Mittwoch, 11. Februar 2015

[Rezension] Die Lektion des Todes - Luca Veste

[Rezension] Die Lektion des Todes - Luca Veste


Titel: Lektion des Todes
Autor: Luca Veste
Seitenzahl: 384
Verlag: Blanvalet
ISBN-10: 344238320X
ISBN-13: 978-3442383207
Erscheinung Erstausgabe: 19.01.2015

Genre: Psychothriller




Inhalt:

In Liverpool werden die Leichen von Studentinnen aufgefunden, jeweils mit einem Brief versehen, in denen verbotene psychologische Experimente beschrieben werden, welchen diese Mädchen vor ihrem Tod unterzogen wurden.

Vor knapp einem Jahr ist die junge Jemma Barker nach einem feuchtfröhlichem Abend mit ihren Freundinnen spurlos verschwunden und ihr Freund Rob stellt auf eigene Faust alle möglichen Nachforschungen an, um sie zu finden. Und scheinbar gibt es einen Zusammenhang zu den Fällen in der Gegenwart....


Cover und Gestaltung:

Das Cover ist schlicht gehalten und sticht trotzdem ins Auge. Es macht den Anschein, als sei der Titel mit Blut auf ein zerknittertes Blatt Papier geschrieben.


Meine Meinung:

Dieses Buch lockte mich schon weit vor dem Erscheinungsdatum mit der Tatsache, dass der Täter hier seine Opfer dazu benutzt verbotene psychologische Experimente, die in der Vergangenheit schon einmal geheim von CIA und anderen Organisationen durchgeführt wurden, nachzustellen. Eine meiner Meinung nach äußerst interessante Ausgangssituation für einen Psychothriller. 

Und der Anfang des Buches war auch noch sehr interessant gestaltet. Neben dem Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt und in dem die Leichen entdeckt werden, verfolgt man auch noch einen Strang, der c.a. 1 Jahr in der Vergangenheit liegt und in dem Rob verzweifelt seine Freundin Jemma sucht, die nach einem Abend mit Freundinnen nicht zurückgekehrt ist. 
Die Geschichte ist noch ziemlich undurchsichtig. Man weiß nicht mit Bestimmtheit, in welcher Weise die beiden Stränge verknüpft sind und auch DI David Murphys Vergangenheit gibt einige Rätsel auf. 

Aber nach spätestens 200 Seiten wurde der Thriller für mich einfach nur noch langatmig. Es wird viel Ermittlungsarbeit beschrieben, die sich für mich aber mehr oder weniger im Kreis drehte. Das Ganze wird zwar ab und zu durch Kapitel aus der Perspektive der Opfer etwas aufgelockert, aber mit über 500 Seiten in relativ kleiner Schrift war dieser Thriller für mich einfach viel zu lang und hätte meiner Meinung nach um gut 100 - 200 Seiten gekürzt werden können, um den zunächst gut aufgebauten Spannungsbogen bis zum Ende aufrecht zu erhalten.
Leider war die Geschichte auch nach den ersten 200 Seiten für mich leicht zu durchschauen und der Täter schnell entlarvt. Größere Überraschungen und Wendungen blieben aus. Dies ist jedoch meine Meinung als begeisterte und geübte Thrillerleserin und stellt sich vielleicht für Leute, die sich nicht so oft diesem Genre zuwenden anders dar.

Viel Raum nimmt neben der Ermittlungsarbeit auch die Vergangenheit des leitenden Ermittlers David Murphy ein, der durch sein eigenes Trauma, hier in Form einer schrecklichen Familientragödie gezeichnet ist. Auch diese kaputten Ermittler kommen in so ziemlich jedem Thriller vor. Davon abgesehen hatte David Murphy auch nichts, was ihn speziell gekennzeichnet oder von Figuren anderer Thriller deutlich abgehoben hat. Im Gegenteil, er blieb sogar sehr farblos, genauso die junge Kollegin Laura Rossi mit italienischen Wurzeln an seiner Seite. Ich konnte keinen von beiden besonderes Interesse oder Sympathie entwickeln und werde diese Reihe um die beiden Ermittler daher wohl auch nicht weiterverfolgen.

Ganz interessant waren die Artikel aus einem psychologischen Artikel am Anfang jedes Teils und die Briefe des Täters über seine Experimente, sowie seine Ansichten über den Tod. Trotzdem hätte ich auch hier von einem Autor, der Kriminologie und Psychologie studiert hat noch etwas mehr psychologische Einblicke über diese kurzen Passagen hinaus erwartet.



Fazit:

"Die Lektion des Todes" ist ein Psychothriller mit einer interessanten Grundidee, die mich in der Umsetzung bis auf ein paar kurze interessante psychologische Einblicke jedoch nicht recht überzeugen konnte. Dafür war die Geschichte für mich zu zäh und zu durchschaubar und die Charaktere einfach zu unscheinbar.





        Originalität      

          Umsetzung     

  Schreibstil         

      Charaktere    

         Tempo        

            Tiefe        
  
                 Lesespaß    



2 Kommentare:

  1. Meine Kritik zu dem Buch schreibe ich noch heut und ich muss jetzt schon sagen, das ich in vielen Punkten mit dir übereinstimme. Allerdings hat mich das Buch nicht "gelangweilt" - es hat mich gut unterhalten, trotz der kleineren Mankos ;)

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    1. Ja ich habe deine Rezi jetzt auch mal gelesen. Die Kritikpunkte sind wirklich die gleichen, bloß mit anderer Gewichtung ;)

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