Montag, 29. Januar 2024

[Rezension] Das Joshua Profil - Sebastian Fitzek

 [Rezension] Das Joshua Profil - Sebastian Fitzek


Titel: Das Joshua Profil
Autor: Sebastian Fitzek
Seitenzahl: 430
Verlag: Bastei Lübbe

ISBN-10: 3404175018
ISBN-13: 978-3404175017
Erscheinung Erstausgabe: 14.10.2016
Genre: Thriller, Verschwörungsthriller
Handlungsort: Berlin


Inhalt:

Der Schriftsteller Max Rhode wird von einem Unbekannten in ein Krankenhaus beordert. Kurz bevor der Mann stirbt sagt er Simon, dass dieser sich auf keinen Fall strafbar machen darf, da er von Joshua ausgewählt wurde.

Einige Monate später steht das Jugendamt vor Max Tür und eröffnet ihm, dass seine Pflegetochter Jola wieder zu ihren leiblichen Eltern zurück soll. In Panik flieht Max mit Jola. Und als diese verschwindet sieht er sich noch ganz anderen Anschuldigungen ausgesetzt.


Cover und Gestaltung:

Das Cover zeigt zwei Hände und dazwischen aufgespannte Fäden. Es passt damit sehr gut zu einem Verschwörungsthriller. Auch die große rote Schrift des Titels und Autors springt sofort ins Auge und unterstreicht diesen Eindruck.


Meine Meinung:

Das Thema das Fitzek hier aufgreift ist Predictive Policing. Was wäre, wenn es einen Computeralgorithmus gäbe, der jeder Person anhand ihres Verhaltens und ihrer Nutzerdaten ein Profil anlegt und bestimmen kann ob und wann jemand straffällig wird. Was wäre, wenn dieser Alghoritmus vom Staat dazu benutzt würde Verbrechen zu prognostizieren. Dieses Thema wirft natürlich viele moralische und rechtsstatliche Fragen: Wie genau ist der Computeralgorithmus? Darf man diese Personen, die er als Straftäter filtert schon vorverurteilen? Das ist wie ich finde ein super spannendes Thema, dass sich Fitzek hier ausgesucht hat, das viele grandiose Fragestellungen aufwirft. Es ist fast schon eine Überwachungsstaatsdystopie die Fitzek hier in seinem Roman aufgreift und diese Thematik fand ich äußerst spannend

Leider hat mir die Umsetzung dieser Thematik aber nicht wirklich gefallen. Man sollte keinen normalen Psychothriller erwarten, wie sonst von Fitzek üblich, sondern hierbei handelt es sich eher um einen Verschwörungsthriller. Dies allein machte aber nicht mein Problem beim Lesen aus, denn "Noah" sein anderer noch weltumspannenderer Verschwörungsthriller ist bis heute eines meiner absoluten Highlights von Fitzek. Aber hier besteht das halbe Buch aus einer Verfolgungsjagd, die mich nicht fesseln konnte. Ich fand es hat sich teilweise ganz schön gezogen und wurde am Ende auch sehr absurd und albern (Stichwort: Wildschwein).

Auch die Auflösung hat mich nicht so sonderlich vom Hocker gehauen wie sonst bei Fitzek. Da fand ich das Ende im Film, wo man es anderes machte sogar besser. Aber das wäre Fitzek wahrscheinlich zu offensichtlich gewesen und er gewesen und er wollte lieber noch eine extra Schleife drehen.

Es tut mir leid...flüsterte der Sterbende, als ich dicht genug bei ihm war, um seinen Atem an meiner Wange zu spüren,...aber Joshua hat Sie ausertwählt."

Die Charaktere sind durchwachsen. Die Leute vom Joshua Profil, aber auch die von der Gegenorganisation waren für meinen Geschmack viel zu wenig charakterisiert, wodurch das ganze in einen seichten 0815 Actionthriller mündete und leider weniger Tiefgang hatte, als sich bei dem Thema angeboten hätte.
Jola, Max Pflegetochter war ganz sympathisch, aber hat sich nicht wirklich wie eine 10 jährige verhalten, sondern wirkte in ihren Gedanken und Handlungen viel älter.

Einen sehr gut gezeichneten Charakter war Cosmo, der ältere Bruder von Max, der wegen Pädophilie in einer psychiatrischen Anstalt saß und jetzt des öfteren Freigang hat. Hier erwischte man sich als Leser, dass man ihn streckenweise sogar symphatisch fand bis man sich wieder vergegenwärtigte was er getan hat. Ein ziemlicher Antiheld aslo, den Fitzek hier geschaffen hat.

Das Nachwort ist sehr spannend und bietet nochmal Informationen und die Meinung von Fitzek zu den im Buch besprochenen Themen. Aber wenn das Nachwort fast mehr begeistert als das eigentliche Buch, sagt das halt auch schon einiges.


Fazit:

"Das Joshua Profil" hat mit Predictive Policing ein sehr spannendes und vielversprechendes Thema als Grundlage. Die Umsetzung hat mir jedoch nicht gefallen, war teilweise langatmig und nicht tiefgehend genug bezüglich der Thematik. Insgesamt daher leider der schwächste Fitzek, den ich bisher gelesen habe.




Originalität     
  
 Umsetzung    

 Schreibstil     

 Charaktere    

    Tempo        
      
      Tiefe            
  
  Lesespaß       



2 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Wie schade, dass es nicht begeistern konnte!
    Noah war ja für mich ein Highlight, aber auch das Joshua Profil hat sehr gut abgeschnitten. Ich muss aber zugeben, dass ich mich an die Handlung nicht mehr erinnern kann. Selbst beim durchlesen deiner Rezension kommen keine Erinnerungen auf... das ist echt schade dass ich immer so viel vergesse!
    Aber ich weiß zumindest noch, dass ich die Thematik sehr spannend fand und auch die Umsetzung :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Ja Noah ist bis heute auch eines meiner Highlights von Fitzek. Obwohl es mir da ähnlich geht und ich gar nicht mehr so viel weiß. Die Thematik hier ist ja auch genial, aber die Umsetzung....naja.

      Viele Grüße, Julia

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