[Rezension] Room - Emma Donoghue
Titel: Room
Autor: Emma Donoghue
Verlag: Little, Brown and Company
Seitenzahl: 336
ISBN-10: 30316098337
ISBN-13: 978-30316098335
Erscheinung Erstausgabe: 13.09.2010
Lesezeitraum:
30.01.-31.01.2014
Inhalt:
Der kleine 5 jährige Jack lebt mit seiner Ma in einem Raum, den er noch nie verlassen hat. Seine Mutter wurde mit 19 Jahren entführt und ihr Entführer zeugte mit ihr Jack. Er wurde in dem Raum geboren und war noch nie außerhalb von diesem. Ja, er weiß noch nicht einmal, dass es eine Welt außerhalb dieses Raumes gibt.
Cover und Gestaltung:
Das Cover ist schlicht weiß und in bunten Buchstaben steht das Wort "ROOM" darauf. Es passt meiner Meinung nach perfekt zu dem Buch, denn es ist genauso minimalistisch gestaltet, wie der schlichte Titel "Room" und beides passt super zu dem kleinen, schlichten und kargen Raum in dem Jack mit seiner Ma eingesperrt ist. Außerdem sehen die Buchstaben so aus, als ob Jack sie an die Wand geschrieben haben könnte.
Meine Meinung:
Diese Geschichte ist vom Fall Fritzl inspiriert, der in aller Welt durch die Medien ging. Ich fand es anfangs sehr gewagt aus diesem Thema einen Roman zu machen, aber Emma Donoghue hat das prima gelöst.
Man spürt so vielschichtige Emotionen, wie ich es bei kaum einem Buch zuvor erlebt habe. Natürlich hat mich die Geschichte sehr mitgenommen und auch schockiert, vor allem natürlich da man weiß, dass dies nicht einfach nur eine fiktive Geschichte ist, sondern dass so etwas wirklich passiert da draußen in der Welt. Und man fragt sich natürlich, was dass für Menschen sein müssen, die andere über Jahre hinweg gefangen halten in einem Gefängnis von ein paar Quadratmetern und ohne Fenster. Meine Wohnung ist um ein Vielfaches größer als dieser winzige Raum und lichtdurchflutet und trotzdem spüre ich schon wenn ich einen Tag nicht draußen bin und nur die Wände meiner Wohnung anstarre, wie mich das verrückt werden lässt. Es ist für mich einfach unvorstellbar, wie man über Jahre hinweg in einem Raum noch dazu ohne Fenster überleben kann.
Auf der anderen Seite hat mir dieses Buch aber trotz dieser grausamen Thematik stellenweise ein Lächeln auf die Lippen gezaubert. Denn es ist aus der Sicht des kleinen Jack erzählt, was das Buch denke ich auch ausmacht. Und ich musste doch echt schon manchmal schmunzeln über seine Gedanken und wie er die Welt sieht. Denn für ihn ist es normal auf diesen winzigen Raum beschränkt zu sein. Er kennt es nicht anders und vermisst demzufolge auch nichts. Die beiden haben dort auch einen Fernseher, durch den sie etwas über die Außenwelt mitbekommen können. Jack schaut gern fern, aber für ihn sind die Dinge darin nicht echt. Echt ist nur das, was sich in Raum befindet. Auf jeden Fall schließt man den kleinen Burschen sofort in sein Herz und hofft nur, dass alles gut für ihn wird.
Faszinierend ist auch die starke Bindung von Mutter und Kind. Es wird beschrieben, wie die Mutter versucht das Leben ihres Jungen trotz dieser schrecklichen Kindheit bestmöglichst zu gestalten. Sie denkt sich immer neue Spiele für ihn aus, sie bastelt mit ihm aus Müslipackungen und Eierschalen und dergleichen, sie liest im vor etc. Das habe ich echt bewundert, angesichts der grausamen und aussichtslosen Lage, die ihr ja im Gegensatz zu Jack bewusst ist. Dank der vielen Aufmerksamkeit ist Jack für sein Alter schon echt weit. Nur im sozialen Bereich und in der Sprache und Ausdrucksweise liegt er natürlich weit zurück, da er nie Kontakt zu anderen Menschen als seiner Mutter haben durfte. Da das Buch aus seiner Perspektive geschrieben ist baut die Autorin auch zahlreich grammatikalische Fehler ein, die diese fehlende Sozialisierung und Ausdrucksweise von Jack hervorheben. Deswegen habe ich schon von vielen gehört, dass sie am Anfang Probleme hatten in das Buch rein zu kommen, da der Schreibstil im Deutschen sehr gewöhnungsbedürftig ist. Daraufhin habe ich einmal die deutsche Leseprobe gelesen und bemerkt, dass es im Deutschen wirklich sehr komisch zu lesen ist. Ich habe das Buch auf englisch gelesen, da ich mir für dieses Jahr vorgenommen habe generell mehr in Originalsprache zu lesen und natürlich ist die Schreibweise ähnlich. Artikel und andere Wörter fehlen, aber es ist bei weitem nicht so auffällig wie im Deutschen, was wahrscheinlich daran liegt, dass es für mich eine Fremdsprache ist, und ich demzufolge nicht so an den Klang eines wohlgeformten Satzes gewöhnt bin. Ich fand das Buch auf Englisch ganz gut zu verstehen, gerade weil es aus der Sicht des 5 jährigen Jack, also einem kleinen Kind recht einfach geschrieben ist.
Das Buch beginnt mit dem 5. Geburtstag von Jack und man bekommt erstmal den normalen Tagesablauf von ihm und seiner Mutter in diesem nur 12qm² großen Raum geschildert, die Gegenstände die die beiden zur Verfügung haben, ihre Beziehung zu einander und auch die kleinen Freuden, die sie selbst in so einem Gefängnis haben. Aber ich fand diese Schilderungen in keinem Fall langweilig oder zu langatmig, denn ich finde es schon spannend, wenn auch beängstigend darüber nachzudenken, auf was man alles verzichten muss und wie es wohl sein mag sein ganzes Leben in so einem winzigen Raum zu verbringen.
Danach passiert etwas, was ich hier noch nicht vorweg nehmen möchte und das Buch wird richtig fesselnd und man möchte es nicht mehr aus der Hand legen, bis man weiß, wie die Geschichte ausgeht.
Fazit:
Room ist ein Buch mit einer heiklen Thematik, die aber meiner Meinung nach perfekt von der Autorin umgesetzt wurde. Es spricht so viele gegensätzliche Emotionen an wie sehr wenige Bücher. Es ist grausam, schockierend, bedrückend und beängstigend, genauso wie faszinierend und teilweise komisch und doch auch lebenslustig, was Jack angeht.
Das Buch zieht einen in seinen Bann und lässt einen nicht so schnell wieder heraus. Es hinterlässt einen nachdenklich und wird wohl bei mir noch lange nachwirken.
Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der sich darauf einlassen kann so eine Geschichte aus der Sicht eines 5 jährigen unschuldigen Jungen zu lesen.
Für mich war es perfekt umgesetzt und ich möchte es auch irgendwann noch einmal lesen. Deswegen bekommt es von mir 5 von 5 Sternen und dazu meinen Lieblingsbuchstatus. Also die höchste Bewertung die ich vergebe.
Das Buch zieht einen in seinen Bann und lässt einen nicht so schnell wieder heraus. Es hinterlässt einen nachdenklich und wird wohl bei mir noch lange nachwirken.
Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der sich darauf einlassen kann so eine Geschichte aus der Sicht eines 5 jährigen unschuldigen Jungen zu lesen.
Für mich war es perfekt umgesetzt und ich möchte es auch irgendwann noch einmal lesen. Deswegen bekommt es von mir 5 von 5 Sternen und dazu meinen Lieblingsbuchstatus. Also die höchste Bewertung die ich vergebe.
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