[Rezension] Fifty Fifty - Steve Cavanagh (Eddie-Flynn Reihe, Band 5)
Titel: Fifty Fifty
Autor: Steve Cavanagh
Seitenzahl: 512
Verlag: Goldmann
ISBN-10: 3442492149
ISBN-13: 978-3442492145
Erscheinung Erstausgabe: 30.11.2022
Genre: Justizthriller
Handlungsort: NewYork
Inhalt:
Frank Avellino, der ehemalige Bürgermeister von New York wird brutal in seinem Schlafzimmer ermordert. Franks Töchter Alexandra und Sophia waren beide zur Tatzeit im Haus, riefen beide den Notruf und beschuldigen sich nun gegenseitig des Mordes. Doch welche Schwester lügt und welche sagt die Wahrheit? Der Anwalt Eddie Flynn übernimmt die Verteidigung von Sophia und ist überzeugt von ihrer Unschuld. Wird sein Bauchgefühl recht behalten?
Cover und Gestaltung:
Die rot-schwarze Farbgebung ist ein Hingucker. Das Cover mit den beiden Stühlen ist sehr gut gewählt und entspricht dem Cover der Originalausgabe. Wie der Titel Fifty Fifty passt es sehr gut zur Geschichte, denn es ist klar, eine von beiden Schwestern ist die Täterin und die Chancen die Richtige zu verurteilen stehen fifty-fifty.
Meine Meinung:
Der Plot ist simple und trotzdem reizvoll: 2 Schwestern, die sich gegenseitig beschuldigen. Welche von beiden sagt die Wahrheit?
Sophia ist sehr labil und hatte schon in der Vergangenheit mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen, während ihre Schwester Alexandra als erfolgreich, beliebt und prominent in der New Yorker Society beschrieben wird.
Dazu haben wir die beiden Anwälte der Schwestern, die jeweils felsenfest von der Unschuld ihrer Mandantin überzeugt sind. Eddie Flynn, der Protagonist aus den vorherigen 4 Bänden der Reihe, vertritt Sophia. Ich kenne die anderen Teile der Reihe nicht und trotzdem war mir Eddie sofort sympahtisch. Er ist sehr charismatisch, emotional und wendet auch unkonventionelle Methoden an. Dabei ist er aber stets bestrebt, dass sich das Gute und die Gerechtigkeit durchsetzen.
Die junge, noch unerfahrene Anwältin Kate Brooks verteidigt Alexandra. Sie ist sehr ehrgeizig und muss sich zu Anfang des Buches ihren ersten großen Fall zunächst hart erkämpfen. Trotz der Tatsache, dass sie gegen Eddie im Prozess antritt, herrschte zwichen den beiden immer Respekt und gegenseitige Anerkennung.
„Mein
größtes Problem als Anwalt ist der Umstand, dass ich mir immer wünsche,
Schuldige sollten bestraft und Unschuldige freigelassen werden. Aber so
funktioniert die Justiz nicht. Hat sie nie. Wird sie auch nie.“
Die Kapitel von Eddie werden aus der Ich-Perspektive erzählt. Die von Kate und anderen Charakteren in der 3. Person. Neben der Perspektive der beiden Anwälte, gibt es eingestreut immer wieder Kapitel mit der Überschrift "Sie". Diese sind aus der Sicht der Mörderin erzählt und geschickt gestaltet, so dass man selber nach Hinweisen sucht, um welche der beiden Schwestern es sich handelt. Allerdings hat man nach jedem dieser Kapitel wieder eine andere Vermutung.
Das Buch ist flüsssig und sehr kurzweilig geschrieben. Zunächst hatte ich diesbezüglich Bedenken, da es sich um einen Justizthriller handelt und ich allzu kleinteilige Beschreibungen des juristischen Prozederes befürchtete. Aber die Szenen im Gericht und die Kreuzverhöre der Sachverständigen sind kurzweilig und es ist sehr interessant, wie die Indizien der Staatsanwaltschaft durch beide Verteidiger in Frage gestellt werden. Man merkt hier auch, dass Cavanagh selber lange als Anwalt gearbeitet hat.
In der Mitte des Buches passiert etwas womit ich überhaupt nicht gerechnet habe und was mich erstmal geschockt hat. Welche der beiden Schwestern die Mörderin ist, konnte ich mir dann tatsächlich erst auf den letzten 50 Seiten kurz vorm Showdown denken, nachdem ich während des Buches gefühlt 10 mal in Gedanken hin- und hergeschwankt bin.
Fazit:
Fifty-fifty ist ein sehr kurzweiliger und spannender Justizthriller mit einer interessanten Gerichtsverhandlung und sympahtischen Protagonisten, bei dem der Leser bei der Mörderjagd miträtseln kann.
Charaktere
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