Montag, 10. März 2014

Das Skript - Arno Strobel


[Rezension] Das Skript - Arno Strobel





Titel: Das Skript
Autor: Arno Strobel 
Seitenzahl: 400
Verlag: FISCHER TB
ISBN-10: 3596191033
ISBN-13: 978-3596191033
Erscheinung Erstausgabe: 19.01.2012





Lesezeitraum:

05.03.2014 - 09.03.2014



Inhalt:


Die Studentin Nina Hartmann erhält per Post ein Päckchen, in dem sie eine Romanseite findet, die auf Menschenhaut verfasst wurde. 
Die Kommissare Andrea Matthiessen und Stephan Erdmann übernehmen die Ermittlungen und finden bald heraus, dass der Täter seine Verbrechen aus einem Roman des Schriftstellers Christoph Jahn nachgestellt hat. In diesem schreibt ein Autor seinen erfolglosen und von mehreren Verlagen abgelehnten Roman nochmal neu auf Menschenhaut, um so die gewünschte Aufmerksamkeit für sein Werk zu erhalten.


Cover und Gestaltung:

Auf dem Cover sieht man die Rückansicht einer Frau, die auf den Buchstaben des Titels "Das Skript" liegt. Dies ist ebenfalls das Cover des Buches im Buch. Es wurde sehr gut gewählt, da es ja vor allem um den Rücken der Frauen geht, von denen der Täter die Haut abschneidet.

Toll finde ich bei den Büchern von Arno Strobel, dass sie alle einheitlich gestaltet sind, sowohl von der äußeren Gestaltung, als auch von den Titeln. Sie passen einfach wunderbar zusammen ins Bücherregal.


Meine Meinung:

Die Idee der Geschichte, dass der Täter nach Vorlage eines Romans mordet und dieses "Buch im Buch" Thema fand ich klasse. Ebenso wie die Idee einen Roman auf Menschenhaut zu schreiben. Leider ist die Ausführung meiner Meinung nach nicht so gut gelungen. Diese Geschichte hätte viel mehr Potential gehabt.
Die ersten 100 Seiten fand ich noch gut und auch recht spannend. Aber die folgenden 200 Seiten waren für mich einfach nur langweilig. Es handelt sich hier nicht um einen Psychothriller wie vorn drauf steht, sondern eher um einen Ermittlungskrimi. Die Ermittlungen sind auch nicht wirklich interessant, sondern hier wird sich nur auf Vernehmungen der immer gleichen Personen konzentriert und man dreht sich eigentlich nur im Kreis. Auch ist die Polizeiarbeit nicht wirklich glaubwürdig dargestellt, dazu plaudern die Ermittler viel zu viele Interna gegenüber den Verdächtigen aus und den Inhalt des Buches, welches dem Täter als Vorlage dient hatte man nach einem Tag immer noch nicht so weit überflogen, dass man die nachfolgenden Dinge hätte vorausahnen können.
Die Geschichte plätschert 200 Seiten lang eigentlich nur dahin ohne dass irgendetwas die Handlung großartig voran bringt. Man hätte das Buch auch um mindestens ein Drittel kürzen können und hätte immer noch die gleiche Geschichte erzählt. Auch zu den beiden Ermittlern konnte ich zu keinem Zeitpunkt des Buches irgendwie eine Bindungen herstellen und sie wirkten auf mich zu blass.
Immer wieder sind ganz kurze Kapitel aus Sicht der Opfer eingeschoben. Doch diese Kapitel sind immer nur 1-2 Seiten lang. Hier hätte man sich noch etwas mehr darauf konzentrieren sollen. Außerdem sind die Szenen dann doch auch immer wieder sehr ähnlich und monoton, so dass auch diese Kapitel bei mir nicht viel Spannung erzeugen konnten. Auch zum Opfer konnte ich keinerlei Bindung aufbauen, weil auch da zu wenig Hintergrund vorhanden war.
Kurz vor Schluss nahm das Buch dann nochmal an Fahrt auf und Strobel gelingt noch ein recht überraschendes Ende mit dem wohl keiner so ernsthaft gerechnet hat. Allerdings empfinde ich das Motiv des Täters als schwach und auch auf seine Psyche wird überhaupt nicht mehr eingegangen. Eigentlich endet das Buch sehr abrupt mit der Entlarvung des Täters ohne weitere Erklärungen.

Positiv zu erwähnen ist allerdings noch der flüssige Schreibstil von Arno Strobel und die kurz gehaltenen Kapitel, die es ermöglichen das Buch trotz seiner Längen zügig durchzulesen.


Fazit:


"Das Skript" hat eine sehr interessante Grundidee, die aber meiner Meinung nach eher schlecht umgesetzt wurde und es höchstens zu einem durchschnittlichen Krimi macht.  Für Krimiliebhaber, die so ausführliche Ermittlungsarbeit mögen vielleicht nicht schlecht. Aber wer einen Psychothriller erwartet, als was dieses Buch ja ausgeschrieben ist wird sicher enttäuscht sein, denn da gibt es auch was deutsche Autoren angeht bessere. Und wenn es schon ein Buch von Arno Strobel sein soll, dann würde ich eher sein neustes Buch "Das Rachespiel" empfehlen. Alles in allem erhält es von mir wohl gemeinte 2,5 von 5 Sternen.









7 Kommentare:

  1. Huhu Julia,
    deine Rezi kann ich so unterschreiben! Lästige und langwierige Ermittlungsarbeiten stehen im Fokus! Auf die Taten und die Motive des Täters wurde viel zu wenig eingegangen! Und leider habe ich auch zu keiner der Personen Bezug aufbauen können!
    Schade :(
    Trotz alledem vielen lieben Dank, dass du an unserer Mini-Leserunde teilgenommen hast!
    Liebste Grüße
    Steffi

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    1. Hihi sehr gerne, mit euch war es trotzdem ein Vergnügen und Motivation das Buch zu lesen ;)
      Immer gerne wieder.
      Liebe Grüße, Julia

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  2. Sehr schöne Rezension :)
    Zu meiner Schande muss ich zugeben, dass ich bisher noch nie ein Buch von Arno Strobel gelesen habe. Keine Ahung warum und eigentlich wollte ich das Buch von ihm lesen, aber bisher habe ich nicht so gute Rückmeldungen davon gelesen.

    Liebe Grüße

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    1. Ich kenne bis jetzt auch nur "Das Skript" und "Rachespiel". "Das Rachespiel" fand ich da besser, hatte glaube ich 4 Sterne von mir bekommen und verzichtet komplett auf Ermittlungsarbeit.

      Liebe Grüße, Julia

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  3. Ah, da ist ja die Rezension! :D Ich persönlich fand "Das Skript" ja ganz gut, also es hat ja bei mir sogar 4 Sterne abgeräumt :), aber auch einfach, weil ich genau das bekommen habe, was ich erwartet habe. Ich fand die Ermittlungsarbeit gut, würde das Buch aber dennoch nicht als Krimi, sondern als Thriller einordnen, so vom persönlichen Leseeindruck her. Die Idee hat bei mir den größten Pluspunkt eingeheimst, aber mich konnte auch die Umsetzung überzeugen! ^^

    LG, WortGestalt

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    1. Ja die Eindrücke sind ja verschieden. Es ist schön wenn es dir gefallen hat.
      Die Idee fand ich ja auch richtig klasse, aber ich mag so viel Ermittlungsarbeit generell nicht, sondern lieber Bücher wo es etwas mehr um die Psyche von Täter oder Opfer geht. Ich habe aber auch die falschen Erwartungen durch "Das Rachespiel" gehabt, denn das ist eher ein Psychothriller ganz ohne Ermittlungsarbeit. Und da die Bücher von Arno Strobel äußerlich gleich aufgebaut sind und das gleiche drauf steht hatte ich irgendwie auch eher etwas in die Richtung erwartet. Ich hatte auch gar nichts vorher über das Buch gelesen, nicht mal den Klappentext. Naja aber ich bin mir mit diesen ganzen Genre Definitionen eh immer nicht so sicher.

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    2. Ja, die Genredefinitionen sind wirklich schwierig, das ist immer so eine Sache für sich. ^^

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