Heute habe ich mal wieder eine Rezension für euch. Allerdings würde ich euch wohl eher zu einem anderen Buch des Autors raten.
[Rezension] Sieben Jahre später - Guillaume Musso
Titel: Sieben Jahre später
Autor: Guillaume Musso
Verlag: Pendo
Seitenzahl: 430
ISBN-10: 3866123175
ISBN-13: 978-3866123175
Erscheinung Erstausgabe: 13.08.2013
Lesezeitraum:
04.-09.01.2014
Inhalt:
Sebastian und Nikki könnten verschiedener nicht sein. Sie sind bereits seit 7 Jahren geschieden und haben außer über ihre Kinder keinen Kontakt mehr zueinander und würden sich auch am liebsten nie wieder sehen. Ihre Zwillinge Camille und Jeremy wachsen seit der Trennung der Eltern getrennt auf. Camille bei Sebastian und Jeremy bei Nikki. Den anderen Elternteil sehen sie jeweils nur einen Tag alle 2 Wochen. Eines Tages ist Nikki jedoch gezwungen wieder mit Sebastian Kontakt aufzunehmen, um ihm vom Verschwinden ihres Sohnes Jeremy zu berichten. Gemeinsam machen sich beide auf die Suche nach Jeremy und müssen dabei ihre Differenzen versuchen zu überwinden. Dabei sind sie bald nicht mehr nur auf der Suche nach ihrem Sohn, sondern müssen auch noch vor der Polizei flüchten und eine rasante Verfolgungsjagd beginnt....
Cover und Gestaltung:
Es handelt sich um eine Klappenbroschur, die ähnlich aufgebaut ist, wie bei seinem letzten Buch "Nachricht von dir". Vorn sieht man Nikki von einem Balkon aus über New York blicken und hinten drauf ist Sebastian abgebildet, der ebenfalls auf die Stadt sieht. Klappt man das Buch auf sieht man die beiden innen noch einmal, diesmal vorn Sebastian und hinten Nikki und es gibt von beiden ein kurzes Statement, welches den groben Inhalt der Geschichte zusammenfasst.
Ich finde das Buch von den Bildern und von der Farbgebung des Covers noch schöner gestaltet als "Nachricht von dir" und es macht einiges im Regal her, aber es passt wie wohl auch bei allen deutschen Ausgaben dieses Autors nicht zum Inhalt. Das Cover sieht eher nach einer Liebesgeschichte aus, aber diese kommt nur ganz am Rande vor und die Action-, Thriller- und Spannungsmomente überwiegen in der Geschichte.
Meine Meinung:
Ich hatte nach „Nachricht von dir“ schon viel von dem Autor und seinen Werken gehört und wollte auch endlich seine Bücher lesen. Da ich Ersterem monatelang erfolglos hinterher gejagt bin und in der Zwischenzeit schon sein nächster Roman „Sieben Jahre später“ veröffentlicht wurde, beschloss ich mit diesem zu beginnen.
Und ich muss gleich sagen, ich war etwas enttäuscht. Ich weiß nicht, ob es nur an der Geschichte lag oder an meinen doch recht hohen Erwartungen nach allem was ich von dem Autor gehört hatte.
Dabei klang der Klappentext noch sehr vielversprechend und ich denke man hätte viel mehr aus dieser Idee machen können. Aber es fing schon in den ersten Kapiteln an, dass mir die Protagonisten einfach nur wahnsinnig unsympathisch wurden und ich konnte nie in der Geschichte einen richtigen Draht zu ihnen aufbauen. Sebastian ist ein absoluter Kontrollfreak, der den Umgang seiner Tochter genaustens kontrolliert, sie auf eine private Mädchenschule schickt und dazu noch einmal wöchentlich das Zimmer und Handy seiner Tochter kontrolliert und im Computer sogar eine Software installiert hat, die es ihm ermöglicht alle Internetaufrufe und E-mails genaustens zu verfolgen. Seine Exfrau Nikki ist das komplette Gegenteil von ihm. Was Sebastian zu sehr davon besessen ist alles kontrollieren und planen zu können, lässt sie ihrem Sohn zu viel an Freiheiten. Sie ist selbst Künstlerin, die ihre Freiheit liebt, sich nicht bindet. Sie übertreibt es maßlos mit der antiautoritären Erziehung, obwohl Jeremy bereits mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist und beginnt erst 3 Tage nach seinem Verschwinden sich Sorgen um ihn zu machen.
Sicher wollte der Autor damit darstellen, wie gegensätzlich die beiden Protagonisten sind, doch ich finde dies hätte man auch mit weniger Übertreibungen realistischer tun können und es wäre trotzdem noch beim Leser angekommen. Vor allem wird im Falle von Sebastian diese übertriebene Beschreibung seines Charakters aus dem ersten Kapitel überhaupt nicht durchgezogen. Denn so, wie er dort vorgestellt wird sind die Dinge, die er im weiteren Verlauf des Buches tut nahezu unvorstellbar.
Gut fand ich den Schreibstil des Autors. Das Buch liest sich schnell und flüssig. Auch Langeweile kommt nicht auf, da das Erzähltempo ziemlich rasant ist. Die Kapitel sind recht kurz, meist nur ein paar Seiten lang und enden oft mit einem Cliffhanger, wodurch das Buch auch recht spannend ist.
Die ganze Geschichte ist jedoch reichlich unrealistisch. Alles basiert auf wahnsinnig vielen Zufällen und ist einfach zu abgefahren.
Mir persönlich waren auch zu viele Actionmomente enthalten. Das Buch könnte prima als Vorlage für einen Actionthriller a la Hollywood durchgehen. Die Liebesgeschichte hingegen kommt recht kurz. Andersrum wäre es mir ein bißchen lieber gewesen.
Auch ist die Geschichte ziemlich schnell durchschaubar und ich habe nichts von der Unvorhersehbarkeit der Ereignisse und den verschlungenen Handlungen für die viele diesen Autor loben gemerkt. Bereits vor der Hälfte des Buches konnte ich erraten, wie ein Handlungsstrang wohl zu Ende gehen wird. Das Ende der Geschichte von Sebastian und Nikki ist dann allerdings sehr abrupt und ging mir viel zu schnell. Da hat mir dann schon noch ein bißchen was gefehlt.
Fazit:
Insgesamt würde ich das Buch nicht unbedingt weiter empfehlen und schon gar nicht als erstes von Herrn Musso. Ich kann (noch) keinen Vergleich zu den anderen Büchern von ihm ziehen, aber nach allem was ich gehört habe würde ich empfehlen mit einem anderen seiner Bücher zu starten und dieses hier nur zu lesen, wenn man die Sammlung des Autors komplettieren will.
Da ich im Nachhinein gesehen habe, dass viele dieses Buch viel schlechter bewertet haben als alle seine anderen Werke gebe ich dem Autor noch eine Chance und 2 seiner anderen Bücher befinden sich bereits auf meinem SUB.
Dieses Buch war aber mir viel zu übertrieben, konstruiert und unglaubwürdig. Da es aber trotzdem recht flüssig und spannend zu lesen ist vergebe ich dafür noch 2,5 Sterne.
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