Samstag, 20. Januar 2018

[Rezension] Murder Park - Jonas Winner

[Rezension] Murder Park - Jonas Winner

 Titel: Murder Park
Autor: Jonas Winner
Seitenzahl: 416
Verlag: Heyne
ISBN-10: 3453421760
ISBN-13: 978-3453421769
Erscheinung Erstausgabe: 27.03.2017

Genre: Psychothriller
Handlungsort: USA (Ostküste)


Inhalt:

Einst war Zodiac Island ein berühmter Vergnügungspark. Doch nachdem ein Serienkiller dort 3 alleinerziehende Mütter aufspürte und tötete wurde der Park geschlossen. 20 Jahre später soll die kleine Insel in einen sogenannten Muder Park umgebaut werden - eine andere Art Vergnügungspark

Paul Greenblatt und weitere Pressevertreter werden vorab eingeladen, um sich ein Bild von dem Park zu machen. Doch kaum angekommen wird der Name der Insel zum Programm und Morde beginnen. Ein Killer ist unter ihnen. Die Gruppe dezimiert sich und keiner kann den Anderen vertrauen.


Cover und Gestaltung:


Das schwarz-weiße Cover finde ich sehr ansprechend und passend. Es vermittelt schon eine gewisse düstere Stimmung und nebenbei auch die Verlassenheit dieses alten Vergnügungsparks.

In Kombination mit der gelben Schrift ist es auch jeden Fall ein Hingucker und sehr passend zur Geschichte gestaltet. 


Meine Meinung:

Der Klappentext sprach mich sofort an, obwohl oder eher gerade weil es sich bei "Murder Park"  um ein doch sehr klassisches Prinzip für einen Thriller handelt. Dh. eine Auswahl an Personen, die an einem von der Zivilisation abgeschnittenen Ort festsitzt und dabei noch eine Art Rollenspiel veranstaltet, dass jedoch bald bitterer Ernst wird. Dies in Kombination mit der Serienmörder Thematik versprach auf jeden Fall einen tollen Plot.

Das Buch steigt mit der Fahrt der Fähre und der ausgewählten Vorabbesucher zu der kleinen Insel Zodiac Island eigentlich direkt ins Geschehen ein. Dennoch empfand ich den Einstieg bis es dann wirklich auf der Insel richtig los geht als ein wenig zu gemächlich. Ab Seite 100 wird das Geschehen auf der Insel dann aber doch sehr spannend, düster und vor allem atmosphärisch.

Allerdings blieb Schreibstil von Jonas Winner etwas gewöhnungsbedürftig, da er manche Sachen einfach sehr in die Länge zieht, dafür andere spannende Szenen, wie z.B. die Morde sehr überstürzt darstellt. Sie kommen oft praktisch aus dem Nichts und werden ziemlich schnell abgehandelt, was das Ganze doch sehr unglaubwürdig macht.

Zwischendurch sind immer wieder Interviews eingestreut, die die einzelnen Teilnehmer der Pressetour schon vorab mit dem Psychologen Sheldon Lazerus geführt haben. Durch diese lernt man die Teilnehmer besser kennen und merkt auch, dass die Vergangenheit bzw. die Lebenswege von allen stark mit Zodiac Island verknüpft sind. Eine emotionale Bindung konnte ich dadurch zwar zu keinem der Charaktere aufbauen, aber der Leser bekommt durch diese Kapitel einen kleinen Wissensvorsprung. Man versteht besser, was jeder so im Schilde führt und kann nach Herzenslust mitraten und verdächtigen. Und irgendwann wird so ziemlich jeder in der Geschichte mal verdächtig. Dies machte das Buch für mich unglaublich fesselnd.

Die Auflösung hält dann nochmal einige Wendungen bereit, die mir persönlich aber in Teilen einfach viel zu abgehoben und übertrieben waren. Da wäre weniger wohl doch mehr gewesen. So dass ein an sich spannendes und atmosphärisches Buch dadurch einfach einen faden Nachgeschmack erhalten hat.

Wem es da wie mir ging, dass ihm die Thematik und Atmosphäre sehr gut gefallen haben, aber das Ende eben nicht, dem kann ich das Buch "Und dann gab es keines mehr" (bzw. alter Titel: "Zehn kleine Negerlein") von Agatha Christie empfehlen. Dieses Buch bedient sich eigentlich der gleichen Idee, dass sich eine Gruppe von Menschen ein Wochenende lang auf einer Insel befindet und durch Morde immer mehr dezimiert wird. Es ist zwar schon etlich Jahre her, dass ich es gelesen habe, aber es konnte mich zumindest in meiner Erinnerung noch um einiges mehr begeistern.


Fazit:

Bei "Murder Park" handelt es sich um einen spannenden Thriller mit toller Plotidee, interessanter Serienmörder Thematik und einem atmosphärischen Setting. Die Auflösung war mir persönlich jedoch etwas zu übertrieben und hinerlies einen etwas faden Nachgeschmack, so dass eine Bewertung ziemlich schwer fällt.
Generell konnte mich das Buch aber sehr gut fesseln und ich kann es für ein paar spannende Lesestunden auf jeden Fall weiter empfehlen. Vielleicht können die Plottwists andere ja auch mehr überzeugen als mich.





Originalität    
  
Umsetzung      

 Schreibstil     

  Charaktere     


          Tempo        
    

         Tiefe       

  
      Lesespaß      






5 Kommentare:

  1. Huhu :D
    Ich hatte das Buch gleich nach Erscheinen gelesen und war etwas enttäuscht gewesen. Irgendwie hatte ich mir die Insel- und Freizeitparkatmopshäre anders vorgestellt ;/ Das Ende ging für mich dann auch nicht ;/

    Liebe Grüße
    Jessi

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    1. Hallo Jessi,
      ach das ist meist schade, wenn man was ganz anderes bekommt als erwartet.
      Mir hat das Buch eigentlich richtig Spaß gemacht, bis auf das Ende halt dann. Das macht einem das Buch dann im Nachhinein schon ziemlich madig, obwohl man es über Weite Strecken gern gelesen hat. Sowas find ich dann immer sehr schwierig zu bewerten.

      Viele Grüße, Julia

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  2. Hallo Julia,

    mich hat's auch eher enttäuscht. Ich fand das Serienmörder-Setting zu wenig ausgereizt, da wäre viel mehr gegangen. Bei der Auflösung muss ich dir zustimmen.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hallo Nicole,
      schade, dass es dich auch enttäuscht hat. Soviel Serienmörder Thema hatte ich gar nicht erwartet, da dass ja die Vergangeheit des Parks war. Von daher war ich mit dem Verlauf des Buches eigentlich ganz zufrieden. Bloß das Ende halt....,naja.

      Viele Grüße, Julia

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    2. Hallo Julia,

      doch, ich hatte mir von diesem 'Murder Park' mehr erwartet. Ich dachte, dass das Thema rund um Serienmörder allgemein mehr ausgereizt wird. Das hat mir dann gefehlt.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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