Titel: Vater, Mutter, Tod
Autor: Siegfried Langer
Seitenzahl: 336
Verlag: List
ISBN-10: 354861051X
ISBN-13: 978-3548610511
Erscheinung Erstausgabe: 13.05.2011
Genre: Thriller, Psychodrama
Handlungsort: Berlin
Inhalt:
Ein Vater, der große Schuld auf sich lädt. Eine Mutter, die alles
tun würde, um ihren Sohn zurückzubekommen. Ein Junge, der tot in einer
Berliner Wohnung liegt. Eine Frau, deren Erinnerungen sie betrügen.
Kommissar Manthey sucht nach den Zusammenhängen. Er will ein Kind retten
– um jeden Preis. Und stößt auf einen Abgrund aus Verzweiflung und
Wahn.
Cover und Gestaltung:
Die Cover zeigt einen zerbrochenen Teller mit Blut und ein blutbeflecktes Messer daneben und passt damit perfekt zur Geschichte, da es eine Szene aus dem Prolog des Romans darstellt.
Meine Meinung:
Man kann zum Inhalt des Buches eigentlich nicht viel schreiben ohne zu spoilern, denn ich brauchte selbst c.a. die Hälfte des Buches um zu begreifen wie die einzelnen Kapitel in diesem überhaupt zusammenhängen.
Es beginnt mit dem Prolog, in dem ein kleiner Junge in den Streit seiner Eltern gerät und auf tragische Weise stirbt. Danach springen wir im ersten Kapitel zu Jacqueline, einer Frau die mit beiden Beinen fest im Leben steht, eine glückliche Familie hat, sowie eine erfolgreiche Architektin ist. Aber anscheinend wird sie immer wieder von Gedächtnisaussetzern geplagt.
Im Weiteren springt das Buch immer weiter in den Perspektiven und auch der Zeit hin und her. Dabei hat es dann auch so kryptische Kapitelüberschriften wie "6 Tage vor der Katharsis". Man durchschaut am Anfang überhaupt nicht, wie das Gelesene zusammenpassen soll und der Autor spielt mit Realität und Wahrnehmung und führt einen gekonnt an der Nase herum und in falsche Richtungen.
Das Mitdenken, wie überhaupt alles zusammenpassen könnte, macht auch den unglaublichen Sog und die Spannung der Geschichte aus. Diese hält bis c.a. zur Mitte des Buches an. Dann wird einen ziemlich klar, wie die Fäden zusammenlaufen. Dadurch fällt die Spannung und der Reiz des Buches ab der Mitte natürlich etwas ab, auch wenn man trotzdem natürlich noch wissen will wie das Ganze ausgeht.
Im Gegensatz zu dem komplizierten Aufbau der Geschichte mit verschiedenen Perspektiven und Zeitsprüngen, ist der Schreibstil von Siegfried Langer sehr einfach und in sehr kurzen Sätzen gehalten. Auch die Kapitel sind richtig kurz, so dass man zusammen mit der anfänglichen Sogwirkung förmlich durch das Buch fliegt.
Damit der Aufbau des Thrillers so funktionieren kann, gibt der Autor zumindest in der ersten Hälfte bewusst nur wenig über die einzelnen Charaktere preis, wodurch man keinen großen Bezug zu ihnen entwickeln kann. Dies sehe ich aber nicht als negativ an, da es dem Konzept dieses Thrillers geschuldet ist, das anders nicht funktionieren würde. Im zweiten Teil des Buches erfährt man dann aber etwas mehr über die Charaktere und ihre Beweggründe.
Fazit:
Vater, Mutter, Tod ist ein packendes Psychodrama, dass einen durch seine Zeit- und Perspektivsprünge in den Bann zieht, verwirrt und bis zur Hälfte der Geschichte miträtseln lässt, wie das gelesene überhaupt sein und zusammenhängen kann.
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