirrt, da diese nicht als solche gekennzeichnet sind, doch mit der Zeit findet man sich ganz gut zurecht, da es dem Autor sehr gut gelungen ist die erzählenden Personen durch ihre verschiedenen Denkweisen und Gedankengänge voneinander abzugrenzen.
Außerdem springt die Handlung auch zwischen den Zeiten. Das Buch setzt kurz nach der 4. Welle ein und alle weiteren Zusammenhänge erfährt man aus Rückblenden, Erinnerungen und Schicksalen der Protagonisten. 
Dieser Stil und der anhaltende Perspektiv- und Zeitwechsel verleiht dem Buch unheimlich viel Komplexität und Vielschichtigkeit.

Die Protagonistin Cassie fand ich teilweise für ihre 16 Jahre doch zumindest am Anfang recht naiv und unreif und sie hat in mir jetzt nicht die übermäßige Symphathie geweckt. Dennoch fand ich ihren Sarkasmus an vielen Stellen sehr erfrischend und man muss sagen, dass sie im Buch auch nach jeder Welle eine große Entwicklung durchmacht.
Ausgefeilter fand ich dennoch die männlichen Protagonisten des Buches, auf die ich hier aber mal nicht näher eingehe, um nicht allzu viel von der Handlung vorweg zu nehmen.



Fazit:

"Die 5 Welle" ist ein überwältigender, sehr atmosphärischer und bildhafter Endzeitroman mit einer hoch interessanten Thematik, einem gekonntem Spannungsbogen und überraschenden Wendungen. 




   Originalität     

   Umsetzung      

    Schreibstil      

     Charaktere     

        Tempo        

          Tiefe         

        Lesespaß      



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