Sonntag, 20. Juli 2014

[Rezension] Adrenalin - Michael Robotham

[Rezension] Adrenalin - Michael Robotham



  
Titel: Adrenalin
Autor: Michael Robotham 
Seitenzahl: 448
Verlag: Goldmann
ISBN-10: 3442476712
ISBN-13: 978-3442476718
Erscheinung Erstausgabe: 13.07.2005



Inhalt:

Joe O'Loughlin ein renommierter Psychotherapeut wird von Detective Inspector Vincent Ruiz um Schilderung seiner Eindrücke zu einer grausam zugerichtete Frauenleiche gebeten. Doch beim Anblick der Leiche stutzt Joe O'Loughlin, denn er erkennt das Opfer als eine ehemalige Patientin von ihm. Noch erschreckender ist allerdings, dass die Verletzungen des Mordpfers mit den Gewaltfantasien eines weiteren seiner Patienten überein stimmen. Ein schrecklicher Verdacht regt sich in ihm und bald gerät er selbst ins Visier der Polizei....



Cover und Gestaltung:

Das Cover mit dem roten Schal und den Dornen gefällt mir sehr gut. Ich finde es auf jeden Fall viel schöner, wie das der deutschen Erstausgabe.
Der deutsche Titel "Adrenalin" führt allerdings etwas in die Irre, denn so viel von diesem Hormon wird bei dem Buch nicht ausgeschüttet, da es sich meiner Meinung eher um einen ruhigeren Thriller handelt. So viel actiongeladene Spannung sollte man also nicht erwarten.


Meine Meinung:

Adrenalin ist der erste Band einer ganzen Reihe um Joe O`Loughlin und Inspector Ruiz. Dieser erste Teil widmet sich allerdings vor allem Joe O'Loughlin, einem Psychotherapeuten, der aufgrund einer unheilbaren Krankheit auch mit sich selbst kämpfen muss. Er wird über weite Teile des Buches sehr ausführlich eingeführt und der Autor legt in der ersten Hälfte des Buches mehr Wert auf den Hintergrund und das Umfeld seines Protagonisten, als auf die eigenliche Handlung, was zunächst etwas auf Kosten der Plot Entwicklung geht. 
Dies hat mich persönlich aber kaum gestört, da mir in vielen Büchern, die auf Reihen ausgelegt sind die Charaktere meist im ersten Band eher zu wenig ausgearbeitet sind und man sich dies oft für spätere Bände aufspart. So fand ich es ganz angenehm hier ein derart genaues Bild des Protagonisten Joe präsentiert zu bekommen, dass ich fast schon das Gefühl hatte ihn persönlich zu kennen. Die Verzweiflung über seine Diagnose war deutlich spürbar und wie er daraufhin mehrere ineinandergreifende folgenschwre Fehler begeht und sich das auf seine Familie auswirkt sehr gut dargestellt. Und trotzdem bewahrt er sich über das ganze Buch hinweg seinen zynischen Humor.

Der Autor flechtet auch viele Erinnerungen aus der Vergangenheit ein, die zwar teilweise nichts zum Geschehen beitragen, aber helfen die Charaktere besser zu verstehen. Die Erzählung aus der Ich-Perspektive von Joe und in der Gegenwart tragen ebenfalls dazu bei, dass man sich mitten im Geschehen fühlt. 

Die eigentliche Handlung beginnt erst im zweiten Teil des Buches richtig an Fahrt aufzunehmen. Der Plot ist sehr gut geflochten, so dass man über weite Teile des Buches darüber im Unklaren bleibt, wer denn tatsächlich der Mörder an einer ehemaligen Patientin von Joe ist und welche anderen Umstände damit in Zusammenhang stehen. Die Geschichte kommt weitest gehend ohne blutige Szenen aus, sondern wird eher an psychologischen Aspekten aufgebaut. Da ich mich die Psyche des Menschen und deren Abgründe sehr faszinieren, ziehe ich solche Arten von Thrillern meist vor und fand die Ausflüge in die Psychologie des Täters, von Joe, aber auch in die seiner Patienten, welche immer mal wieder eingestreut werden sehr interessant.


"Denken sie je ans Sterben?"
"Ich glaube das tut jeder?"
"Manche Menschen haben es verdient zu sterben."
"Und wer soll der Richter darüber sein?"
Er lacht bitter.
"Jedenfalls nicht Menschen wie sie."


Fazit:

"Adrenalin" ist ein tolles Debut des Autoren Michael Robotham mit einem glaubhaftem und sehr gut gezeichneten Protagonisten. Das Buch zielt mehr auf die psychologischen Aspekte ab, als actiongeladene Spannung zu bieten. Aber auch wenn der Mega-Thrill fehlt ist es ein sehr interessanter Thriller und Reihen-Start der bei mir definitiv Lust auf mehr macht.





     Originalität    

      Umsetzung    

     Schreibstil      

       Charaktere    

          Tempo        

          Tiefe          

         Lesespaß      




Die Reihe:

              

     





2 Kommentare:

  1. Sehr schöne Einschätzung, da schließe ich mich an, hier ist es wirklich unblutig zugegangen und gerade das macht ja manchmal einen guten Thriller aus. Metzeln kann jeder, erzählen aber nicht. ;)

    "Amnesie" liegt bei mir jetzt auch bereit, muss Ende Woche wieder einen Neuzugänge-Post einschieben! :D

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  2. Ja ich mag die psychologischen Thriller auch immer noch am liebsten.
    Ach ja Amnesie wollte ich ja auch noch lesen. Ich verliere gerade irgendwie den Überblick über meinen SUB bei den tollen Neuerscheinungen im August:D

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